Kein Blatt vor dem Mund - Frei Schnauze

  • *seufz*

    Ich bin ja bekennende und entspannte Geschwindigkeitsbegrenzungseinhalterin und ja, ich werde immer wieder - und oft auch saugefährlich - überholt. Wobei die gewagtesten Überholmanöver bisher übrigens von Autos/Motorrädern mit niederländischen Kennzeichen (bzw. der Person am Steuer des Autos, ist klar, oder?) ausgeführt wurden. Eifel, ganz nah am Nürburgring, da lassen leider etliche Menschen auch aus den "gechilltesten" Ländern (bzw. den Ländern mit den strengeren und m. E. auch oft angenehmeren Regeln und Beschränkungen im Straßenverkehr) ungehemmt die Sau raus.

    Ich möchte aber trotzdem einfach ~70km/h fahren dürfen, wenn da 70 steht

  • Würdest du hier im Forum also ganz konkret jemanden an den Pranger stellen?

    Wieso willst du gleich anprangern ? Ich spreche Leute direkt an, wenn mir da was missfällt. Das geht entweder Privat oder eben auch öffentlich. Genauso halte ich es im "echten Leben". Mach einer Mist, sprech ich den durchaus drauf an, unter vier Augen soweit möglich. Macht der das immer wieder, wirds halt auch mal lauter/öffentlicher. Wenn dann gar nix "wirkt", gibts auch mal Stress mit mir.

    Unterwegs mach ich es gerne, das ich Leute nicht den Stinkefinger zeig oder so, sondern sie auslache. Wirkt manchmal viel besser (natürlich nicht immer). Im Stau hat sich auch schon mal der eine oder andere aus seiner Karre an mein Fenster bemüht, ich denke ihr hier könnte euch denken, das ich durchaus redegewandt sein kann. Evtl. muss ich auch mal aussteigen, 1,96 bei 110 kg mit "böseguck"-Gesicht wirken auch Wunder. Von "schon mal dran gedacht, fahren zu lernen, Führerschein scheinste ja zu haben" bis "was lernen deine Kinder da auf der Rückbank gerade von dir" ist die Bandbreite meiner Reaktionen groß.

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Ich bin ja viel beruflich mit dem Fahrrad unterwegs und dann will ich einfach nur vorwärts kommen. Meinen Weg teile ich mit Trödlern, Joggern mit oder ohne Kopfhörer, Hunden mit Herrchen und Herrchen mit Hunden, langsamen und schnellen Radfahrern. Eine Welt der verschiedenen Geschwindigkeiten auf ca. 1,40m Breite.
    Meistens hilft es glücklicherweise immer noch einfach rechtzeitig zu klingeln.
    Aber ich weiß nicht, wie häufig ich mich über Hundebesitzer aufregen muss, die Ihre Wuffels überhaupt nicht im Griff haben, die Flexleine weit über den Weg gespannt. Oder zu zweit den Weg blockieren, weil sie gerade ihren Liebling dabei bewundern müssen, wie er einen Buckel macht. Oder so eine Fellnase will mir in die Speichen laufen (Huch, das macht er sonst nie).
    Nach wie vor: Wir brauchen Radschnellwege!

    Andererseits bin ich auch Fußgänger und mit meinen Hunden unterwegs. Da rufe ich Josie (die junge) immer zu mir, wenn uns jemand begegnet - gibt ja genug Leute, die Schiss vor einem großen Hund haben. Außerdem könnte sie immer etwas Unerwartetes tun. Weiß ich´s?

    Unser kleiner 12-jähriger Jacky freut sich schon immer, wenn uns ein Radfahrer entgegenkommt, weil er dann auch im Freilauf "brav" zu mir kommen kann, weil ich das doch so gerne mag ;- )

    Was ich nicht verstehe ist, dass Radfahrer, die von hinten kommen sich nicht kurz bemerkbar machen. Ich habe als Fußgänger weder Rückspiegel noch habe ich hinten Augen. Da gibt es Kandidaten, die scheinen nicht zu wissen, dass es ziemlich weh tut, wenn man aus voller Geschwindigkeit von einem Rad absteigt - kopfüber.

    Für solche Kapriolen bin ich zu alt und die körperliche Unversehrtheit ist mir zu wichtig. Beim Autofahren genauso wie auf dem Rad oder zu Fuß, mit oder ohne Hund. Gegenseitige Rücksichtnahme heißt das Zauberwort!

  • Wieso willst du gleich anprangern ?

    Ich nicht aber scheinbar du, denn du bist mit meinen allgemeinen Formulierungen ja nicht einverstanden. So hast du es zumindest geschrieben. Wir können nur allgemein Missstände aufzeigen - aus unserer Sicht, für das Anprangern eines Einzelfalls ist im Zweifelsfall die Polizei zuständig und/oder auch Blitzeranlagen.

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

  • Da ich selbst auch viel Rad fahre: es gibt gute Radwege. Aber das sind die Ausnahmen. Schätzungsweise 80 % sind die absolute Katastrophe. Ich fang gar nicht erst an aufzuzählen wie man als Radfahrer daran gehindert wird, wenigstens halbwegs schnell voran zu kommen. Die will man einfach nicht im Verkehr haben. Das ist der Hintergrund, denke ich. Und da ist es noch nicht mal das Schlimmste, dass man sich häufig mit Fußgängern den Gehweg teilen muss.

    Und Blödis gibt's überall. Das ist nun mal so.

    Ich denke aber, dass wir uns einig sein können, dass weder Radfahrer noch Fußgänger für diese Menge an Verletzten und Toten die Verantwortung tragen. Zwei oder mehr Tonnen (beschleunigt noch dazu) harter Stahl. Da ist wohl klar, wer hier den Kürzeren zieht.

    Mich wundert es, dass es gleich wieder eine "wir gegen die"-Diskussion geworden ist. Fußgänger und Radfahrer sind wahrscheinlich selbst schuld, dass sie unter die Räder kommen. Sollen sie doch Auto fahren.

    Was die Statistik nicht ausweist ist, welche Verkehrsmittel an den Unfällen beteiligt waren. Das wäre mal interessant. Aber so wie ich das sehe wird das wohl als allgemeines Lebensrisiko angesehen. Nichts, worüber man sich aufregen oder worüber man großartig nachdenken müsste.

    Vielleicht auch kein gutes Thema in einem Forum...

  • Doch Thomas, auch in einem Dampferforum kann man so etwas thematisieren - meine Meinung. Wir müssen uns ja deshalb hier nicht in dioe Haare geraten, dafür wohnen wir zum größten Teil auch zu weit auseinander. Ich fände mal interessant, wieviele Fahrradfahrer und auch Fußgänger bei Unfällen verletzt werden. Dabei könnte man natürlich auch mal erfaasen, wie jeweils die Schuldfrage geklärt wurde. Je mehr Zahlen, desto aussagekräfter sind Statistiken. So weit gehen die Statistiken aber nicht.

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

  • Ich fände mal interessant, wieviele Fahrradfahrer und auch Fußgänger bei Unfällen verletzt werden.

    Schau => hier

    Dass die Zahl der E-Scooter-Opfer zunimmt, muss einen nicht wundern. Die E-Scooter nehemn ja auch zu. Außerdem empfinde ich die Dinger als saugefährlich.
    Die Zahl der getöteten Fußgänger nimmt zu. Woran mag das liegen?


    Gestern war ich in Rietberg. Die haben jede Menge Fahrradstrassen, auf denen Autos lediglich geduldet werden. Finde ich gut und kostet ein Verkehrsschild.
    Es geht also und da die Gemeinden zuständig sind, kann man auf lokaler Ebene einiges erreichen.
    Oder Münster, das ist die Fahrradstadt schlechthin. Wenn ich in die Richtung unterwegs bin, versuche ich immer "Park & Ride" unterwegs zu sein, weil du mit dem Fahrrad echt schneller bist, als mit anderen Verkehrsmitteln.

    Auch hier in der Gegend wurden schon jede Menge Radwege neu gebaut. Leider ist das (noch) nicht verlässlich und durchgängig. Auf einer schmalen Landstrasse ohne Seitenstreifen und Radweg traue ich mich gar nicht zu fahren.

  • Oder Münster, das ist die Fahrradstadt schlechthin.

