Kein Blatt vor dem Mund - Frei Schnauze

  • Und selbst wenn die grob verstehen, was man da bastelt, sind Backdoors, Eastereggs usw für die dann doch eher "hää?". Da wird eben nur aufs Ergebnis geguckt, nicht auf den Weg oder etwaige "Nebeneffekte". Ich fand es als Softwareentwickler für komplexe Systeme immer ganz interessant, das ich am Ende meist mehr von einem Laden wußte, als jeder einzelne der Mitarbeiter, vom Chef bis zur Putzfrau. Wie du so schön sagst, die wollten es gar nicht so genau wissen, als der Ausführende musste man es aber ganz genau wissen. Schon lustig, wenn man dann so als "Seiteneffekt" mitbekommt, wer in dem Laden mit wem oder gegen wen arbeitete. Da staunte man manchmal sogar, das der Laden trotzdem noch lief ;)

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Wir haben ja das "rundumsorglos Paket" geliefert und das ging dann von Produkterfindung, Materialbeschaffung, Produktion bis zu Auslieferung und dem drum herum (Finanzen, Personal, usw). Und wenn dann all die Informationen bei einem selbst zusammen laufen, kommt schon manchmal ein ganz anderes Bild bei raus ;)

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Und ich sass die letzten 15 Jahre meines Berufslebens zwischen den Spezialisten für digitale Lösungen und den meist absolut unerfahreren Nutzern oder Endverbrauchern, auch Kollegen/-innen genannt. So habe ich als Schaltzentrale und ausführende Gewalt dran gearbeitet ein Intranet für 1.300 Kollegen/-innen auf zeitgerechte Füsse zu stellen. Anschließend wollten Damen und Herren von oben das ganze noch moderner, also alles von vorn aber mit vollkommen ahnungsloser aber rigoroser Vergesetzten - herrlich und gesundheitsgefährdend.

    Die letzten 2 Jahre waren eigentlich die interessantesten und kompliziertesten. Einführung von elektronischer Aktenführung und workflow. Ich bin froh, dass ich da frühzeitig zur Pensionierung aussteigen konnte. Aber immer galt 2 bis 3 Welten trafen aufeinander und du sitzt dazwischen. Ich mag inzwischen nicht mehr dran denken. :aufgeben:

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

  • Illmix Ich war/hoffentlich bin ja kein kleiner Dummkopf. Mein Lösungsvorschlag dafür war ein einziger Drucker je Dienstsitz beim Posteingangsscanner. Wenn du 5 Minuten zum Drucker laufen mußt und wieder retour und andere das evtl. lesen können überlegen es sich die Leute 5 mal ob sie unbedingt drucken wollen.

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

  • Heiner wir haben auch relativ wenige, zentralisierte Drucker, aber es gibt Bereiche in denen wir noch nicht auf Papier verzichten können: Lieferscheine sind da ein ganz großer Posten, es gibt tatsächlich auch Kunden, die auf Papierform bestehen: es werden von Jahr zu Jahr zum Glück weniger.

    Manche Köpfe brauchen länger, aber steter Tropfen höhlt den Stein 😉 Ich bin froh schon sehr stark reduziert zu haben, wer weiß, wann wir die 100% erreichen.

  • Illmix Wir hatten schon vor ca. 15 - 20 Jahren im engeren Kollegenkreis darüber diskutiert, wie es wäre sowohl die Aktenführung zu digitalisieren als auch einen Workflow einzuführen. IEin Kollege von mir hatte damals einen entsprechenden Lehrgang besucht und war wie man so schön sagt Feuer und Flamme und hat anschließend auch mich infiziert. Was nützt es, wenn auf den Posten der Entscheidungsträger alte Sesselpupser sitzen? Ja, mmh, vielleicht , vielleicht aber auch erst in 10 Jahren...... || So etwas zieht einen ganz schön runter. Wahrscheinlich wäre es zu dem Zeitpunkt sowieso am Geld gecheitert. Der öffentliche Dienst gibt zwar immer vor er würde kaufmännisch rechnen, wenn man sich Haushaltspläne ansieht weiß man, da gibt es doch noch riesen Unterschiede.

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    Ich dampfe, also... wo bin ich hier?

  • Digitalisierung "Industrie 4.0": in aller Munde, Fluch und Segen gleichzeitig. Fluch hauptsächlich, weil es nicht Den Standard gibt, sondern der Markt verstanden hat, das hier Lösungen gefordert werden. Dadurch gibt es x verschiedene Lösungen die mehr oder weniger gleichmäßig auf dem Markt verteilt sind und alle unterschiedlich funktionieren. Typisch ist: ein Kunde der plötzlich sagt "Wir digitalisieren jetzt, System xyz kommt zu Einsatz: Wir arbeiten ja gerne mit euch, könnt ihr das beliefern?" Die Antwort ist stets "Ja klar!", da die Frage des Kunden nichts anderes bedeutet als "Seid ihr morgen noch dabei, oder werden wir dann von anderen Lieferanten beliefert?" Auf dem Rückweg schaue ich mir schon an was denn dieses Mal alles gefordert ist und wo ich Schnittstellenbeschreibungen herbekomme um quasi über Nacht eine Schnittstelle zu schaffen. Hier merkt man dann sehr oft an steigenden Umsätzen in Bereichen, in denen wir vorher eher schwach waren, das nicht jeder "Ja klar!" sagt und dadurch hinten rüber fällt.

  • (...) Fluch hauptsächlich, weil es nicht Den Standard gibt, sondern der Markt verstanden hat, das hier Lösungen gefordert werden. Dadurch gibt es x verschiedene Lösungen die mehr oder weniger gleichmäßig auf dem Markt verteilt sind und alle unterschiedlich funktionieren.(...)

    Ich habe jahrelang mit sowas mein Geld verdient. Das Thema ist schon eine Goldgrube vor 20 Jahren gewesen. Je nachdem wer du bist, wenn dir dein Geschäftspartner sagt "so, ab 2022 schicken wir dir alle Bestellungen nach UN/EDIFACT, oder BAAN, oder sogar Bullshit wie Navision Flatfiles", dann hat man einfach keine Chance. Entweder man kauft sich eine kleine Lösung, wo ein Mitarbeiter wirklich "per Hand" die Schnittstelle ad hoc befüllt, oder man automatisiert. Und fürs Automatisieren hat alleine die Software Lizenz schon knapp 40k gekostet, plus je nach dem mehrere Hunderttausend oder kleiner Millionenbereich fürs Customizing.

    Das ist schon Brutal. Der UN/EDIFACT Guide (welches im Ende die Schnittstellenbeschreibung ist) von Daimler ist so dick wie "Krieg und Frieden". Alles schön und gut wenn man Planung und Zeit hat. Oft hat man die aber nicht. Wie du sagtest: Macht ihr mit und seid morgen noch dabei? Oh zu kurzfristig? Ist ja blöd für euch jetzt, da suchen wir uns jetzt mal nen anderen Lieferanten.

  • Alles schön und gut wenn man Planung und Zeit hat

    Mein Vorteil ist, ohne mich dabei selber loben zu wollen: ich bin sehr schnell und bin unabhängig, da ich 100% selbst entwickle. :D Als Lieferant ist der Kundenwunsch natürlich an erster Stelle, da geschehen viele Umsetzungen tatsächlich über Nacht, dauern nie länger als eine Woche. 180-Seiten-Dokumentationen frühstücke ich und am selben Tag gehen schon die ersten Dummydaten raus, die direkt validiert werden. Und hier gebe ich mir besonders viel Mühe, weil ich weiß warum Geschwindigkeit oft eine riesige Rolle spielt. Während so manch ein (großer) Mitbewerber noch fragen zur Doku hat, versucht das Konzept zu verstehen und einen Dienstleister sucht, der das alles in seinem Haus implementieren kann, bin ich schon längst angebunden und wir liefern. Dadurch haben wir manch anderem schon viel Wasser abgegraben. "Wow, ihr seid schon dran! XYZ kann erst in 3 Monaten. Wow, in den Bereichen könnt ihr auch Waren liefern? Ja klasse, dann brauchen wir ja xyz gar nicht mehr" Auch dadurch, dass man dann der Erste ist, der dran hängt, ist man automatisch derjenige, der diesen Digitalisierungsprozess beim Kunden begleitet: hier läuft ja auch nicht alles auf Anhieb reibungslos. :D Ich gebe nicht selten Support für Inhousesoftware beim Kunden "mein Dienstleister antwortet erst in 48 Stunden, ich muss aber JETZT!" Natürlich bin ich JETZT zur Stelle und mache, das er bestellen kann. :D :D Je nachdem, wie viele gleichzeitig auf neue Ideen kommen(oder sich auf neue Ideen bringen lassen) kann das auch mal anstrengend werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Illmix (27. September 2021 um 09:49)

  • Kommt ja auch immer darauf an, über welche Grössenordnungen man spricht. Einzelfälle mit einem Dokumententyp, oder eben Projekte wie "Wir binden jetzt alle 1000 Datenaustauschpartner digital an, so dass unser Dokumentenvolumen von 300.000 Dokumenten monatlich automatisiert wird". Das macht man natürlich nicht über Nacht. Und was für Dokumententypen. VDA Feinabruf ist ein Horror Trip, im Vergleich zu sagen wir ORDERS oder DESADV.

    Diese Miniprojekte kenne ich nur von kleinen Herstellern (10-Mann-Betrieb), oder von Speditionen - weil da alles gewachsene Kraut und Rüben ist, und der letzte der das exotische "ERP" von 1965 noch als Programmierer anfassen konnte, gerade in Rente gegangen ist. Fand ich aber mit am spannensten mit bizarren Insellösungen zu basteln. Da war dann auch halt oft die Situation, dass irgendwer irgendwas geändert hat plötzlich, und dann kommt ein panischer Anruf weil vorm Tor in Buxtehude 10 LKW stehen und die Papiere nicht da sind, weil digital. War schon sehr spannend, ich vermisse die Zeit.

  • Kommt ja auch immer darauf an, über welche Grössenordnungen man spricht.

    Ich sitze hier im gesunden Mittelstand, genau meine Welt: schnell und flexibel: hier kann ich einfach machen und was bewegen ohne ständig vor großen Planungshürden zu stehen. Auf der anderen Seite stark und erst recht breit aufgestellt genug, dass ein Hüsterchen uns nicht gleich von der Plattform fegt.

    Wir binden jetzt alle 1000 Datenaustauschpartner digital an

    Das ist bei uns ein ewig laufender Prozess, da wir die gut 17000 Datenaustauschpartner halt nicht auf einen Standard bewegen können. Jeder kocht da sein eigenes Süppchen und jeder lebt seine Geschwindigkeit. Auf der einen Seite stehen die Kunden: von 3 Mann bis Konzern, auf der anderen Seite Hersteller oder "Händlerkollegen" in ähnlichen Größenordnungen. Datentechnisch bau ich hier eine große Drehscheibe, die in alle Richtungen kann. Und ich wundere mich nicht selten, was große, weltbekannte noch nicht können: auch hier ist es oft der Mittelstand, der vorprescht und sich innovativ zeigt. Zwischen den "Entwicklungsständen" der einzelnen liegen ganzen Dekaden. Das Wort Fax höre ich zum Glück fast gar nicht mehr :D Aber doch, auch Projekte mit mehreren Dokumententypen die über Schnittstellen ausgetauscht werden (halt die Klassiker von Anfrage bis Rechnung), hau ich dir in unter einer Woche weg :D

    Zu den Dokumentenmengen: die spielen ja kaum eine Rolle: ob nun 30 oder 30000 an einem Tag verarbeitet werden müssen, ändert nichts an dem Aufwand, der besteht. Zumindest ich entwickle da "möglichst unendlich skalierbar". Dementsprechend sind mir 30000 deutlich lieber, da weiß ich, dass es sich auch richtig lohnt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Illmix (27. September 2021 um 10:18)

  • Man muss da tatsächlich unterscheiden, ob man mit kleinen oder mittelständischen Betrieben arbeitet oder mit Konzernen, die ja oft auch global agieren. Und freie Wirtschaft und öffentlicher Dienst sind auch 2 Welten, die selten zusammen passen. Richtig lustig wurde es bei uns erst, als wir dann global agiert haben und Live-Datenaustausch aus verschiedenen Ländern in einer Zentrale realisiert werden musste, da ist dann eine kleine Schnittstelle für Dateityp xy eher nur die Fingerübung. Aber greif mal livedaten ab, die in verschiedenen Sprachen (und Zeichensätzen) vorliegen und wo du dann sowohl Maschinen- wie auch von Menschen produzierte Daten vereinen musst, die dann auch noch direkt als Grundlage für weitere Daten herhalten sollen. (Wo liegt Ware x in welcher Menge, welchen Preis hat die (inkl. deren Lagerung/Transportkosten) und ist es besser, die aktuell zu produzierende Ware nach aktuellen Börsenkursen zu kaufen oder um zu lagern). Dabei noch berücksichtigen, ob die Waren auch die Anforderungen erfüllen (wieviel Energie steckt in Getreide a oder b, damit im Produkt Energie x vorhanden ist). Oder verkauft man besser den Rohstoff, weil der aktuell mehr Geld bringt wie das Produkt ? Natürlich unter Berücksichtigung der Währungsschwankungen. Ist die Produktion in Land a günstiger trotz Transport und zeitlich noch sinnvoll ? Usw, usf.

    Ich bin echt froh, das ich diesen stressigen Scheiss nicht mehr mache. Na klar, macht Spass, wenn man "unmögliches" möglich macht, aber der Preis dafür ist verdammt hoch. Merkt man aber erst, wenn man da wieder raus ist ;)

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Kommt auch immer darauf an wo man sitzt. Grössere Hersteller von EDI Systemen sind in der Tat irgendwann eher unflexibel. Liegt aber auch in der Natur der Dinge, man muss die Leute zwischen mehreren Projekten planen, jeder Kunde hat seine eigenen Herausforderungen und Eigenheiten, und am Ende ist der grosse Wunsch, dass man etwas schafft was man beliebig oft einfach aus der Schublade ziehen kann. Das ist etwas, woran wir damals als Firma am Ende gescheitert sind, haben wir nie vollendends hinbekommen. Gerade weil ständig Dinge anders laufen mussten, als der "weltweiter Industrie Standard" das vorgibt. Wie gesagt, ich fands aber auch super spannend.

    Ich hatte für einen Moment vor Jahren auch überlegt, ob ich die Seite wechseln will - vom Software Anbieter zum Kunden, und mich dort einfach nur um das Thema EDI zu kümmern. Ist nicht dazu gekommen, aber Angebote waren ständig da. Hätte ich das vieleicht mal gemacht, im Nachhinein ist man immer schlauer ;)

  • Und freie Wirtschaft und öffentlicher Dienst sind auch 2 Welten, die selten zusammen passen.

    Naja, der öffentliche Dienst bestellt in der freien Wirtschaft :D Zumindest hier werden diese Welten vereint.

    Global könne wir auch: z.B. aus China importieren und zurück nach China verkaufen :D :D Spielt man mit Konzernen, spielt man automatisch global. Und umgekehrt: Deutschland produziert ja lange nicht mehr alles, was im Kundenkreis gefordert wird. Da kommt man auch nicht drumherum die Brücken um den Globus zu schlagen.

    da ist dann eine kleine Schnittstelle für Dateityp xy eher nur die Fingerübung

    Absolut! Das rotzte ich so raus, wie erwähnt: am besten über Nacht. Die "Glaskugel" ist eine ganz andere Hausnummer und auch hier lässt sich in unserem Bereich noch gar nicht alles automatisiert erfassen, höchstens Trends und damit grobe Voraussagen treffen. Aber hier existieren schon Bewertungssysteme, die knallhart den Nagel auf den Kopf treffen, gerade in Richtung der Lieferanten. Eine Sache, die das System nicht kennt ist "Nasenfaktor", da hat sich schon manch einer gewundert, warum der nette Kerl aufmal nicht mehr bei uns im Einkauf antreten durfte: die Zahlen haben gesprochen, sie haben gesagt, der Lieferant ist taktisch schädlich. Komplett lassen sich "taktische Beziehungen" sich aber nicht errechnen: das "wer hält wem das Händchen"-Netzwerk lässt sich schlecht in Zahlen erfassen: hier zählt zum Glück noch die Menschlichkeit. Hier gibt es Dinge wie "Wenn ich den Frank abschieße, wollen Trude und Hermann auch nichts mehr mit mir zu tun haben: ohne die habe ich ein Problem." Es gibt tastsächlich noch eine gewisse Moral auf dem Markt, und wenn jemand meint eiskalt den Hammer kreisen zu lassen, kann es sein, dass er plötzlich aus dem Netzwerk ausgeschlossen wird und alleine kreist. Alles schon erlebt.

    Ist nicht dazu gekommen, aber Angebote waren ständig da.

    Das kenne ich: gerade wenn man einem Kunden recht reibungslos auf die Sprünge hilft, kommt auch mal das "wir können dich hier auch sehr gut gebrauchen". Bisher fühle ich mich noch sehr wohl, dort wo ich sitze :D


    gerade weil ständig Dinge anders laufen mussten, als der "weltweiter Industrie Standard" das vorgibt.

    EDIFACT? :D Ist aus meiner Erkenntnis nur eine von vielen Möglichkeiten. Ich kenne das gar nicht anders, dass immer wieder etwas neues reinkommt. Die unterschiedlichen Branchen haben ja nicht mal ihre Standards, die zu 100% eingesetzt werden.


    Kommt auch immer darauf an wo man sitzt.

    Wir verdienen Geld nicht mit Software: zumindest nicht direkt ;) Wir sind ein Großhändler, der sich auf dem Markt platziert und mit den Digitalisierungsentschiedungen der Kunden leben müssen. Und eine meiner Aufgaben ist es halt, diese Anbindungen an das System, dass sich der Kunde verkaufen lassen hat vorzunehmen: das ich mach dann persönlich und gebe es nicht an meine Kollege oder noch schlimmer nach extern ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Illmix (27. September 2021 um 11:07)

  • Ja, die Menschlichkeit ... ist in der Wirtschaft nicht wirklich eine, die folgt auch nur den Regeln des "wo hab ich mehr Vorteile". Abwerbeversuche waren auch immer bei mir vorhanden, ich hab die gern genutzt, um meinem Chef bisschen mehr Geld aus der Tasche zu ziehen :D (Du, der bietet mir 1000 mehr und jedes Jahr neuen Firmenwagen, sollte ich ans überlegen kommen ? Nee, wart mal, ich rede eben mit der Personalabteilung).

    Wir haben ja sowohl Software produziert und verkauft als auch die Maschinen und Elektrik drum herum, das gibt natürlich noch mal andere Möglichkeiten sowohl auf Kunden- wie auf Lieferantenseite (wie, könnt ihr nicht? ok, machen wir selbst). Wir sind auch klein angefangen, aber einen anderen Weg gegangen und konnten dadurch so groß werden, das wir branchenweite Standards etablieren konnten. Sogar Firmen wie Microsoft und SAP wollten bei uns einsteigen, weil wir eben knowhow hatten, das man nicht in Schulen erwerben kann, sondern nur in der Praxis. Wir waren gsd immer resistent, gerade das hat uns groß gemacht. Neben all den technischen und wirtschaftlichen Dingen ist es immer unser Ding gewesen, die Praxis nicht aus den Augen zu verlieren. Dort lernt man eben Dinge, die nicht in irgendwelchen Dateien oder Schriftstücken stehen. Und wenn man die richtig deutet, kann einem das den entscheidenden Vorteil bringen.

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  • Ja, die Menschlichkeit ... ist in der Wirtschaft nicht wirklich eine, die folgt auch nur den Regeln des "wo hab ich mehr Vorteile"

    Jaaa, da kann ich dir teilweise Recht geben mit dem

    da hat sich schon manch einer gewundert, warum der nette Kerl aufmal nicht mehr bei uns im Einkauf antreten durfte

    Nett sein alleine reicht halt nicht und auch Fußballjahreskarten sind kein Argument mehr eine Geschäftsbeziehung aufrecht zu erhalten. Hier muss ich sogar sagen "zum Glück!" Was ich aber sehe ist, dass gewisse Schweinereien unterbunden werden. So manch ein Blutsauger ist auf der Strecke geblieben, weil sich sein Verhalten rumgesprochen hat. Hier bleiben dann Kunden aus Solidarität treu und Lieferanten machen dicht. Es gibt Netzwerke in denen schon gut aufgepasst wird, dass der Markt nicht kaputt gemacht wird und noch Spass macht.

  • Ja, gerade in den kleineren Branchen, wo die Zahl der Mitbewerber eher überschaubar ist, ist das noch so. Fand ich auch immer recht gut, gerade die großen gehen ja gern auch über Leichen, solange sich das rechnet (und die Machtposition da ist, das zu tun). Nur aufgrund unseres knowhows sind wir so manches mal nicht die Leiche geworden, da kamen auch die großen nicht dran vorbei. SAP und Microsoft sind beide mit ihren Lösungsversuchen gescheitert (und haben dann versucht, uns aufzukaufen, gsd war cheffe da immer ein sturer Hund und hat sich nicht vom dicken Geld locken lassen). Der hat den Laden halt auch von klein auf hochgebracht, da spielt dann Geld nicht die größte Rolle, wenns ums Lebenswerk geht. Auch so eine Sache, ist ein Laden von Managern geführt oder doch eher noch der Inhaber der "Macher", das hat oft große Unterschiede im Geschäftsgebaren.

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  • Auch so eine Sache, ist ein Laden von Managern geführt oder doch eher noch der Inhaber der "Macher", das hat oft große Unterschiede im Geschäftsgebaren.

    Jap, absolut und auch ein Grund warum ich sehr gerne von einem familiengeführten Unternehmen bezahlt werde :D Hier spielen Emotionen, Menschen noch eine Rolle: auch lange nicht bei jedem! Der eine will sich fettfressen, koste es was es wolle, der andere hat seine Philosophie und sieht seine Firma als Verpflichtung: erst recht den Angestellten gegenüber! Ich komme aus einem Unternehmen, in dem nur noch nach Zahlen gehandelt wurde, Zahlen, die ich unglücklicherweise auch noch bereitgestellt habe. Hier war auch der Mitarbeiter nur eine Ressource mit gewissen Kosten. Mitarbeiter durften gehen, weil sie durch Prozessoptimierung eingespart wurden: hier habe ich unglücklicherweise auch optimiert und damit die Waffen geschaffen. Aber das ist der Punkt: ich schaffe etwas: die einen nutzen es als Werkzeug, die anderen als Waffe. Ich bin froh dort inzwischen dort zu sitzen, wo meine Entwicklungen als Werkzeuge eingesetzt werden.

    Aber auch auf Konzernebene passieren Dinge, die von "Managern" gar nicht gesehen werden. :D Hier gibt es auch Netzwerke in die Außenwelt, von denen die Köpfe gar nichts wissen, weil sie nicht auf den Charts auftauchen. Gerade weil hier Gelder bewegt werden, bei denen Jahresumsätze mancher Mittelständer schon als Portokasse gelten.

    (witzige Geschichte: bei uns auf dem Konto sind mal 1,5Mio aufgetaucht, die gar nicht hätten auftauchen dürfen: eine Fehlbuchung eines großen Kunden. ER hat es nicht mal bemerkt, wir sind auf ihn zu und haben mal gefragt, ob da nicht was schiefgelaufen sei...ja es ist was schiefgelaufen...richtig lustig wurde es, als das dann nochmal passiert ist :D )

    Einmal editiert, zuletzt von Illmix (27. September 2021 um 13:11)

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