Mein Review vom COCOON- 1. Teil:
PROLOG:
Da die Firma ein kleiner Familienbetrieb ist, wurde zunächst in liebevoller Detailarbeit vom Christian (in seiner Präzisionsdreherei) nur eine kleine Stückzahl von ca. 100 Stück hergestellt und auf die Stuttgarter Messe mitgenommen: Sie waren dann dort genauso schnell verkauft wie am besagten Freitag, wo man ab 20 Uhr restliche 130 Stück bestellen konnte, wenn man schnell genug war. Denn auch dieses Cocoon-Angebot wurde dem Händler fast aus der Hand gerissen. Dabei versagte der überlastete Comuterserver bei diesem Ansturm von ca. 3000 kaufwilligen Usern, so dass bei vielen Kaufwilligen sehr früh kein Durchkommen mehr war und der Vorrat von 100 Stück nach wenigen Minuten schon abverkauft war. Nun arbeitet man an einer neuen Serie von ca. 2-3000 Stück, die wohl erst im Herbst 2024 zum Verkauf angeboten werden wird.
Zum COCOON:
Nachdem Steampipes große Erfolge mit seiner DL-Produktion (Corona) hatte und auch der Cabeo sowohl für DL, als auch für MTL umgerüstet werden kann, ist jetzt der neue Singlecoil-Topcoiler COCOON ein reiner MTL-RTA-Verdampfer geworden. Denn trotz all der Flaute auf dem Dampfermarkt und trotz einer größeren Zahl von DL-Anhängern in der Dampferwelt besteht wohl auch eine mittlerweile wieder angewachsene Nachfrage nach High-end-Produkten für die kleinere MTL-Gemeinschaft, was ja auch mit der irren Nachfrage nochmals bestätigt wurde.
Drei Merkmale am Cocoon:
Zieht man das DripTip heraus, so sieht man im Inneren einen kleineren Durchmesser als oben an der Austrittsöffnung, der sich vom 510-Außenmass verjüngt. Das Innere des DripTips sieht aus wie eine Glocke, die im Prinzip schon als der oberste Teil der Dampferkammer funktionieren soll und deshalb auch recht weit unter dem Klemmring herausragt, der deshalb hier auf meinem Foto (siehe rechts) von seiner Rückseite gezeigt wird:
Direkt unter der Öffnung sitzt schon die Wicklung, die somit eine nur sehr kleine Dampfkammer besitzt, die durch das bauchige Innenleben des DripTips ein wenig erweitert wird und somit wohl auch für eine gute Geschmacksentwicklung sorgen soll.
Außerdem kann man (links oben im Bild- siehe Pfeil) nur sehr schmal den Lufteinlass neben dem aufgeschraubten Klemmring sehen, da dieser die Luftschlitze ziemlich stark abdeckt, aber trotzdem immer noch genügend Luftzufuhr ermöglicht wird.
Nach dem Lösen des Klemmrings kann man die TopCap als äußere Hülle vom VD abziehen, der wie ein "2Cocoon" die Luftführung zwischen der inneren Dampfkammerwand und dieser äußeren TopCap-Wand zulässt - (siehe links im Bild: Daher kommt also diese Namensgebung, da sowohl die Luftschrauben wie in einem Cocoon verdeckt in der inneren Dampfkammer angebracht sind, als auch der Luftstrom im Inneren versteckt zwischen den Wänden von oben angesaugt wird!).
Nach der Entfernung des Klemmrings sieht man auch viel deutlicher die Luftschlitze auf dem oberen Ende dieses "Cocoons", die sonst durch den aufgesetzten Klemmring stark verdeckt werden - (siehe rechts Bild die roten Pfeile). Außerdem wird durch diese Luftführung zwischen diesen beiden Hülsen die TopCap wunderbar gekühlt, so dass sich bei mir selbst nach langem Dampfen noch nie Kondenswasser gebildet hat.
Ohne diese äußere TopCap-Hülse kann man nun auch die beiden Luftschrauben sehen, die sich an der inneren Dampfkammerwand der TopCap in der Höhe der Wicklung gegenüber stehen und mit einem O-Ring versehen eingeschraubt werden. Hier kann man nun seine eigene Geschmacksentwicklung einstellen, ohne die Wicklung zu berühren. Die Schrauben stehen in einem gewissen Winkel schräg zur Wicklung, so dass es somit auch zu einer gewissen Verwirbelung kommen und somit mehr Geschmack frei gegeben werden soll. Auch die Variante, nur mit einem Luftloch zu dampfen ist möglich, da eine Blindschraube mitgeliefert wird, um eines der beiden Löcher völlig zu verschließen
Beim Schrauben der Luftdüsen gilt:
Je näher die Düsen innen zur Wicklung geschraubt werden, desto mehr Geschmack entsteht. Denn mit dem Ändern des Abstandes der Airschraubspitze zur Coil kann man nun auch die Geschmacksentwicklung und Flashentfaltung verändern, ohne die Wicklung abnehmen zu müssen. Hier muss man ein wenig tüfteln und ausprobieren, bei welchem Liquid man die beste Geschmacksentwicklung samt gewünschtem Flashanteil für sich erzielen kann!
Geliefert wird der VD mit 2 eingebauten 0,7 mm Luftschrauben, was mir nach einigen Testzügen doch zu eng war. Nach mehreren Versuchen nutze ich jetzt lieber beide 0,9 mm Schrauben, aber das kann ja jeder selbst ausprobieren, welche Luftmenge man bevorzugt. (Schrauben mit größeren Öffnungen werden vielleicht später noch angefertigt. Schrauben vom CABEO oder FeV passen aber nicht!)
Diese komplette TopCap mit der kleinen Dampferkammer im Inneren kann später problemlos wieder auf das Deck gesteckt werden, wobei nur eine Position passt und man nichts verkehrt aufsetzen kann. Die O-Ringe sitzen perfekt, d. h. nicht zu stramm und nicht zu locker an der Wand vom darunter liegenden Deck! Durch das Aufsetzen dieser Doppel-Hülse wird auch automatisch das (für die meisten Liquidflaschen ausreichend große) Befüll Loch geschlossen, wo bei mir im geschlossenen Zustand noch nie Liquid herausgetröpfelt ist - auch nicht in liegender Position!
Hier die auseinander gebauten Tank-Einzelteile unter dem Deck:
Um die weiße Plastik-Tankverkleinerung (für eine 2 ml Füllung) im Glastank herauszunehmen, muss man zunächst den Pluspol herausschrauben und erst danach! den Tank vom Deck einfach abschrauben. Nun könnte man wahlweise auch ein mitgeliefertes PCU-Tank-Sichtfenster einsetzen oder man belässt es bei dem schon verwendeten Borosilikat-Glastank.
Hat man nun diese Tankverengung herausgenommen, verfügt der Tank über einen Inhalt von ca. 3,5 mm Inhalt, wenn man alles danach wieder zusammengeschraubt hat und die verdeckten O-Ringe auf dem Glastankrändern gut aufeinander liegen. Hier sollte man beim Zusammenschrauben ein wenig aufpassen, so dass kein O-Ring gequetscht oder verrutscht ist und am Ende beide Glasränder gut abgedichtet sind!
Hier die Sicht auf das nun zusammengeschraubte Deck von oben mit den beiden recht großen Polschrauben, die wunderbar lang sind für unterschiedlich dicke Drähte und den beiden Liquidwannen, wo sich das aus dem Spalt (siehe Pfeile) aufgestiegene Liquid sammelt.
