Wie viele andere Dampfer habe auch ich mit etlichen eGo-Verdampfern angefangen, die z.T. heut noch funktionieren und gelegentlich mit zahlreichen Erinnerungen gedampft werden:
Danach kamen der A2-Klassik (Bullysmoker) und mein schick eloxierter Phantom (Highendsmoker) dran, wo ich erste Wickelerfahrungen sammeln konnte.
Dann trat der Kaifun in mein noch junges Dampferleben und hier kann ich auch Wickelfotos zeigen:
Dieses Dampferbau-Prinzip war ein enormer Durchbruch und die Idee so bahnbrechend gut, dass diese Konstruktion später von vielen anderen Herstellern mehr oder weniger übernommen wurde: Wenn man hier also die Kaminhülse abgeschraubt hat, konnte man den Draht an den Schrauben des offenen Decks befestigen. Schwierigkeiten bereiteten nur, den recht dünnen 0,2-4 mm Nickel-Chrom-Draht direkt um den Liquidträger zu wickeln. Um die rechte Spannung zu erreichen, nahm man meistens zur Stabilisierung seiner Drahtdrehungen eine Nähnadel, legte einen zusammengelegten Strang von Silikat oder Ortmann-Baumwollschnur darauf und versuchte hier, so gleichmäßig wie möglich den recht biegsamen Draht drumrumzuwickeln. (Witzigerweise legt Artur beim FeV-Kauf immer noch solch eine Ortmannschnur samt Stecknadel im Tütchen bei, um genau diese Schnurumwicklung optimal herstellen zu können!) Danach wurden die Enden an die Pole geschraubt, die Gleichmäßigkeit jeder Wicklungsschlinge um das Silikat zurechtgezupft und am Ende auch noch die stabilisierende Nadel aus der fertigen Wicklung gezogen. Da brauchte ich damals schon beim A2 und Phantom viel Geduld und Ruhe, um alles so schön hinzubekommen wie hier nun beim Kaifundeck zu sehen ist:
Die Silikatschlingen wurden jetzt durchgeschnitten und links und rechts der Wicklungsenden schön nach oben gebogen, so dass nun der Kaminzylinder ans Deck geschraubt werden konnte, wobei man hier im Bild schön die Nut im Gewinde sehen kann, durch welche dann das Liquid angesogen wurde, wenn durch das Ziehen beim ersten Dampfen bald der nötige Unterdruck im geschlossenen Kamin entstehen konnte.
Hier nun galt es die richtige Variante zu finden, wie die Watte innen verlegt werden sollte, womit man ja einzig und alleine damals den Liquidfluss beeinflussen konnte, dazu waren schon so einige Wickelerfahrungen nötig. Am besten war es dann, das Silikat oder die Ortmann-Baumwollschnur in "S"-Form innen schön gleichmäßig zu verlegen und nicht zu sehr auf dem Boden zu stauchen, so dass nur dann genausoviel Liquid durchsickern konnte, wie man eben zum optimalen Dampfen benötigte, ohne dass der Kaifun anfing zu siffen oder zu kokeln:
Danach dann ein kurzes Benetzen der Wickelarbeit (wie auch heute üblich), den Kamindeckel aufschrauben und den Tank darübersetzen und befestigen...
Durch eine Schraubenöffnung am Boden wurde dann der Tank kopfüber befüllt und man konnte testen, ob man dieses Mal endlich alles richtig gemacht hat. Ansonsten hieß es halt wieder: Alles öffnen und erneut mit vieeeeeel Geduld loslegen, bis man dann doch endlich mal zufrieden war. Diese Lehrzeit war lang, brachte aber am Ende doch soviel Fingerfertigkeit und Erfahrung mit, so dass diese Arbeitszeit immer kürzer wurde und ich davon auch später viel übernehmen konnte, als es dann mit der Bewattung losging!
Das Wickeln generell war damals schon wesentlich komplizierter und brauchte viel mehr Geduld und Lust am Basteln als heute mit dem Watteprinzip funktioniert. Aber es machte halt Spaß, war aber längst nicht so kompliziert wie später dann noch die Wickelkünste nach dem Genesisprinzip um ein Stück aufgerollten Meshs, wo man häufig mit Hotspots zu kämpfen hatte, wenn man nicht ordentlich eine Kokelschicht als Isolierung am Wickel und Mesh durch vorheriges Ausglühen aufgebaut hatte.
Lange blieb ich aber erst einmal meinem Kaifunprinzip treu (mein erster Kaifun 2 kam sogar noch als verchromtes Messingteil aus Moskau!) und ich wurde erst nach Jahren neugierig genug, weitere Verdampfer mit neueren Wickelkonzepten, Luftführungen u.a. interessanten Konstruktionen auch mal ausprobieren zu wollen. Hier meine ersten Kaifun-3-Kombis mit meinem bis jetzt noch treu arbeitenden Provari oder dem tollen Semovar von Svoemesto, der durch eine ausgefeiltere Nivel-Elektronik schon einige Feature mehr hatte als der ansonsten robuste Provari mit einer einfacheren Spannungsregelung:
Wir waren damals noch ein kleines Trüppchen (2010) und immer stolz, wenn uns aus Moskau einmal jährlich sogar die Kaifun- Erfinder & Hersteller und der SM Nivel - Elektronikchef vom Semovar-AT beim Kaifuntreffen besuchten (mit vielen Prototypen zum Ausprobieren!) - bis auf Eugen (rechts), der schon vorher in Deutschland war und den Vertrieb aufgebaut hatte: