Philosophisches Gequatsche

  • Also: einen Sinn am leben nennen um sich das Leben nicht zu nehmen. Hier sehe ich sogar gefahren: ich habe Familie, Job, einen Plan den ich durchführen möchte waren Beispiele genannt wurden: was ist, wenn dieser Sinn dann wegfällt? Die Familie stirbt, der Plan platzt, das Geschäft, das geführt werden muss existiert nicht mehr?

    Es kommt immer wieder vor, dass ich mit meiner Sinnsuche einen falschen Weg gehe, den ich dann aber doch auch wieder korrigieren kann. Die Suche nach einer sinnvollen Betätigung ist doch nur der Oberbegriff. Wie ich diese Suche dann ausfülle, wie erfolgreich ich bin oder Pech habe, das ist doch nebensächlich, wenn ich vom Ziel überzeugt bin! Wie sagte doch Wazlav Havel so schön: "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgehen könnte!"

    So kann man auch nur einen Wert wie Familie oder Beruf so hoch hängen und verabsolutieren, dass ich in ein tiefes Loch falle, wenn dies wegfällt. Hier muss man immer sehen, dass jeder Mensch mehrere Werte gleichzeitig hat, für die er sich uz. U. auch engagieren will. Das andere nennt Frankl deutlich eine VERGÖTZUNG nur eines Wertes, wodurch grundsätzlich immer die Gafahr von neuem Sinnlosigkeitsgefühl hervorbrechen kann.

    Kann man aber gleich auf andere Werte umschwenken mit seinem Wunsch, was ist zu tun oder zu erleben, dann hatt derjenige es leichter und fällt nach einer gewissen, völlig-normalen Trauerzeit wieder auf die Beine.

    Ansonsten gilt es hier nun für den Freund, die Ehefrau oder auch den am Sinn orientierten Therapeuten oder Berater, diese neuen Sinnmöglichkeiten zu erarbeiten. Dazu haben wir einige recht gute "Werkzeuge", so dass dies meistens recht gut gelingt und der oder die Verzweifelte sieht erneut Land, was man nun anstellen kann und einem als wichtig erscheint!

    Bei mir ist es nach der Schule auch erst schwierig gewesen, in meinem letzten Lebensabschnitt neue Aufgaben zu finden, wo man ganz ehrlich das Gefühl hat, auch wirklich gebraucht zu werden. Da waren neben den höchsten Wert, meine Lehrertätigkeit - die ich ganz hoch immer als Berufung angesehen habe - auch schon andere Werte vorhanden wie aktiv Musik machen in einem Orchester - mit Dampfern in Treffs plaudern wie auch hier jetzt bei Euch - Fotografieren oder meine digitale Malerei (wenn Lust & Zeit: Hier meine Homepage zum durchgucken: https://www.bkeller.eu/ ) ...

    Aber der Umgang mit Menschen fehlte mir und ich bekam irgendwann rein zufällig die Gelegenheit, als HiWi als die sog. Grünen Damen & Herren" im Krankenhaus Patienten ehrenamtlich zu betreuen, machte eine kurze Einweisung mit, wo man schon in diesem Lehrgang hellhörig wurde, als ich sagte, ich hätte die logotherapeutische Qualifikation - und dann kamen auch die ersten Erfolge, wo ich verzweifelten Patienten helfen konnte, trotz ihrem Schicksal noch Möglichkeiten zu Sinnfindung gemeinsam zu suchen (um nicht wieder die nun oft genug zitieten Freiräume erneut zu nennen, in denen sowas ja nur geht!) und so entwickelte sich alles prächtig: Ich nahm den Stationsschwestern - und Ärzten so manche Arbeit ab, da ich ja genau die Zeit zum Gespräch hatte, die im Krankenhausgeschehn leider nicht so viel vorhanden ist und alles nahm seinen guten Verlauf - naja bis halt Corona mir hier einen Strich durch diese gute Entwicklung machte. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und ich bin guter Dinge, irgendwann diese schöne Aufgabe wieder übernehmen zu können, die auch meine Zipperleiden oft relativieren und ich hinterher zu Hause oft recht froh bin, nicht all die Krankheiten zu haben, mit denen man dort - z.T. ums Leben kämpft!

    Du siehst den Sinn des (eigenen) Lebens nicht fest verknüpft an Punkte einer Checkliste.

    Das ist z.T. schon richtig, denn man ist dabei völlig frei in der Entscheidung, was einem wichtig ist oder nicht. Die Wertfülle ist immens, wenn man nur seine Freiräume entdeckt hat. hier sagt einem aber irgendwann sein Gewissen, welche voj all den Möglichkeiten wirklich mir in diesem Augenblick am sinnvollsten erscheint und das ist bei jedem Menschen verschieden!

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

    Einmal editiert, zuletzt von Bernie (6. Mai 2021 um 14:28)

  • Eine harte Frage, die man sich selber stellen darf ist ja die Frage zu den "lebenserhaltenen Maßnahmen"....

    Schwierig zu sagen und muss von jedem selbst abgewogen werden, was geht und was nicht. Das beste Beispiel habe ich in meiner Familie: Meine älteste Schwester hat Krebs, lebt alleine und schon langfristig hat sie dafür gesorgt, irgendwann, wenn sie ihr Leben nicht mehr als lebenswürdig ansieht, den Freitod zu wählen - auch um uns vor dieser Pflege zu entlasten.

    Bei meiner anderen Schwester war es gansu anders herum: Hier hat sie die Pflege ihres bettlegerischen Mann ein halbes Jahr im Wohnzimmer liegend mit heroischer Kraft gepflegt (natürlich mit Cariatshelfern und einem Palleativ-Team, um ihrem Mann das Sterben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen. Und so war es auch: Durch dieses Opfer konnte er - geistig bis zuletzt absolut fitt - in seinem Wohnzimmer liegend friedlich sterben und musste nicht die letzten Tage oder Monate in einem fremden, kahlen Krankenzimmer dahinsiechen bis zum Ende. Mein Schwager wollte auch nie sterben und hat bis zuletzt seine Freiräume trotz seines Schicksals genossen, Erlebniswete zu verwirklichen: Er konnte TV gucken, Lesen, mit Freunden und seinen Kindern diskutieren und am Ende wunderbar Abschied nehmen: Ein Vorgang, den man sich auch für sich selbst wünscht, obwohl ich schon in meiner Patientenverfügung angegeben habe, dass lebensverlängernde Maßnahmen bei mir nicht gemacht werden sollen, sollte ich am Ende nur noch dahindämmern!

    Aber das alles muss jeder selbst sehen, was sich für ihn als richtig und wichtig anfühlt!

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

  • Bernie ich habe mich nicht so weit damit beschäftigt um von mir selber sagen zu können: ich weiß alles zu dem Thema, ich behaupte von mir an der Oberfläche zu kratzen. Das Buffet ist zu Groß um alles komplett Essen zu können :D

    So kann man auch nur einen Wert wie Familie oder Beruf so hoch hängen und verabsolutieren

    Ich kenne durchaus Menschen, die genau dies machen: einen habe ich gestern!? erwähnt. Der hat um eine erfolgreiche Karriere zu leben, alles andere zu Nebensächlichkeiten degradiert. Aber Werte können auch verkettet sein, sodass eine Gefahr besteht: geht der eine "unter" reißt er die anderen mit. Dieses von 100 auf 0...dieses Job weg, Familie weg, haus weg, Umfeld weg...eigentlich alles weg, außer man selber. Aber auch hier steht man in der Eigenverantwortung den ein oder anderen Wert zu retten.

    Die Suche nach einer sinnvollen Betätigung ist doch nur der Oberbegriff.

    ist da der Punkt, den ich an der stelle anwenden würde: bin ich bei 0 ist das nicht nur ein Verlust, sondern auch eine Chance. "Platz für neues" wenn man das so sieht. Fehlen dem Pianisten plötzlich die Hände, hat er plötzlich Zeit sich anderen Dingen zu widmen, zu denen er vor lauter Klavierspielen nicht gekommen ist.(komme ich gerade drauf, weil ich auf mein angestaubtes E-Piano schiele :D) . Auf mich bezogen wäre das "würde mir plötzlich mein logisches/analytisches Denken fehlen, könnte ich ich die Zeit nutzen wieder zu Musizieren, statt meinem aktuellen Job nachzugehen"

    Vielleicht ist für mich auch vieles einfach schon selbstverständlich ohne es zu merken. Ich hatte mal an einem Achtsamkeitskurs teilgenommen, um nachher herauszufinden, dass ich Achtsamkeit nicht erst lernen muss sondern eigentlich schon "achtsam" war, es nur nicht so definiert hatte.

    Aber gut, ich bin auch ein Mensch der den Begriff "Langeweile" nicht nachvollziehen kann, eher finde ich es schade, das ich nicht alles schaffe, was ich gerne machen würde. Selbst wenn ich warten muss, habe ich einfach zeit zum Nachdenken. Das Buffet ist zu groß...

    die auch meine Zipperleiden oft relativieren und ich hinterher zu Hause oft recht froh bin, nicht all die Krankheiten zu haben, mit denen man dort - z.T. ums Leben kämpft!

    ist in meinen Augen eine gute Einstellung. Ich finde, man sollte Dankbar sein für das man(noch) hat und nicht darüber "jammern" was man nicht(mehr) hat. Bei manchen "Dingen" bin ich auch einfach froh, sie gehabt zu haben und freue mich, dass sie Teil meines Lebens waren. Mit der Einstellung lässt man den Kopf nicht so schnell hängen.

    "Wäääre es nicht schön, wenn es nicht anders wäre"

    "Kann ich es gerade ändern?"

    - Nein->weiter gehts

    -Ja->lohnt sich der Aufwand?

    -Nein->weiter geht´s

    -Ja-> Zeit für einen Umschwung

    :D

    Schwierig zu sagen und muss von jedem selbst abgewogen werden,

    Ja, ganz wichtig in meinen Augen, hier entscheidet man über SEIN (wahrscheinlich einziges) Leben. Diese Entscheidung würde ich für niemanden abnehmen wollen und erst recht nicht da "reinfunken". Schwierige Frage für viele, da sie sich hier mit der Endlichkeit seines Lebens auseinandersetzen muss (letztendlich das "ich MUSS sterben" akzeptieren)

    Abschließen muss ich noch meine Bewunderung für deine Werke äußern Bernie unter den digitalen Malereien ergreift mich besonders "Engel", viele deine Fotografien empfinde ich auch als besonders Ausdruckstark. Hut ab!

    softius Zum Glück kann ich meine Familie ernähren, ohne mich dabei selber grillen zu müssen. Ist auch langfristiger: ich bin zwar ein Fleischiger Typ, aber würde auch nicht ewig satt machen ;)

  • Eine Sache die immer noch nicht aus all dem hervorgeht: warum MUSS die 3. Ebene, wie es beschrieben wird, der Geist unbedingt vom Körper getrennt sein? Schließlich lässt sich der Geist vernebeln...

    Nein, man muss das nicht. Diese Trennung ist nur gemacht, um das zu verdeutlichen, was eigentlich in einer Person immer zusammenwirkt und sich gegenseitig bedingt. (Person= personare heißt ja durchtönen oder mitschwingen - und das eben tönt durch alle drei Dimension hindurch!)

    So, wie die Affektlage in der psychischen Dimension die Immunlage in der physischen Dimension beeinflusst und man verstärkt krank wird, wenn es einem mal seelisch schlecht geht, so kann auch ein verdorbener Magen die Ursache sein für ein psychisches Unbehagen. Die geistige Dimension ist nur metaphysisch zu verstehen aus der Annahme, immer sehen zu wollen, wo ich mich verwirklichen kann, was ich gerade machen will, was ich kognitiv schon vielfach überlegt habe, wie es ja auch die Tiere machen frei nach "Versuch & Irrtum", bis man eine Lösung findet. Hat man aber mehrere Lösungsmöglichkeiten gefunden, entscheidet nur wieder metaphysisch das Gewissen, die innere Stimme oder Intuition, ob ich dies auch durchstehen, tun oder erschaffen will. Ich kann ja nicht alles gleichzeitig machen und MUSS mich für eine Sache ENTSCHEIDEN!

    Immer wirkt alles ineinander und meistens automatisch in vielen Fällen. Man merkt dies meistens nur bei absolut großen Entscheidungen, ob ich mich z.B. von meiner Frau trennen will oder muss und warum, wieso - oder wenn ich eine gefährliche Reise machen soll unter Abwägen aller Gefahren usw... Hier merkt man erneut erst diese metaphysische Ebene deutlich, die dann mit einem im Inneren spricht, welcher Wert wirklich sinnvoll ist. Dabei gibt es keine Gewissenskonflikte, es sind eher immer nur Wertekonflikte, für was ich mich denn entscheiden will! (vgl. das Büchlein vom Psachoanalytiker Erich Fromm: "HABEN oder SEIN" - die seelischen Grundlagen unserer Gesellschaft!)

    Schwierig wird es nur, wenn man ohne irgendeine Lösung dasteht. Dann geht man auf die Suche und diese Suche mache ich zum Teil kognitiv mit meinem Intellekt, aber am Ende, für die dann beschlossene Entscheidung ist erneut wieder meine innere Stimme zuständig, was mir wichtig erscheint. .. und das ist es, was uns von den Bäuchen und Köpfen der Tiere unterscheidet. Denn hier gibt es keine Metaphysik...

    Was nun richtig ist, kann aber auch nur jeder für sich entscheiden wie der Schachspieler im Film, der auch nicht die allgemeine Frage beantworten kann: "Was ist der rechte Schachzug!" Alles hängt im Fluss der Zeit ab von der Einzigartigkeit jedes Menschen und der Einmaligkeit jeder Situation, die nie mehr in dieser Konstellation vorkommt und unwiederbringlich sekündlich Vergangenheit wird und damit in den schicksalshaften Bereich abgewandert ist.

    Dabei muss man gut unterscheiden zwischen Ursache und Grund:

    Wenn ich weine, weil ich in meinem Daumen geschnitten habe oder Zwiebeln schäle, dann ist dies die Ursache meiner Tränen. Wenn ich aber z.B. einen lieben Menschen verloren habe, dann ist dies ein Grund zum Weinen. Diese feinen Unterschiede sind schon wichtig zu berücksichtigen, wenn ich mich ehrlich innerlich frage: Muss das jetzt so sein oder geht es auch anders, kann ich auch was völlig anderes machen, weil es mir wichtiger für heute oder jetzt gleich erscheint - Fragen einer permanenten Sinnsuche, die immer nur über diese geistige Dimension meinen Kopf und Bauch beeinflusst und letztendlich lenkt, dies zu tun oder jenes zu lassen - auch in dem Wissen, dass man sich irren kann.

    Aber es gibt ja auch die bekannte Sache, aus Fehlern lernen zu können, dieses Risiko und diese Art von Sinnbewältigung gehört einfach zum Menschsein dazu und gerade durch diese metaphysische Ebene in mir, die durch mich und alle meine Dimensionen "durchtönt" (personare), mich also permanent durchwirkt, ist jede Person auf seinem Weg, gradlinig oder mit zahlreichen Umwegen: Aber er geht weiter, wieder erneut sinnvolles entdeckt, das verantwortlich abgewogen dann am Ende mit ehrlicher Entscheidung unbedingt heute noch erledigt werden muss!

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

    5 Mal editiert, zuletzt von Bernie (6. Mai 2021 um 16:02)

  • Schön, wie du schon Deinen Weg gehen wirst, da könne ich so manche Sätze noch sezieren und sinnorientiert gut interpretieren. Aber es gibt halt auch viele Leute, die diese Sichtweise noch nicht mal in Ansätzen haben und auch irgendwie mit ihrer konträren Philosophie im Leben klar kommen oder es sich nicht merken lassen, wieviel sinnleeres sie da produzieren - aber gut. Auch das ist eine Entscheidung, die man akzeptieren muss und denjenigen nur wünschen möchte, mit all deren Entscheidungen klar zu kommen. Dann ist es ja gut und er braucht auch keine Hilfe.

    Mir fallen aber gerade solche Menschen auf, die Probleme auf ihren Schultern haben und momentan auch möglicherweise keinen Ausweg sehen - denen aber die Logotherapie möglicherweise sehr gut helfen könnte, wenn sie erkennen könnten, durch eine andere Einstellung selbst ihre Hindernisse oder (wie ich sagen würde,) ihre "Sinnbarrieren" wegzuräumen!

    Jetzt muss ich aber auch mal was anderes erledigen und kann nicht weiter mit Dir und anderen hier philosophieren. Mal sehen, was heute Nacht wieder an interessanten Gedankengängen angefallen sind hi hi hi. :emojiSmiley-111: Es bleibt spannend. Aber das wichtigste habe ich ja schon gesagt, vieles kann man unter dem Stichwort FRANKL auch anderwo nachlesen oder in YouTube sich ihn selbst ansehen - wahrscheinlich wiederholt es sich so langsam, was ich da immer wieder antworte. Ich sage immer, "das was in der Welt zählt passt auf eine Briefmarke!" In diesem Sinne bis heute Nacht....:10hallo2:

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

    Einmal editiert, zuletzt von Bernie (6. Mai 2021 um 15:49)

  • So, wie die Affektlage in der psychischen Dimension die Immunlage in der physischen Dimension beeinflusst und man verstärkt krank wird, wenn es einem mal seelisch schlecht geht, so kann auch ein verdorbener Magen die Ursache sein für ein psychisches Unbehagen.

    Da stehe ich voll und ganz hinter dir. "Neuzeitlich" sind es die typischen Spannungskopfschmerzen, der verspannte Nacken, "das schlägt mir auf den Magen" ist kein leerer Spruch...Stressymptome. Mir kann man den Stress auch ansehen: ich kriege Ausschlag ;) Hängt nicht unmittelbar zusammen, Schübe kommen auch stressfrei, aber gerade in sehr angespannten Lebenssituationen tritt das verstärkt ein. Steve Jobs meinte sogar seinen Krebs Mental besiegen zu könne, hat nicht so ganz funktioniert, wie man weiß. Aber hier hatte ich auch ein Beispiel aus meinem Leben, die Helge schon genannt: in dem Moment, in dem sie aufgegeben hat, ging alles sehr schnell. Als ihr Kopf noch bereit war zu kämpfen ist sie immer wieder aufgestanden. All das habe ich aber nie als Trennung von ebenen verstanden, sondern eher als Hinweis dafür, dass das alles eins ist.

    Immer wirkt alles ineinander und meistens automatisch in vielen Fällen

    Darf ich hier "unbewusst" sagen und das "Unterbewusstsein" mit reinziehen? Man kommuniziert ja laut Erkenntnissen den ganzen Tag: mit sich selber und die spitze dieses Eisberges(für die Entwickler: das User-interface auf der Applikations und Datenschicht) nennt sich Bewusstsein. Durch Meditation, Hypnose oder NLP usw. lässt sich ja direkt in dem Unterbewusstsein rumkramen, hier spreche(moment: ich schreibe) ich aus Erfahrung. Gerade hier erkennt man ich nenne es mal "Programmroutinen" die aufgerufen und ausgeführt werden, wenn gewisse Fälle eintreten. Ein Beispiel: laufen. Man denkt nicht "linkesbein leicht hoch, knie anwinkeln, körpergwicht nach vorne verlagern" etc. sondern man sieht ein Ziel und spielt die erlernte "Routine" laufen ab. Die Blitzhypnose(gerne Showhypnose, weils schnell geht und das Publikum nicht langweilt), nutzt eine unterbrechung einer Routine um hier eine Tür in das Unterbewusstsein zu öffnen. Klassiker: Ich habe deine zustimmung dich auf mich einzulassen, reiche dir die Hand, als "Westmann" startest du die Routine "Hände schütteln" und reichst auch mir die Hand und in dem Moment mache ich etwas was nicht in die Routine passt, ziehe die Hände ruckartig zurück z.B.: und unterbreche damit deine Routine: damit ist die Tür offen. Als nächstes spreche ich mit dem Unterbewusstsein und geleite dich immer tiefer, und tiefer und tiiefer ;) Hier kann man dann auch "programmieren" Ein beliebter Gag in der Showhypnose ist: "Du vergisst die Zahl 3." Als nächstes kommt die Aufforderung bis 5 zu zählen "1 2 4 5" "Fehlt da nicht was?" "Nein!" Aber auch das sehe ich persönlich als Phänomen: man braucht Wortbilder wie "Tür" und "Routine" um das zu erklären. Ob das nun wirklich so funktioniert ist nicht wirklich belegt: ich weiß nur, dass es funktioniert(und musste es mir natürlich erst beweisen lassen, bevor ich es geglaubt habe).

    Jetzt stelle ich mir die Frage: ist die oft genannte Metaphysische ebene vielleicht das, was ich Unterbewusstsein nenne?


    Aber es gibt ja auch die bekannte Sache, aus Fehlern lernen zu können

    Ich weiß nicht wen ich hier zitiere "Einen Fehler machst du nur einmal, eine Wiederholung des Fehlers ist eine bewusste Entscheidung"

  • Jetzt stelle ich mir die Frage: ist die oft genannte Metaphysische ebene vielleicht das, was ich Unterbewusstsein nenne?

    Ganz schnell noch: Völlig richtig gesehen. die metaphysische Ebene ist wahrscheinlich zu 80 % und mehr vielleicht im Unterbewußtsein gebogen und wirkt und steuert uns unbewußt zu dem, was man im Moment in der einmaligen Situation für richtig hält.

    Sie wird erst deutlicher aus dem Unterbewußtsein hervorgeholt und in mir bemerkt, wenn die Fragen zu den Konflikten mit großen Werten da sind, wo ich nicht gleich im Unterbewußtsein weiß, was richtig oder falsch sein könnte. Hier kommt es dann oft auch zu neurotischen Lippenbekenntnissen, wenn man nämlich metaphysisch eigentlich weiß, was zu tun oder zu lassen wäre. Die Wünsche aus den anderen Dimensionen wie z. B. gewisse Routinen oder liebewonnene Gewohnheiten oder auch Angst vor Neuem oder ein möglicher Verlust ringen im Wertekonflikt in mir um die richtige Wahl meiner Entscheidung, aber man schiebt eine endgültige Entscheidung immer wieder vor sich her - und das kann häufig zu neurotischen Krankheiten im Psychophysikum, im sog. Psychosomatischen Formenkreis führen, wenn dieser Zustand zu lange andauert.

    Wie schon gesagt, alle Dimensionen wirken mit- und ineinander, durchtönen sich in einer personalen Einheit von 3 Dimensionen mit Wirkungsmechanismen, die gesteuet werden mit dem, was man fälschlicherweise auch "Gesissensbisse" nennt, wie ja oben schon erklärt...

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

  • Schau an, ich habe das Gefühl wir sprechen von dem Selben, bzw. denke in vielen Punkten ähnlich; verwenden nur unterschiedliche Begrifflichkeiten, andere Definitionen um es zu umschreiben.

    Hier kommt es dann oft auch zu neurotischen Lippenbekenntnissen, wenn man metaphysisch eigentlcih weiß, was zu tun oder zu lassen wäre.

    Ich nutze gerne einen Spruch(den ich selber auch irgendwo aufgegabelt habe) "Man muss seine Komfortzone verlassen um sich weiterzuentwickeln" Meint: es ist gemütlich "komfortabel" sich den Routinen hinzugeben und sich von ihnen durch sein leben "fahren" zu lassen. Hier nimmt man dann eher als Beifahrer seiner selbst Teil (geil, ich habe einen Chauffeur) "Ich habe ein unwohles Gefühl bei einem Konflikt? Ich rudere lieber zurück" "Ich habe ein unangenehmes, nervöses Gefühl, wenn ich vor Leuten sprechen soll? Ich halte lieber keine Rede" "Ich habe Angst eine Abfuhr zu bekommen? Ich spreche diese Frau lieber nicht an/Frage besser nicht nach einer Gehaltserhöhung" oder recht aktuell "Ich will den freundlichen Herren nicht kränken und ihm sein Projekt entziehen, er wird mich nachher nicht mehr mögen...die Harmonie zwischen uns wäre zerstört: ich schaue besser einfach weiter zu, wie es den Bach runter geht."

    Punkte bei denen man etwas unangenehmes machen muss um "sinnvoll" weiterzukommen: selber Fahren. Das unwohle Gefühl ist da, aber es ist hinderlich: ich überwinde es in diesem Moment. Die Angst ist da, aber sie ist irrational: ich überwinde sie!

    Und das gibt (mir) auch ein Hochgefühl. Ich habe Höhenangst! Schon wenn ich eine Leiter hochklettere, bekomme ich weiche Knie. Aber wenn ich hier meine Komfortzone verlasse und es doch tue kommt das Hochgefühl mich selber im Griff zu haben. So kommt es vor, dass ich mich auf Höhen begebe und runterschaue nur um einfach nur das Gefühl zu genieße diese Angst gerade zu beherrschen.

    So Bernie jetzt am besten einfach aufstehen und gehen, sonst kommst du hier nicht weg :D

  • Dieses von 100 auf 0...dieses Job weg, Familie weg, haus weg, Umfeld weg...eigentlich alles weg, außer man selber. Aber auch hier steht man in der Eigenverantwortung den ein oder anderen Wert zu retten.

    ist da der Punkt, den ich an der stelle anwenden würde: bin ich bei 0 ist das nicht nur ein Verlust, sondern auch eine Chance. "Platz für neues" wenn man das so sieht.

    Da ich genau das schon erlebt hab, kann ich nur sagen: Nee.

    Und auch wenn ich wieder auf die Beine kam (hab das sogar 2x durch mit Job, Familie, Umfeld weg sowie dem Tod ins Auge geblickt), es ändert dein gesamtes Denken, Fühlen und Handeln und erschüttert dein tiefstes inneres Wesen. Ich bin auch absolut sicher, das man das erst wirklich beurteilen kann, wenn man es erlebt hat. Davor - alles nur graue Theorie. Ich hab sehr ähnlich wie du gedacht vorher. Hinterher hab ich begriffen, das Praxis immer Theorie schlägt. Und ich kenne einige, die da auch durch mussten. Den gehts genauso wie mir. Ich kenne aber keinen einzigen, der sagt: Ich hatte ne neue "Chance" oder "Platz für neues".

    Das würde nämlich nur funktionieren, wenn man das andere komplett aus seinem Leben streichen könnte. Kann man aber nicht und selbst wenn, wären auch alle vorherigen "Prägemerkmale" weg, ergo man ein komplett anderer Mensch.

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

    footer1580945957_19460.png

    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Ich habe in meinem Leben noch keine komplettbruchlandung hingelegt, aber schon große Werte(nicht Geld) verloren. Sicherlich tut es weh, aber in den Momenten habe ich genau das gemacht, was ich weiter oben beschrieben habe. "Platz für neues" und dann muss ich selber über mich lachen, wenn ich plötzlich Gewohnheiten, die zu dem schon längst verlorenen gehören durchführe.

    Das würde nämlich nur funktionieren, wenn man das andere komplett aus seinem Leben streichen könnte

    Nein, warum? Es ist dann einfach nur Vergangenheit.

    Es ist natürlich die frage "warum" ist da etwas verloren? Der Unfall und die Krankheit kann es einem "leichter" machen, als sich selber als Ursache des Verlust zu sehen.

    Aber auch hier kann man (ich) das als schmerzhaftes "Lehrgeld" einsehen und auch das als Chance nutzen:umzudenken z. B.

    Sagt keiner, dass Platz für Neues Ponyschlecken ist 😉

  • Ja, eins von den Dingen wie Geld, Job, Menschen oder Umfeld verlieren ist dann auch noch mal das eine, alles gleichzeitig das andere ;)

    Aber ich will hier auch gar keine "Olympiade der Leiden" veranstalten, wollte nur drauf hinweisen, das die Realität immer sehr anders aussieht als alle Theorie davor gesagt hat. Jeder "Schlag" einzeln ist ggf. verkraftbar, aber es müssen nur genug auf mal kommen, da geht auch der Stärkste in die Knie. Und natürlich steht man wieder auf (zumindest wenn man ein Stehaufmännchen ist), es geht immer irgendwie weiter solange man noch atmet. Aber man ist nie wieder der gleiche, Werte und Vorstellungen kommen ins wanken oder werden gar zerstört - dafür gibts doch massig Beispiele.

    Und ganz tief unten drunter ist dann das eigentliche Ich, von dem ich behaupten möchte, das man es nur dann wirklich finden kann, wenn wirklich alles weg ist, man so eben noch am Leben ist. Dann ist der wahre Kern freigelegt und man erkennt, wie sehr einen andere Dinge zuvor geprägt haben, wie sehr "die Welt" Einfluss hatte auf das eigene Sein. Solange noch irgendein "Sinn" da ist, verfälscht er schon den Kern.

    Ich sehe es heute so, das alles Sinn hat und gleichzeitig auch nix. Einfach nur ne Frage, welche Position man einnehmen möchte (so man die denn wechseln kann).

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

    footer1580945957_19460.png

    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Nein, ein leidensbattle ist unnötig: jeder macht seine Erfahrungen und jeder hat auch individuell seinen Umgang damit. Ich weigere mich deine Haltung für mich zu übernehmen: denn dann habe ich diesen Moment, wenn er denn kommt, schon verloren.

    Na Sinn hat das, was einen Sinn gegeben kommt. Hier habe ich schon manchmal meine Meinung geändert und auch das ist immer stark situationsabhängig "wo befinde ich mich gerade"

    Ich kann in dem Weltgeschehen keinen Sinn finden, speziell für mein Leben schon.

    Ich habe auch schon Werte verloren, weil sie schlicht für mein Leben nicht mehr relevant waren. Gewisse Grundwerte bleiben aber, zumindest bis in extremstsituationen: nehmen wir den Krieg. Aber auch hier weiß ich was ich persönlich schützen würde.

  • Das klingt bei mir evtl. depressiv und aufgebend, mein ich aber gar nicht so ;) Nur sehr nüchtern betrachtet. Man verliert nur materielles, nicht sich ;) Sich selbst kann man nur einmal verlieren, dann ist man tot :D

    Und klar, meine Haltung kann keiner übernehmen, genauso wenig wie man die eines anderen übernehmen kann. Wie heisst es so schön: Wärst du in meinen Stiefeln gegangen, wärst du einem anderen Weg gefolgt ;)

    Es ist aber schon ein Unterschied, ob man Werte verliert, weil sie nicht mehr relevant sind oder ob sie einem genommen werden. Das eine gibt man, das andere verliert man ;)

    Und da braucht man gar nicht erst in den Krieg ziehen, das ganz normale Leben kann schon in sehr extreme Ecken führen. Krieg wäre sogar unter Umständen einfacher, denn so ne Kugel liefert viel endgültigere Antworten als jede Entscheidung aus willen es kann ;)

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

    footer1580945957_19460.png

    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Es ist aber schon ein Unterschied, ob man Werte verliert, weil sie nicht mehr relevant sind oder ob sie einem genommen werden. Das eine gibt man, das andere verliert man

    Jop, mal gibt man es ab, mal reißt man es sich raus

    Und klar, meine Haltung kann keiner übernehmen, genauso wenig wie man die eines anderen übernehmen kann.

    Joa. Neee..man kann schon ansichten/ Haltungen/Werte für sich übernehmen. Soll mal jemand auf einen Berg gestiefelt und mit 2 Platten in der Hand wiedergekommen sein. Da standen dann Gebote drauf, die für eine ganze Religion für heute noch als Grundwerte gelten. Oder ein Grundgesetz. Diese Werte übernimmt nicht jeder komplett für sich: aber sie werden übernommen. Und das ist auch nichts materielles. Aber ich glaube hier reden wir aneinander vorbei: das sind innere Werte, die man aber auch verlieren oder erlangen kann. Auf die Materiellen "äußeren" Werte könnte ich als Erstes verzichten. Hier sind es die unersetzbaren Menschen, die (mir) deutlich schwerer abgehen. Aber hier ist dann auch Platz für neues.

    Stellen wir uns vor das ich ist ein begrenzter Raum. Man kann diesen Raum nur mit sich selbst füllen oder aber Platz für andere schaffen. Das schöne ist, man kann selber entscheiden wem man wie viel Platz gibt. Manchmal kommt auch ein Mensch in diesen Raum und versucht den Platz für sich komplett einzunehmen. Energievampiere 😂 die kann man dann aber aus dem Raum wieder entfernen, oder sie in die DMZ setzen. Manchmal geht einer und hinterlässt einen leeren Platz, manchmal kickt man einen raus.

    das ganz normale Leben kann schon in sehr extreme Ecken führen

    Das hängt sogar etwas von seinen Werten ab. Mir fallen bisher nur Ecken ein in denen man etwas dazulernt und Ecken, von denen ich mich fern halte, da ich weiß, dass sie mir nur schaden.

    Warum ich die haltung:"da bricht jeder zusammen" ablehne...wenn ich daran glaube, würde es auch bei mir so sein. Willenskraft ist die eine Sache: glaubenssätze spielen für mich eine riesige Rolle.

    Wenn ich mir einrede: ich kann das nicht, dann wird das auch nichts.

    Wenn ich mir einreden, ich bin der schönste Mann der Welt, dann bin ich immer noch ein Glatzkopf mit plautze. Aber ich strahlte mehr Selbstbewusstsein aus. Hmm...den pinne ich mir an den Spiegel 🤔😂

    2 Mal editiert, zuletzt von Illmix (6. Mai 2021 um 22:33)

  • Ich hab schon immer gesagt: Ich kann alles, nur manches nicht so gut ;)

    Das Ich ist ein begrenzter Raum, da stimme ich dir zu, aber da kannst du keinen rein lassen. Ich sehe das wie ein Haus. Im innersten Raum bist nur du. Natürlich kann man anderen Raum lassen in sich. Das sind aber immer "Vorzimmer" des eigentlichen Ichs. Eins heisst Denken, eins Fühlen, eins Liebe, eins Hass usw. Das Gebäude hat viele Zimmer, je reicher (nicht materiell) man ist, desto mehr Zimmer hat man in seinem Haus, aber das ich kommt immer aus diesem innerstem Zimmer, wo kein anderer rein kann, weil der Raum mit "ich" ausgefüllt ist.

    Das "extreme Ecken" auch von den Werten abhängt, stimmt nur zum Teil. Es stimmt nur solange, wie du selbst die Kontrolle hast. Nimmt man dir die, wird alles ganz schnell ganz anders. Ich glaube, du hast noch nie die Kontrolle verloren oder genommen bekommen, daher ist mir deine Haltung durchaus nachvollziehbar. Aber glaub mir, nur weil man nicht dran glaubt, kann es trotzdem passieren. Ob nun durch "falsche Ecke", Krankheit, Katastrophe, es ist möglich. Man glaubt es nur nie, kann es sich nicht vorstellen - bis man durch Extreme geht/gehen muss. Danach weiß man dann, das jeder irgendwann zusammenbricht, niemand kann alles ertragen/aushalten/bewältigen. Die meisten erleben nie Extreme, was gut ist und ich wünsche jedem, das er nie welche erleben muss. Aber wenn man welche erlebt hat, dreht sich was in einem. Und das kann man dann nicht mehr zurückdrehen. Und man lernt etwas, das man nur durch das Extrem lernen kann. Ich hab da jedenfalls einiges gelernt (und wünschte mir, ich hätte es nicht lernen müssen).

    Willen hab ich auch, sogar einen sehr starken, der so ziemlich über allem steht, mich überleben lässt, komme, was da wolle (natürlich nicht körperlich gemeint). Der hat mich durch all die normalen und extremen Zeiten gebracht, sowohl durch die positiven, wie auch die negativen, durch die ich schon durch wollte oder musste. Und ich liebe das Leben, ob trotzdem oder deswegen, kann ich gar nicht genau sagen.

    Ich bin nur ein Wanderer durch die Zeit, die Wege sind mal schnurgerade, mal steil bergauf, mal steil bergab, manchmal fliege ich, manchmal krieche ich durch tiefe Höhlen, manchmal muss ich schwimmen - aber ich bin in Bewegung und nur das zählt unterm Strich ;) Ich weiß auch, das es egal ist, wohin ich mich bewege, denn das Ziel ist immer das gleiche - die Lichtung am Ende des Pfades (geklaut von Stephen King, aber ich finde diese Umschreibung sehr schön). Natürlich will auch ich mal da hin und mal da, um diese Schönheit im Leben oder jene Sensation zu sehen, aber immer ist man in Bewegung. Mal schneller, mal langsamer. Diese Dinge versuchen wir auch zu steuern, wir wollen hier hin oder da nicht weg - aber wir müssen immer in Bewegung bleiben, damit wir zu der "Lichtung" kommen. Und ich für meinen Teil bin schon sehr gespannt, was mich da erwartet. Aber nicht so, das ich nu schneller renne, ich komm da ja eh an ;)

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

    footer1580945957_19460.png

    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Ich glaube, du hast noch nie die Kontrolle verloren oder genommen bekommen, daher ist mir deine Haltung durchaus nachvollziehbar.

    Liegt daran, was du unter "Kontrolle verlieren" verstehst. Manches will ich gar nicht kontrollieren, manches konnte ich nicht mehr kontrollieren und habe es losgelassen: auch für mich wertvolles. Manches musste ich entfernen "das rausreißen", obwohl es einen Wert für mich hatte um andere, höhere Werte zu waren.

    Natürlich kann man anderen Raum lassen in sich. Das sind aber immer "Vorzimmer" des eigentlichen Ichs. Eins heisst Denken, eins Fühlen, eins Liebe, eins Hass usw.

    Kann ich so nachvollziehen, war aber von mir in einem anderen Ansatz gemeint. Die "DMZ" würde ich als Vorzimmer bezeichnen. Ein Mensch ist da, wird wahrgenommen, man kommuniziert vielleicht mit ihm aber lässt ihn nicht "an sich ran". Auf deutsch: er existiert zwar, aber ist einem relativ egal. Warum relativ? Es gibt (zumindest für mich) Menschen die(vielleicht sogar nur unbewusst) schädlich auf einen wirken, die versuchen(vielleicht sogar unbewusst) sehr viel von dem Raum, von dem ich schreibe einzunehmen und damit Kontrolle darüber übernehmen, wie dieser gestaltet ist. Oder anders: sie stecken dich in eine Rolle, in der du nicht sein möchtest. Manche treten sogar mit einer gewissen Gewalt in diesen raum rein und man hat "Arbeit" sie wieder rauszuschieben, wenn man sie denn nicht da haben möchte. hier schaut man vielleicht im nachgang, ob die DMZ nicht doch eine besser konfigurierte Firewall verdient hat, oder ob man mit diesen Einbrüchen leben möchte um nicht durch eine zu scharfe Firewall zu viel draußen zu lassen. Man kann aber präzisieren: ganz blödes Beispiel "Ist ganz nett, kommt rein" kann werden zu "Ist ganz nett, aber hat die selben Eigenschaften, wie der, der schon Unordnung geschaffen hat: bleibt draußen" Will man nicht komplett verschließen, kann man sich mit Trial and Error fortbewegen oder sich von anderen Menschen, denen man raum gibt helfen lassen.

    Vertrauen / Kontrolle abgeben


    Und um diese Raumgestaltung geht es mir: nehmen wir mal an am Anfang(Geburt) nimmt man diesen Raum komplett ein. Man fängt an ihn zu gestalten: wände ziehen, "Deko" schaffen, Werkzeuge bereitlegen etc. Hier treten die ersten in diesen Raum(es ist nicht immer so, ich sage jetzt aber mal Eltern) : die schieben Sachen von links nach rechts, bringen ein paar Dinge mit und werfen sie rein um zu zeigen, was man damit machen kann. Ziehen auch Wände, schaffen auch brücken. Mit der Zeit erscheinen immer mehr Menschen, platzen einfach rein, oder stehen erst mal in der DMZ und warten darauf abgeholt zu werden. Und hier kann man entscheiden wer wieviel platz in diesem Raum bekommt, wenn überhaupt. Die einen holt man rein und man sieht, wie sie versuchen Dinge reinzubringen, umzugestalten, Dinge zu entfernen: hier entscheidet man, ob man das will, oder nicht. Die einen lässt man gewisse Dinge umgestalten oder erweitern "ach, es gibt eine 3. Dimension, die nicht die Höhe im physischen Raum beschreibt", aber zieht auch Grenzen "Diese Haltung nehme ich nicht an" ;) Wieder der nächste sieht etwas in deinem Raum, was ihm sehr gut gefällt und versucht es auf den ganzen Raum auszubreiten. Noch andere lässt man einfach machen: sie gestalten deinen Raum fast frei, ohne das man Grenzen zieht(Geburt meines Sohnes ist ein gutes Beispiel, der kleine Mann hat so einiges umgestaltet, alte Werte einfach aus dem Fenster geschmissen und neue Werte platziert und ich lasse ihn machen). Ebenso ist es mit meiner Frau und auch anderen Menschen. Die einen haben mehr Gestaltungsfreiraum, die anderen weniger. Sie (er)füllen dich. Und irgendwann ist auch voll: irgendwann will jemand seinen Platz, aber es ist alles besetzt. Die einen sind "schlanker", die rutschen einfach dazwischen, die anderen sind "passender", die integriert man in vorhandenem, die nächsten bringen aber "Dinge" mit, für die man erst den Platz schaffen muss. Hier muss man Entscheidungen treffen. Und genau hier will ich nicht in unterschiedlichen Vorzimmern denken.

    Manchen Menschen gibt man mehr Raum, als man bei ihnen hat, bei manchen ist es umgekehrt.

    Man kann durchaus eine Analoge ins Materielle ziehen: ich habe Haus und Grundstück gekauft, alles nach meinem belieben gestaltet(ich bin recht puristisch: viel raum ist leer geblieben), dann habe ich meine Frau kennengelernt und einziehen lassen. Der freie Raum wurde komplett eingenommen :D Wandfarben haben sich geändert, freie Flächen wurden mit Deko gefüllt, Sachen in die Schränke gepackt, ungenutzte Zimmer hatten plötzlich einen nutzen(nicht für mich...hier wieder zurück zu dem "nicht-materiellen Raum" den man hat: du darfst meinen Raum nutzen und für dich gestalten). Dann kam mein Sohn dazu und hat seinen Krempel "mitgebracht" Sein Zimmer, sein Wickeltisch, sein Spielzeug etc. Jetzt schaue ich wie viel Raum ich noch selber gestalte: es ist eine Ecke mit den E-Zigaretten und ein paar angestaubten Scotch Flaschen, eine Ecke mit Musikintrumente und ein paar Fächer in den Schränken. Ansonsten habe ich noch einen Kellerbereich und einen Hobbyraum im Innenhof und eine Garage, die ich größtenteils fülle, die auch hin und wieder umgestaltet werden. Und auch wie in meinem inneren Raum muss ich in diesen Raum manchmal um ein paar cm² kämpfen "nix da, das bleibt da stehen". Natürlich will ich das so, ich könnte aber auch rausschmeißen und den Raum wieder komplett für mich in Anspruch nehmen. Sie könnten auch gehen(freiwillig oder unfreiwillg), vielleicht Dinge liegen lassen, die ich erst aufräumen muss(manche Dinge liegen nur rum, manche müsste ich mit Arbeit wieder umgestalten), aber der Raum wäre wieder frei für mich, für meine Gestaltung. Platz für neues.

    Und auch hier bedenke ich, dass ich auch Raum bei anderen Menschen einnehmen kann.

