Nachdem ich ja wieder vom Squonken angefixt bin, mal was älteres ausgegraben:
The Alcatraz RDA vom isländischen Modder Häze
Durchmesser: 22 mm
Material: Edelstahl
Deck: Single Coil
Airflow: RDL/DL
Drip Tip: 510er
Preis: um die 100,- €
Geliefert wird in einer Metalldose:
Der Inhalt ist etwas spärlich: lediglich der RDA und ein paar Ersatz-O-Ringe (und Papierschnipsel).
Keine weiteren Schrauben und auch keine geschlossene 510er Schraube. Er kann also wirklich nur zum Squonken verwendet werden!
Auf der Unterseite gibt es Logo, Name und Seriennummer. Der Pluspin ist vergoldet.
Die Cap ist sehr schlicht gehalten und hat keinerlei Logos oder Verzierungen.
Auf einer Seite sind zwei Lufteinlässe auf der anderen nur einer.
Das DripTip ist aus Ultem und ein Standard 510er. Sitzt wackelfrei und hat eine leicht angeraute Oberfläche. Ist recht angenehm und der Durchmesser auch für DTL geeignet.
Ein recht unspektakulärer Blick in die Cap:
Wird sie abgezogen, sieht man den sauber glattpolierten Ultem-Einsatz auf dem Deck:
Der verkleinert stark die Kammer und sorgt für die 3fache Luftführung schräg nach unten zur Coil.
Auf den Fotos erkennt man die Kanäle im Ultem.
Das Deck ist asymetrisch und erlaubt nur stehend eingebaute Coils.
Das Wickeln selbst ist kein Spaß und man sollte etwas Zeit und gute Laune mitbringen.
Das Einsetzen der Coil ist noch kein Problem, aber bei flachem Draht sollte man die Enden vorher noch passen verdrehen.
Dann wird die Coil an die passende Stelle gezogen - außermittig und nicht direkt über den Squonkpin. (Anhand der aufgesetzten Kammer kontrollieren.)
Eklig wird dann die Watteverlegung. Spitzes Ende des Strangs durch die Coil fummeln, Watte eindrehen und dann von unten vorsichtig Millimeter für Millimeter mit der Pinzette durchziehen.
(Nächstes mal werde ich die Coil nach dem Ausglühen nochmal ausbauen, die Watte draußen durchziehen und dann mitsamt der Watte wieder einbauen. Geht wahrscheinlich schneller und stressfreier.)
Ich hab dann den Wattestrang ausgedünnt, in einen dickeren und einen dünneren geteilt und mit sehr viel Fummelei in die jeweilige Seitentasche geschoben und aufgeflufft.
Wenn es zuviel Watte ist oder sie unten gepresst wird, kann es sein, dass die Öffnung im Squonkpin verschlossen wird und man nicht ordentlich Liquid nachdrücken kann.
Mit der besten Watteverlegung kann man aber vieles probieren: ein Strang S-förmig, nur in eine Seitentasche,...
Mir hat es so halt am besten gefallen.
Squonk- und Bratzeltest: tut.
Soweit der Aufbau...
Ich muss dazu sagen, dass die verbaute Coil (3mm, 4-kern Clapton) oversized war und was kleinerem gewichen ist. Hatte nur keine Lust nochmal Fotos zu machen.
Besser sind aber auf jeden Fall 2,5 mm und was leichtes. Auch einfacher Draht funktioniert sehr gut.
Meine wie immer rein persönliche Meinung:
Ich bin etwas zwiegespalten.
Er ist gut verarbeitet, was bei dem Preis auch sein muss. Dafür gibt es dann aber null Zubehör (außer den 4 O-Ringen). Zumindest ein geschlossener Pin wäre schon wünschenswert gewesen. Das ist auch der Grund warum er so lange in einer dunklen Ecke stand.
Optisch gefällt er mir durch die Schlichtheit recht gut, auch wenn das DripTip etwas aus dem Rahmen gefallen da oben drauf sitzt.
Dass es ein 510er ist, geht für mich in Ordnung. Der Zug ist eh restriktiv, aber mit allen drei Kanälen offen für mich genau richtig.
Andere Airfloweinstellungen hab ich nicht probiert.
Erfrischend anders finde ich den Aufbau. Durch die Luft von 3 (oder zweieinhalb) Richtungen wird die Coil überall angeströmt: Durch die schrägen Kanäle erst unten und die Luft zieht dann entlang der Coil nach oben.
Liquidspritzer im Mund kann man durch den vertikalen Einbau getrost vergessen.
Übersquonken ist auch nur schwer möglich.
Was mir am besten gefällt, ist der supersmoothe, ruhige Zug. Was man hört ist ein tiefes, leises Rauschen. Das ist echt klasse.
Geschmacklich finde ich ihn gut bis sehr gut, aber Luft nach oben ist noch.
Besser funktionieren tut er mit kleinen, leichten Coils und nicht allzuviel Leistung. Die 0,2 Ω Wicklung aus den Bildern funktioniert zwar auch - er wird nichtmal besonders heiß - aber geschmacklich ist er damit flacher. Und man muss dabei etwas gemütlicher dampfen, weil je nur von einer Seite Liquid über die Watte nachgeführt wird.
Das Wickeln mach wirklich so gar keinen Spaß, erfordert viel Fingerspitzengefühl und ist eine echte Geduldsprobe.
Das Teil ist von 2018 und streckenweise immernoch erhältlich. Die Fangemeinde dürfte also überschaubar sein.
Würde ich ihn empfehlen? Wahrscheinlich eher nicht oder nur jemandem der schon ziemlich viel hat, auf smoothen Zug steht und einfach was anderes ausprobieren möchte.
Ich hatte meinen damals im Angebot bekommen. Müsste ich heute 100 € dafür ablatzen, würde ich eher zu etwas anderem greifen. So aber (und dank des tollen Zuggefühls) wird er bei mir bleiben und auch immer wieder mal zum Einsatz kommen. Falls ich des Squonkens nicht wieder überdrüssig werde...