CHARIOT von Arcana mods und Pipeline
Quelle: https://us03-imgcdn.ymcart.com/51928/2021/06/…e,1/format,webp
Abmessungen ohne Mundstück:
Höhe: 41mm (ohne Drip Tip), 59mm (mit Drip Tip),
Durchmesser: 23mm
Füllvolumen: 3,7 ml
Material:
- Stahl: aus hochwertigem 316L-Edelstahl gebaut
- Tank aus PSU und einer aus Glas
- Insulatoren und im Inneren die Luftführung: PEEK
- abschraubbares DripTip aus schwarzem POM
Merkmale in Kürze:
- Befüllung von oben
- Glas- und PSU-Tank
- Liquidkontrolle (stufenlos einstellbar)
- LC schließen und Topcap mit einer Umdrehung entfernen
- PEEK Isolator
- 4 AFC Pins
- Externe Airflow Kontrolle (2 x 3 Stufen oder wahlweise nur drei Stufen)
- MTL und DL (mit optional erhältlichen DL-Pins)
- 510er Stecker für ein aufschraubbares DripTip
Lieferumfang:
1 x Chariot RTA
1 x Tank aus Glas im Karton zum Wechseln
1 x PSU-Tank (verbaut geliefert)
4 x AFC-Schrauben (0,8 mm, 1,0 mm, 1,2 mm und 1,4 mm)
1 x Ersatzteile im Tütchen (Dichtungen und Schrauben)
1 x Gebrauchsanweisung in deutsch und englisch
Quelle: https://www.atelierdelvapore.com/wp-content/upl…-vapore-14-.jpg
Die Grundidee zum Chariot kommt von zwei chinesischen Moddern (Harris & Damon), die mit ihrem Firmennamen "ARCANA MODS" auftreten und zur Verwirklichung ihrer Ideen über Monate die Erfahrungen in Sachen Entwicklungsarbeit von Patrick Fleischer (aus der bekannten Firma Pipeline) in Anspruch nahmen. Dabei kam keine chinesische Massenware heraus, sondern es wurde eine bewußt kleingehaltene, qualitativ-hochwertige Kleinserie hergestellt, die aber in China produziert durchaus weniger Produktionskosten verursachte als die europäischen Kleinserien von Stattqualm oder Smokerstore, die im teureren Europa ihre Ware produzieren lassen. Der Chariot ist hauptsächlich für MTL-Dampfer kreiert worden, obwohl mit optional erhältlichen, größeren Luft-Durchlasslöchern unter der Wicklung auch ein restriktives DL möglich sein soll.
Hier mal die zerlegten Einzelteile samt Luftdurchlass-Pins und unten der Exporation:
Die TopKap:
Sie fällt mit ihren griffigen, zahnradähnlichen Außenflächen sofort auf: Diese Konstruktion ist der Radaufhängung der römischen Streitwagen nachgebildet, wo mit scharfen Messern die Radnarben im Kampf als Waffe dienten. (Vor allem die Perser verwendeten diese sog. "Sichelstreitwagen", welche mit Klingen an den Achsen ausgestattet waren.) Daher wurde auch der Name "Chariot" gewählt. Das DripTip mit einer herrlich engen MTL-Bohrung läßt sich aus dem 510ner Anschluss herausdrehen, so dass man vermuten kann, es kommen noch andere aus POM, die dann problemlos hier ausgetauscht werden können.
Ebenso wird man auch das TopCap irgendwann bestimmt mal austauschen können, wenn man diese martialische Form doch nicht so dolle mag, auch wenn diese Konstrukton angenehm griffig genutzt werden kann, um sowohl den Tank von der Basis zu lösen, als auch die Liquidzufuhr zu steuern.
Der Tank:
Er läßt sich wie beim Tripod (Atmizoo), Squape A(rise)(Stattqualm) oder Perseus (GG) per Bajonett-Anschluß angenehm schnell lösen und verschließen. Es müssen nur zwei Markierungen übereinander gestellt werden, um danach (bei einer genauen Gegenüberstellung) den Tank leicht von der Basis abzuziehen. Dabei ist auch gleich der Liquidzufluß verschlossen, wenn man von oben Liquid nachtankt.
Über diesen Bajonet-Anschluss läßt sich nicht nur (wie z. B. auch beim Tripod) der Tank total verschließen, sondern auch sehr bequem die Liquidmenge dosieren, nachdem man die beiden Markierungspunkte in die andere Richtung wegbewegt hat..
Ich habe dann den Chariot RTA nicht weiter komplett zerlegt, um die Airflowkonstruktion auch noch zu begutachten, sondern las hier im Review nach, welche Luft-Verwirbelungsart einen dann technisch erwarten würde: https://www.dampfmatiker.de/review-arcanamods-chariot-rta/
Beim Dampfen habe ich jedenfalls keinerlei Strömungsgeräusche gehört, so dass diese Konstruktion wohl wunderbar funktioniert und still & leise einfach nur im Inneren die Luft geschmacksverstärkend verwirbelt...
