Kein Blatt vor dem Mund - Frei Schnauze

  • Für mich passt das überhaupt nicht zusammen.

    Ich hab da meine eigenen Erfahrungen gemacht. Auch wenn das jetzt 20 Jahre her ist. Meine Exfreundin kommt aus Chemnitz. Ich bin über 6 Jahre fast jedes Wochenende da gewesen. Auch wenn es Ausnahmen gab, gehörte es zum guten Ton rechts(radikal) zu sein! Das schien da ganz normal zu sein. Ich, als tätowierter Glatzenträger, passte da optisch ganz gut rein, doch mussten da einige feststellen, dass sie zu nah am Ohrfeigenbaum stehen;) Das soll nicht heißen, dass der ganze "Osten" rechts ist! Aber fahrt mal da auf die kleinen Dörfer.... :rolleyes:

  • Aber fahrt mal da auf die kleinen Dörfer....

    Wir haben das vor vielen Jahren gemacht, allerdings nicht breit angelegt. Wir waren in Thüringen auf dem platten Land. Die Erlebnisse alle aufzuzeigen würde hier den Rahmen sprengen. Eines war aber klar zu sehen. Die damalige Treuhand hat da "ordentlich aufgeräumt" und die die Reste der sozialistischen Wirtschaft abgewickelt, in wessen Zielrichtung auch immer. Die Ortschaften waren zum Teil in so desolatem Zustand, dass man mit dem Auto möglichst mittig fahren sollte um vor möglichen Fassadenabbrüchen geschützt zu sein. Zwischenzeitlich hat sich da viel getan. Ob es aber der richtige Weg wae erst einmal mit Brachialgewalt alle Arbeitsplätze platt zu machen um dem westlichen Kapitalismus den Weg zu ebnen ist doch sehr fragwürdig. Wir zahlen heute noch den Preis für die damaligen Fehlentscheidungen insbesondere dieser fragwürdigen Treuhand - meine Meinung, denn so kann man mit Menschen nicht umgehen.

    Ich war recht früh nach der Wende auch in Dresden. Damals eine fast tote Stadt. Sachsen bekam damals einen guten Ministerpräsidenten und gute Leute in der Kommunalverwaltung und im Stadtrat. Die haben viel Gutes für die Stadt und ihre Kultur getan. Ich hätte nach der Wende mich fast dorthin versetzen lassen. Es sollte aber nicht sein. Aus heutiger Sicht bin ich nicht böse drum, so schön die Stadt auch ist.

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

  • Die damalige Treuhand hat da "ordentlich aufgeräumt"

    Man könnte es auch feindliche Übernahme nennen. Die damals vorherrschende Mentalität (der Staat kümmert sich) wurde halt überhaupt nicht berücksichtigt. Wäre in der DDR das Bild vom Westen damals so klar gewesen wie es das heute ist (nämlich kapitalistisch geprägt) wären die Menschen dort wahrscheinlich nicht so einfach bereit gewesen sich der BRD anzuschließen.

    Die Menschen der DDR wurden ziemlich rücksichtslos ins kalte Wasser geworfen und gnadenlos über den Tisch gezogen. Den Preis dafür zahlen wir halt jetzt.

  • So kann man es in eine Satz subsummieren Thomas. Ich hab mich oft geschämt, wenn ich als Westler mal in den Neuen Ländern war. Die Trauhand hat vornehmlich in die euígene Tasche gewirtschaftet. Wenn ich mich recht entsinne, hat nicht ein einziger Mitarbeiter deshalb vor Gericht gestanden. :cursing:

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

  • Es gab auch durch die Wende als Folge Massenarbeitslosigkeit, dadurch unterbrochene Erwerbstätigkeit, viele Menschen beziehen deshalb jetzt Hungerrenten. Die Löhne sind heute noch 20 % geringer, als im Westen. Deshalb wandern viele junge Leute ab. Es rücken polnische Arbeitskräfte nach, die hier wohnen. Sie kommen oft über polnische Leihbuden, sind billiger. Die Menschen wurden nicht mit einbezogen bei der Wiedervereinigung. Plötzlich galten neue Gesetze, außer Sandmann und Ampelmännchen ist nicht viel geblieben. Darum sehen viele hier die Wende als Übernahme, ohne Mitgestaltungsmöglichkeiten. Der größte Teil aller Immobilien gehört hier Westdeutschen. Sie hatten Kapital, kauften Grundstücke, während die Ostdeutschen kaum Kapital aufbauen konnten von der DDR-Mark. Banken gaben da oft keinen Kredit. Was auch noch heftig war, ist die Rückgabe von Immobilien an Westdeutsche, die enteignet wurden. Plötzlich stand der Eigentümer aus dem Westen vor der Tür, die Leute mussten raus aus den Häusern. Ähnlich Ackerflächen, Wald, sogar Gewässerflächen. Es handelte sich um einen gefühlten Ausverkauf. Wenn dann noch Politiker, die nach Berlin pendeln von Buschzulage reden (Zuschlag für Arbeit im Osten) und das noch in den Medien veröffentlicht wird, ist wohl kaum noch was hinzuzufügen. Dennoch ist es kein Grund, die AfD zu wählen. Die macht nichts besser, hat keinen Plan, außer zu hetzen. Es ist Frust, es sind Zukunftsängste und Unzufriedenheit. Daran muss gearbeitet werden und das nicht nur 4 Wochen vor den Wahlen.

    Weltenbummler

  • Da ich nicht weiß wohin damit, kommt's halt hier rein. Auch wenn ich leider eure Diskussion dadurch etwas unterbreche.


    Kennt ihr das auch, dass euch irgendwie nichts mehr so richtig schmecken will.

    Ich rede nicht von der Dampferzunge, ihr schmeckt alles in den Sachen, aber nichts überzeugt euch so richtig aktuell. Selbst die Sachen die man sonst liebt.


    Wenn ihr das kennt, was macht ihr dann? 😄

  • Dante , ich kenne das auch. Sogar am Tag ist es unterschiedlich. Plötzlich schmeckt nichts so richtig, 3 Stunden später ist der Geschmack wieder voll da. Ich hatte das aber auch schon einige Tage. Aroma dann nachgetropft, dann ging es. Nächsten Tag war das Aroma zu heftig. Jetzt lasse ich es so. Dampfermüde habe ich es für mich bezeichnet :-). Ich nutze nun mehrere Liquids mit unterschiedlichen Aromen, aber mal auch einen Tag pur ohne Aroma.

    Weltenbummler

  • Kenne ich auch Dante

    Dampfmüdigkeit, wie es Tschaikowski nennt, trifft es ziemlich gut.

    Neben dem Geschmacksreset mir reiner Base und Menthol oder nur WS23, komme ich ebenfalls gut damit klar, wenn ich, obwohl ich fast nur Fruchtiges dampfe, in solchen Zeiten mehrere sehr verschiedene Fruchtrichtungen verwende. Der Gegensatz von z.B. einer herben Blaubeere zu einer frischen Zitrone z.B. hilft mir bei der Überwindung des Problems.

  • Ich kenne das auch. In der Regel dampfe ich verschiedene Vanilleliquids. Wenn mir keines mehr richtig schmeckt, steige ich auf Fruchtliquids um.

    Spätestens 3 Stunden später freue ich mich wieder auf meine Vanille :thumbsup01:

    :?:

  • Okay ich bin nicht alleine damit 😄 aber alles das was ihr schreibt mach ich sowieso auch schon 😄

    Ich Wechsel automatisch nach jedem Tank die Füllung, hab jetzt auch schon Sachen mal einen Tag durch gedampft wie Eukalyptus Minze oder Waldi, aber groß ändern tut sich irgendwie nichts 😄


    Also einfach durchhalten 🤷🏻‍♂️

  • Es gab auch durch die Wende als Folge Massenarbeitslosigkeit, dadurch unterbrochene Erwerbstätigkeit, viele Menschen beziehen deshalb jetzt Hungerrenten. Die Löhne sind heute noch 20 % geringer, als im Westen. Deshalb wandern viele junge Leute ab. Es rücken polnische Arbeitskräfte nach, die hier wohnen. Sie kommen oft über polnische Leihbuden, sind billiger. Die Menschen wurden nicht mit einbezogen bei der Wiedervereinigung. Plötzlich galten neue Gesetze, außer Sandmann und Ampelmännchen ist nicht viel geblieben. Darum sehen viele hier die Wende als Übernahme, ohne Mitgestaltungsmöglichkeiten. Der größte Teil aller Immobilien gehört hier Westdeutschen. Sie hatten Kapital, kauften Grundstücke, während die Ostdeutschen kaum Kapital aufbauen konnten von der DDR-Mark. Banken gaben da oft keinen Kredit. Was auch noch heftig war, ist die Rückgabe von Immobilien an Westdeutsche, die enteignet wurden. Plötzlich stand der Eigentümer aus dem Westen vor der Tür, die Leute mussten raus aus den Häusern. Ähnlich Ackerflächen, Wald, sogar Gewässerflächen. Es handelte sich um einen gefühlten Ausverkauf. Wenn dann noch Politiker, die nach Berlin pendeln von Buschzulage reden (Zuschlag für Arbeit im Osten) und das noch in den Medien veröffentlicht wird, ist wohl kaum noch was hinzuzufügen. Dennoch ist es kein Grund, die AfD zu wählen. Die macht nichts besser, hat keinen Plan, außer zu hetzen. Es ist Frust, es sind Zukunftsängste und Unzufriedenheit. Daran muss gearbeitet werden und das nicht nur 4 Wochen vor den Wahlen.

    Bei allem was du da schreibst muss ich dir voll und ganz Recht geben. Es war die vollkommene Freibeutermentalität. Da kann man Bücher drüber schreiben, was aber leider im Nachhinein nichts mehr daran ändert. Mich hat das damals angewidert wenn ich das in Fernsehberichten sah. Selbst der in den östlichen Ländern beliebte Gunther Emmerlich hat davon profitiert und günstig eine alte Villa am Ostufer der Elbe in Dresden erstanden.

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

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