Zur Kapilartechnik:
Vor dem Zusammenschrauben kann man sich aber noch in Ruhe die Kapillartechnik im Inneren des Tanks anschauen, wo das Liquid in einem Spalt zwischen 2 Hülsen bis zum Deck hochkriecht. Dieses Phänomen ist eine komplexe Interaktion von physikalischen Kräften, wo aufgrund der Adhäsionskräfte zwischen der Flüssigkeit und der sehr engen Röhrenkonstruktion das Liquid aufsteigt, ähnlich wie es auch mit der Tinte im Füllhalter funktioniert.
Hier am inneren Tankgerüst am Boden des Cocoons (mit abgenommenem Sockel) sieht man gut den Spalt zwischen den beiden zusammengesteckten Pluspolschrauben-Hülsen (siehe roten Pfeil), durch den das Liquid aufsteigen kann:
(Für fritscheist dieses Kapillareffekt-Phänomen eigentlich nichts Neues. So hat er schon in unserem Forum geschrieben, "dass er beruflich diesen Effekt beim Löten von Rohren anwendet. Beim Löten wird nämlich das Lot über einen Ringspalt entgegen der Schwerkraft im Spalt in die Höhe gezogen. Dies funktioniert nur bei einem Spalt von 0,05-0,2mm. Eben dieser Spalt wird beim Cocoon auch ausgeführt. Den gleichen Effekt hat man sich u.a. auch bei der Blutabnahme zu Nutze gemacht, bei dem der Blutstropfen in ein dünnes Glasröhrchen flutscht, ohne daran saugen zu müssen".
Nun kann hier beim Cocoon - genauso wie schon beim CABEO - diese (2021 beim Amtsgericht Darmstadt zum Patent angemeldete) Konstruktion seine Saugfähigkeit erneut beweisen!
Somit braucht man keinen Docht aus Stahlseil, Watte oder Mesh, welcher ja dank dieser Kletterhilfe ebenfalls nach dem Kapillareffekt das Liquid hochkriechen läßt: Jetzt reicht hier beim Cocoon dieser enge Spalt zwischen den beiden zusammengesteckten Hülsen am Pluspol-Schraubenkanal, um ganz von alleine gegen die Schwerkraft das Liquid oben am Deck ankommen zu lassen, wo es am Ende von der eingelegten Watte aufgesaugt werden kann.
Vielleicht wurde Christian durch eine Vielzahl von Kapillar-Anwendungen zu seiner Innovation inspiriert:
- Ob es u. a. die Adhäsionskraft beim Wassertransport von den Wurzeln bis in die Spitzen von Pflanzen und Bäumen ist oder
- ob er auch von der Herstellung von Tintenstrahldruckern inspiriert worden ist, wo die Tinte per Kapillareffekt und ohne Druck in die Sprühdüsen wandert...
Jedenfalls hat er dann diesen Effekt für seine dochtlose Liquidführung optimal umgesetzt, so dass dieses physikalische Prinzip auch problemlos im Cocoon funktioniert - und das wirklich bis zum letzten Tropfen im Tank!
Hier zur Veranschaulichung nochmals beide Tankteile, bevor sie ineinandergesteckt werden, wobei dann der kleinere Pluspolschraubenkanal in der größeren Hülse steckt und dazwischen eben dieser schmale Spalt entsteht, durch den das Liquid hochsteigt und am Deck dann austreten kann.
Auch hier ist das Zusammenstecken der beiden Tank-Teile problemlos, da die Verriegelungspfosten samt der beiden bohnenförmigen Liquid-Austrittsteile oben am Deck problemlos ineinandergreifen (siehe rote Pfeile)!
Sichtbar bleibt dann nach dem Einrasten der Verriegelungen auf den beiden Deckteilen nur noch oben am Boden der Wattewanne das bohnenförmige Ende des feinen Liquidkanals, auf dem dann die Watte zum Liegen kommt, wobei beim Dampfen das Hinaufkriechen des Liquids zusätzlich auch noch durch den Unterdruck beschleunigt wird.
Da mein Text zu lang geworden ist, kommt gleich der 2. Teil danach...