    Und sicherlich gibt es auch die Möglichkeit seinen Raum so zu gestalten, dass man sich selber nicht drin wohl fühlt. Hier kann man dann wieder Menschen reinholen, die einem bei der Gestaltung helfen. Neben wir doch einfach mal Bernie, der hat schon einige Räume bewusst mitgestaltet und umgestaltet. Das konnte er aber nur, wenn sein Klientel ihm einen Platz in deren Raum gelassen hat. Genau so war es mit meiner Frau, die auch schon manche Räume umgestaltet hat. Hat sich ihr Klientel aber vor ihr versperrt, war sie nicht handlungsfähig. Sie konnte nur versuchen so an die Tür zu klopfen, dass sie doch reingelassen wurde.

    "Es ist aber ganz schön unordentlich bei dir, findest du nicht?" Kann mit "Ja, hilfst du mir aufräumen?" und "Lass mich, ich will das so" beantwortet werden ;)

    Edit: die DMZ habe ich aus dem Bereich der IT abgeleitet, diese wiederum hat sie aus dem Militärischen abgeleitet. Da Bernie der Nicht-ITler in der runde ist, ziehe ich ihn jetzt als Beispiel ran :D

    Nochmal Edit: ich schreibe hier häppchenweise, führe noch andere Dinge aus(Arbeit)

    Jetzt ist er drin in meinem persönlichen Raum, der Bernie und bringt viele Dinge mit. Er verhält sich nicht aggressiv, er zeigt die "Dinge", die er mitbringt und stellt sie nicht einfach irgendwo auf, schubbst vielleicht einfach mal etwas anderes dafür runter. Ich schaue mir die "Dinge" an, die er mitbringt und schaue ob ich nicht einen Platz dafür finde. Das eine habe ich schon, nur in einer anderen Farbe: das kann ich daneben stellen. Das andere ist neu und kann seinen Platz finden.

  • Ich glaube, wir reden im Grunde vom gleichen. Ich seh das ja genauso wie du, außer der Tatsache, das ich eben diesen einen innersten Raum als "nur ich" sehe, das Intranet stärker differenziere. Und überzeugt bin, das dieser Raum in jedem da ist. Du, dein Sohn, deine Frau, alle deine lieben und nicht lieben haben einen Bereich, da kommt man nicht rein, der macht das "ich". Deine Sicht ist ja nicht so weit weg von meiner, du benennst es nur anders wie ich es benenne.

    Dein Bild zeigt ja schön die Kontrolle, die durchaus sehr sicher sein kann und es theoretisch auch ist. Aber es ist eben nie völlig sicher. Und dieser letzte Rest an Unsicherheit, den meine ich. Das Haus mit all den Räumen und seiner Ordnung oder eben auch Unordnung kann einem Erdbeben nicht stand halten und dann kriegt es Risse oder stürzt gar komplett ein. Das wäre dann die Katastrophe. Aber auch ein Einbrecher oder Vandale kann das Haus beschädigen, das wäre dann das extreme. Und letztlich kann man auch noch selbst sein Gebäude von innen heraus beschädigen. (Natürlich auch verschönern, verbessern, erweitern.)

    Dann bleibt evtl. nur der innerste Raum (sozusagen der Schutzkeller), aber all die anderen Räume können kaputt sein, Risse haben, völlig verschwinden. Und dann baut man die wieder auf, aber sie werden eben andere Räume sein, es wird immer dieses oder jenes Detail fehlen, eine andere Farbe haben oder anders riechen usw.. Man hat wieder ein Gebäude, aber nicht mehr sein ureigenes. Und evtl. hat man sogar den "Schutzkeller" verlegt/umgebaut, weil auch da Schäden auftraten.

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

    footer1580945957_19460.png

    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • du benennst es nur anders wie ich es benenne.

    ...

    Das eine habe ich schon, nur in einer anderen Farbe: das kann ich daneben stellen.


    --------------------------


    aber sie werden eben andere Räume sein, es wird immer dieses oder jenes Detail fehlen

    Ich sehe den Raum als das "ich" und den Schutzkeller, als das was man auf keinen Fall verändern (lassen) will(finger weg von meinen...Spielsachen , meine (un)ordnung:D, meine Grundwerte). Der Raum als solches wird IMMER da sein, bis man den Löffel abgibt. Die Raumestaltung verändert sich. Es können auch Menschen Platz in dem Raum einnehmen, die physisch schon lange nicht mehr da sind(verstorben, weitergezogen). Hier kann man entscheiden ob und was man von ihnen in diesem Raum behält und was man aussortiert um neuen Platz zu schaffen. Beispiel: eine Lebenspartnerin, mit der man jahrelang sein Leben(seinen Raum) geteilt hat. Manches darf nach ihrem weiterzeihen oder ableben bleiben, manches wird aussortiert. Es gibt Menschen, die hier schnell wieder Platz schaffen(hier wird die neue Partnerin das ganze Gerümpel der alten vorfinden, wenn sie Zugang zu dem ganzen Raum erhält), es gibt Menschen, die erst einmal für sich den frei gewordenen Platz umgestalten und dann den Platz wieder anbieten, es gibt Menschen die den Platz auf ewig reservieren und hoffen, dass die Person ihn wieder einnimmt(und hier ist dann die leere).

    Meinetwegen darf man den Raum auch Haus nennen. Ich habe dies nicht gemacht, da das Haus schon eine recht starre Struktur ist. Aber meinetwegen darf es das Haus sein in dem man Zimmer erstellt, indem man Mauern errichtet, diese verbindet indem man Türen(brücken) baut, diese einrichtet, diese teilweise offen lässt, teilweise verschließt und hier "Zugangskontrollen" einbaut. Aber ich will diese Zimmer nicht

    Eins heisst Denken, eins Fühlen, eins Liebe, eins Hass usw.

    nennen. Das ist für mich eher der Umgang(Empfinden) mit derer, die in meinem Raum/Haus. rumturnen.

    Ich glaube, wir reden im Grunde vom gleichen.

    Im Grunde reden wir "hier" alle von dem Gleichen, wir nehmen es nur unterschiedlich war und stellen es unterschiedlich dar ;)

    7 Mal editiert, zuletzt von Illmix (7. Mai 2021 um 11:37)

  • Stellt euch vor ihr würdet eine einheitliche Sprache sprechen, dieselben Begriffe nutzen um das Gleiche zu benennen.....ihr hättet doch gar nichts mehr worüber ihr euch in seitenlangen Ergüssen austauschen könntet....boah das geht ja man gar nicht.:lol04::lol02::renn1::renn1:

    #IchDampfeIchWähle #

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!