    Da ist Münster nicht allein. Oldenburg ist auch sehr fahrradfreundlich. In solchen flachen Gebiten ist das auch kein Problem. Da sind die Abstände der einzelnen Häuser auch oftmals größer, es gibt mehr Grünanlagen in den Städten und man kann den Straßenverkehr gut parallel laufen laufen lassen ohne dass sich beide ins Gehege kommen. Bei uns in Bonn sieht die Welt leider etwas anders aus. Die Innenstadt und die angrenzenden Stadtteile sind durch räumliiche Enge geprägt. Die Hauptverkehrsadern für die Arbeitnehmer lassen sich nicht mal eben auch großzügig füir Fahrradfahrer neben den Autos weiter öffnen. Und wenn es doch gemacht wird, stellt es sich hinterher das ganze als Flopp heraus weil eigentlich kein Bedarf besteht. Die Kosten für diese Experimente tragen die Steuerzahler. Durch all diese Maßnahmen ist Bonn die am höchsten verschuldete Stadt Deutschlands (pro Kopf gerechnet). Danke Frau Oberbürgermeisterin.

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

  • Hier in Düsseldorf meide ich die großen Straßen so gut es geht. Dafür nehme ich gerne auch größere Umwege in kauf.

    Trotzdem gibt es immer wieder Situationen wo ich einen Tobsuchtsanfall bekomme. Zu bestimmt 80% aufgrund der Rücksichtslosigkeit anderer Radfahrer.

    :?:

  • Schuldfrage

    Das ist ein schwieriges Thema. Ich sehe auch mehr als genug Radfahrer, die bei Rot über die Kreuzung fahren. Dabei gilt das Rot ja für alle Verkehrsteilnehmer. Genauso wie Fußgänger über die rote Fußgängerampel marschieren. Man wird ja direkt blöd angesehen (von anderen Radfahren oder Fußgängern) wenn man das nicht auch so macht.

    Spannend wäre die Frage mit dem Führerschein wenn die Polizei solche Vergehen mal ahnden würde. Eigentlich müsste die Pappe dann ja weg sein.

    Aber es muss ja nicht unbedingt Vorsatz sein. Manchmal macht man eben auch einfach nur einen Fehler. Und da ist das schwerere Fahrzeug dann einfach im Vorteil. Da ist man rechtlich betrachtet selbst dann vielleicht nicht Schuld, trägt das aber unter Umständen doch sein restliches Leben mit sich herum.

    Deswegen fahre ich mittlerweile extrem defensiv. Mit dem Auto und auch mit dem Fahrrad. Klar war ich früher auch anders unterwegs. Aber man lernt ja dazu im Leben.

  • Schau => hier

    Interessant. Dann ist man als Radfahrer ja sogar relativ sicher unterwegs. Wäre jetzt noch nett wenn man wüsste, wie sich das proportional verhält.

    Die geilste Landstraße mit "Fahrradweg" gibt's hier im Taunus. Bergab, man bekommt einen Affenzahn drauf und dann hört das Ding unangekündigt direkt nach einer Kurve einfach auf. Man muss dann direkt in den Verkehr rein, ob man will oder nicht. Oder halt geradeaus vor das Schild, welches das Ende des Weges markiert... Kann man sich aussuchen. Wenn man das nicht weiß, kann das echt bös enden.

    Von diesen Beispielen gibt es unendlich viele.

    Also ich meide die Landstraßen auch. Und das geht eigentlich ja auch ganz gut.

  • Tobsuchtsanfälle schaden einem selbst ohne was zu bringen ;) Eine gewisse "scheissegal"-Haltung erhöht ungemein die Lebensqualität. Man kann eben nicht die Welt ändern, nur sich selbst (und das ändert dann die Welt für einen).

    Ist im Prinzip ja auch logisch, denn wenn man andere "anmacht", werden die sauer, weil sie sauer sind, kümmern sie sich weniger um Regeln, machen den nächsten an, der wiederum sauer wird ... Ein Teufelskreis der Eskalation, der sich immer schneller dreht.

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Ich sehe auch mehr als genug Radfahrer, die bei Rot über die Kreuzung fahren. Dabei gilt das Rot ja für alle Verkehrsteilnehmer. Genauso wie Fußgänger über die rote Fußgängerampel marschieren.

    Die Sozialkompetenz der Verkehrsteilnehmer allgemein wird immer rücksichtsloser und egoistischer. Das fällt mir fast täglich auf. Es macht keinen Spaß mehr unterwegs zu sein.

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

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