Das Wickeldeck und die Airflow:
Das Wickeldeck des Chariot RTA hat zwei abgerundete Pfosten mit den üblichen, recht kleinen Wattewannen, wie man sie schon häufig angetroffen hat. In der Mitte unter der Wicklung kann man nun verschiedene Pins einschrauben, um damit die Zuluftöffnung zu verkleinern oder zu vergrößern. Mitgeliefert werden Pins mit den Größen 0,8 , 1,0 , 1,2 und 1,4 mm, wobei optional auch größere Öffungen für einen DL-Betrieb nachgekauft werden können. Ich habe mir nach einigen Probeeinbauten - wie meistens wieder - einen 1,2 mm Pin eingeschraubt:
Hier ist es schade, das ich immer erst meine Wicklung entfernen muss, will ich nachträglich einen Pin mit einer anderen Öffnung einschrauben. Das haben andere Verdampfer eleganter gelöst, indem man diese Pins seitlich raus- und reinschieben kann und die Wicklung bestehen bleiben kann! Wenn man aber, bevor man gewickelt hat, einfach schon einmal probeweise am zugeschraubten Verdampfer zieht, kann man doch schon relativ gut einschätzen, ob einem die gewählte Pinöffnung gefällt oder nicht. Alles ändert sich natürlich später noch ein wenig, wenn Wicklung samt Watte verbaut sind. Aber ich war gleich mit meiner Wahl von 1,2mm zufrieden und dabei blieb es auch, nachdem alles fertig eingebaut war und die Feineinstellung später unten an der Basis über die 2x drei Luftlöcher getätigt wurde.
Über diese Feineinstellung lässt sich die Luftzufuhr nämlich auch von außen über den Airflow-Ring an der Basis regulieren, wobei zwei Öffnungen mit jeweils drei Löchern zur Verfügung stehen, die sowohl beide als auch nur eine Dreilochreihe genutzt werden können. Das Drehen dieser Feineinstellung geht aber zunächst recht schwer. Erst ein gutes Einfetten ergab dann am Ende doch eine spürbare Dreh-Erleichterung!
Zur Drahtbefestigung der Coil sind aber nicht zufällig nur sehr kleine Schrauben (1,5 mm) verwendet worden, auch wenn dies von vielen kritisiert wird, da man sie kaum mit seinem normalen Schlitzschraubenzieher erreichen kann und man zu feinerem Uhrmacherwerkzeug greifen muss. (Zum Glück wird aber solch ein Mini-Schraubenzieher als Zubehör mitgeliefert!)
Angeblich soll dies aber bewußt so klein kreiert worden sein, damit bei zu beherztem Schrauben das Deck nicht gesprengt wird. Ich halte diese Begründung für einen Witz und hätte auch lieber "vernünftig-dimensinierte" Schrauben, da eine Beschädigung eigentlich nicht so schnell passieren kann.
Die Glocke über dem Kamin ist extra für einen guten MTL-Geschmack recht klein und eng gehalten, birgt aber die Gefahr von Kurzschlüssen, sollte man zu massive Coils hier verwenden, von eventueller Kondenzwasserbildung mal ganz abgesehen, von dem auch andere schon kritisch geschrieben haben, was ich aber bisher nicht bestätigen kann! Diese Glockenform ist aber auch speziell der eingebauten Luftführung geschuldet, die hier im Konzept wohl zu dieser Glockengestaltung geführt haben soll.
Mein persönlicher MTL-Dampf-Eindruck (- wie immer rein inidividuell persönlich gemeint, mit all den Schwierigketien, neutral zu bleiben -) ist nach zwei Tagen permanenter Nutzung sehr gut:
sowohl 1. haptisch und 2. händisch, als auch 3. optisch und 4. geschmacklich!
1.
Der Chariot fühlt sich in der Hand sehr angenehm an und irgendwie merkt man dies auch an seiner wertigen Verarbeitung mit diesem besseren Stahl, so dass der ganze Verdampfer auch mit einem relativ schweren Gewicht in der Hand sofort auffällt - zumindest im Vergleich zu all der anderen, leichteren Chinaware. Alle Gewinde laufen übrigens auch butterweich.
2.
Die Bedienung geht leicht und zügig, da der Bajonetterverschluss sehr angenehm-schnell funktioniert, statt ewig auf und zuzuschrauben. Nach einer leichten Befüllung sifft nichts und auch kein Geräusch ist zu hören - weder nach dem Befüllen, noch während des Dampfens treten feuchte Stellen oder ein röchelndes Gurgeln auf.
Die Wicklung konnte ich auch gleich gut anbringen, kein Problem mit den kleineren Schrauben, man bekommt ja einen speziellen Schraubenzieher dazu: Meine Wicklung ist wie schon seit langem mein bewährter und gerne benutzer Superfine MTL-Fused Clapton Draht, mit dem ich etwa 7-8 Windungen mache, die wie immer so ca. 1 Ohm ergeben. Meistens reichen mir dann beim Dampfen auch so ca. 8-10 Watt.
3.
Die Optik ist vor allem durch die irre TopCap recht auffallend-außergewöhnlich, eine Konstruktion wie Zahnräder, welche bis in den 510ner Driptip-Anschluss weitergeführt wird, in dem hier noch einige Rillen als Abschluss eingefräst wurden. Ich finde das Glas schöner und habe es auch noch vor dem Wickeln gleich eingebaut, so dass man jetzt durch das Liquid hindurch sowohl das Logo von Pineline, als auch das von Arcana Mods erkennen kann.
4.
Geschmacklich entwickelt sich ein dichter Dampf, intensiv und doch nuancenreich, wie ich es sonst eher nur vom AMADEUS her kenne: Er kommt da meiner Referenz sehr, sehr nahe!
Somit kann ich abschließend schon jetzt behaupten, dass der Chariot in meinen engsten Kreis um meine Referenz-VDs mit dem Amadeus, A(rise) oder FeV kommt!
Hier noch abschließend zwei interessante Videos zum Chariot:
vom Dampfzimmer:
und von Todd: