Vapor Giant V6M RTA (Teil 1)
Mit dem Vapor Giant V6M präsentieren die Österreicher eine Größere Version des bekannten V6S. Der Durchmesser ist von 23mm auf 25mm angewachsen. Auch sonst gibt es noch ein paar kleiner Änderungen im Design. Das Drehbare Tankshield wurde beibehalten, ebenso wie die stufenlos einstellbare Bottom-Airflow und die Kindersicherung an der Topcap und am Wickeldeck. Allerdings wird nunmehr statt des PEI ein milchig weißes PC Driptip mitgeliefert. Der beiliegende PEI Tank würde ebenfalls ersetzt durch einen milchig weißen Tank aus PC. Weiterhin ist der Verdampfer aus Edelstahl gefertigt und verfügt über ein Topfill-System, sowie eine Liquidcontrol.
Das Wickeldeck
Das Wickeldeck des Vapor Giant V6M nimmt einen Coil (Single Coil) auf und setzt auf gegenüberliegende Pfosten zur Drahtaufnahme. Coils, bei denen die Beinchen in die gleiche Richtung zeigen, müssen also zuerst passend gebogen werden. Entweder eine halbe Wicklung zusätzlich, oder eine halbe Wicklung von der Coil wegnehmen. Für die meisten dürfte das aber kein Problem darstellen und wer sich seine Coils selber aus Draht wickelt, der sollte nur darauf achten, dass die Coil entgegen der Uhrzeigerrichtung gewickelt werden sollte.
Die Pfosten zur Drahtaufnahme sind großzügig gehalten, so dass auch dickere Drähte dort ausreichend platz finden. Klasse finde ich, dass die Pfosten Ausbuchtungen für den Draht haben, so dass dieser nicht beim Zudrehen der Schrauben wegrutschen kann. Apropos Schrauben: Diese werden von oben zugedreht, so dass sie den Draht nicht verziehen, was oft bei seitlich angebrachten Schrauben der Fall ist. Leider handelt es sich um Schlitzschrauben und nicht um die von mir präferierten Innensechskant Schrauben. Da die Schrauben aber eine sehr hohe Materialqualität besitzen, ist mit einem Verscheiß des Kopfes eher weniger zu rechnen. Das Wickeldeck bietet ohne Probleme auch Platz für anspruchsvollere Wicklungen mit einem Innendurchmesser von 3,5 mm.
Das Abknipsen der Drahtenden sollte wirklich akribisch genau vorgenommen werden. Direkt bündig an den Pfosten die Coilbeine zu kürzen, da Ihr sonst nicht mehr die Glocke samt Tank aufschrauben könnt. Legt Euch am besten einen guten Seitenschneider zu, mit einem Chinaböller kann das Abknipsen des Drahtes zu einem Höllenritt werden, gerade bei komlexen Drähten.
Hat man noch nicht viel Erfahrung gesammelt mit dem Verdampfer, kann das Abdrehen des Wickeldecks zu einem Abenteuer werden. Man kann die Base nämlich nur an der Airflow anfassen, die aber, wenn man die Base vom Tank lösen möchte, einfach durchdreht. Der Trick liegt darin, dass auch hier eine „Kindersicherung“ verbaut wurde. Man muss die Airflow ein Stück zum Pluspol ziehen und drehen, dann merkt man, dass diese kontert und nicht mehr durchdreht. Für die ersten Male würde ich ein Vapeband einsetzen, bis die O-Ringe geschmiert sind und sich alles eingelaufen hat. Das Aufschrauben des Wickeldecks ist noch ein klein wenig abenteuerlicher, da man dieses ja wieder auf den Tank aufschrauben muss, und das bei gekonterter Airflow. Man bekommt aber schnell Übung, einfach mit den Fingern die Airflow anfassen und mit dem Daumen gegen drücken. So klappt es bei mir sehr gut.
Die Airflow des v6 M wartet mit einigen Besonderheiten auf. Insgesamt stehen 9 Löcher zur Belüftung der Coil zur Verfügung. Drei direkt unter der Coil und jeweils drei links und rechts, welche die Coil von unten in einem 45 Grad Winkel anstrahlen. Von diesen 9 Löchern lassen sich bis zu 6 Stück verschließen, was einen strengeren Luftzug generiert. Verschlossen werden die Luftlöcher mit kleinen Madenschrauben und ich kann Euch sagen, dass ist keine Arbeit für Grobmotoriker! Die kleinen Schrauben in die Löcher reinzudrehen ist sehr fummelig. Ich dampfe den V6M allerdings komplett offen.
Die Watteverlegung ist nicht ganz so einfach. Die Watte wird wie immer durch die Coil gezogen und seitlich in die großzügige Taschen gelegt. Es reicht, wenn Ihr die Watte aufplüscht und ausreichend Watte locker in die Taschen legt. Ich braucht sie nicht reinpressen oder quetschen. Probleme mit dem Nachfluss hatte ich bisher noch keine. Eher hatte ich das Problem, dass mir der v6M einmal aus der Airflow siffte. Das Problem war mir aber schon vom kleinen Bruder bekannt. Bei der Watteverlegung müsst Ihr peinlichst darauf achten, dass kein Wattehaar an eines der Airflowlöcher kommt, sonnst kapilliert Euch das Liquid in die Airflow, was unweigerlich zum Siffen oder auslaufen des Tankinhaltes führt. Somit gilt: Augen auf bei der Watteverlegung. Ich tränke die Watte ordentlich mit Liquid und modelliere noch ein wenig nach. Wattehaare sollten nirgends abstehen, da sonst die Liquidcontrol nach dem Aufsetzen der Glocke nicht richtig funktionieren kann oder Ihr Euch die Watte verzieht. Es empfiehlt sich die Watte an beiden Seiten mit einer gebogenen Pinzette etwas von der der Airflow wegzuziehen, damit die Watte etwas Abstand zu den Airflowlöchern gewinnt. So sifft Euch der V6M auch nicht.
Und wenn wir schon einmal beim Siffen und Auslaufen sind. Vergesst alles, was Ihr über die anfänglichen Probleme des kleinen Bruders V6S gehört habt. Weder müsst Ihr hier die O-Ringe tauschen, noch einen neuen Peek-Isolator verbauen. Die anfänglichen Fehler des v6s wurden beim v6M schon behoben.
An die Freunde des mechanischen Dampfens wurde ebenfalls gedacht: Der Pluspol ist via Schraubgewinde verstellbar und nicht verpresst. Somit passt er auch wunderbar auf Hybrid-Mods.
Airflowcontrol
Der V6M besitzt eine klassische Bottom-Airflow, bei welcher die Luft von unten angesaugt wird. Die Airflowcontrol kann stufenlos reguliert werden. Zwei große gegenüberliegende Öffnungen stehen für den Lufteinlass zur Verfügung. Die Airflow lässt sich sehr gut und leicht einstellen. Für mich ist sie optimal, da sie sich nicht von alleine verstellt, sonder ein klein wenig Kraft benötigt, um verstellt werden zu können. Aber wirklich, nur ein ganz klein wenig.
Von der Lautstärke her ist die Airflow für mich nicht leise, aber auch nicht laut. Ich würde den Klang als ein Rauschen bezeichnen, welches eher Mittelfrequent ist. Die Airflow wird ein wenig leiser, je mehr man diese schließt. Ein Pfeiffen, Rasseln oder Gurgeln konnte ich bei keiner Airflow-Einstellung vernehmen.
Vom Zugverhalten ist der V6Me - je nach Einstellung der Airflow - sehr offen, bis hin zu restriktiv, wenn man die Airflowlöcher auf dem Wickeldeck mit den Madenschrauben schließt. Ein offenes Scheunentor ist er allerdings nicht. Selbst bei komplett geöffneter Airflow hat man einen sehr leichten Zugwiderstand. Bei zu vielen verschlossenen Luftlöchern leidet nach meinem Empfinden der Geschmack. Zwar habt Ihr dann einen recht restriktiven Verdampfer, aber auch einen abflachenden Geschmack.
Tank und Befüllung
Der V6M hat ein Topfilling. Er wird also von oben befüllt. Der gerade Glastank nimmt bis zu 7,5 ml Liquid auf, der beiliegende PC Tank kommt auf 9,5 ml Volumen. Die vier großen Befüllöffnungen fassen auch dicke Chubb Flaschen und lassen den Tank schnell voll werden. Die Topcap hat eine Kindersicherung, welche schon manchen zur Verzweiflung getrieben hat, mich allerdings noch nicht. Dreht Ihr einfach an der Topcap passiert Folgendes: Nämlich nichts. Ihr müsst diese runter drücken und ihr bemerkt, dass die runtergedrückte Topcap jetzt zuerst die Liquidcontrol verstellt. Somit wißt Ihr schon gleich, wie Ihr die Liquidcontrol verstellt. Topcap runter drücken und drehen. Dreh Ihr weiter im runter gedrückten Zustand die Topcap im Uhrzeigersinn, so habt Ihr irgendwann die Liquidcontrol komplett verschlossen und Ihr bemerkt einen Widerstand, als würde es nicht mehr weiter gehen. Einfach mit einem kleinen Ruck weiter drehen und schon könnt Ihr die Topcap zum Befüllen des Tanks abdrehen. Beim Zuschrauben müsst Ihr das ganze Spiel wieder rückwärts betreiben. Die Toppcap auflegen, runter drücken und zuschrauben, bis ihr einen Widerstand bemerkt, dann greift diese in die Liquidcontrol und ihr könnt mit dem drehen der Topcap die Liquidcontrol wieder öffnen. Manchmal dreht sich die Topcap auf, bevor die Liquidcontrol ganz verschlossen ist. Dann empfiehlt es sich, die Topcap erst einmal gegen den Uhrzeigersinn bis zum Anschlag zu drehen, und dann erneut in Richtung Uhrzeigersinn zu drehen. Bisher hat der Trick immer bei mir geklappt.
Ich persönlich finde diese Funktionsweise sehr durchdacht, da man sowohl das Befüllen, als auch die Einstellung der Liquidcontrol allein durch das Runterdrücken und Drehen der Topcap reguliert und so davor gefeit ist, dass man aus versehen die Liquidcontrol verstellt, oder sich die Topcap in der Hosentasche öffnet. Auch schließt sich die Liquidcontrol von selbst, wenn man den Tank befüllen möchte. Damit wirklich alles reibungslos funtioniert, sollte Ihr die Orange gut schmieren.
Der Geschmack
Ich kann den Verdampfer nur nach meinem eigenen Geschmacksempfinden bewerten und ich muss sagen, dass meine beiden Vapor Giants V6 (s und M) geschmacklich meine besten Verdampfer sind, welche ich im Repertoire habe. Die relativ kleine Verdampferkammer, die durchdachte Airflow und der vergleichsweise enge Kamin zaubern wirklich einen hervorragenden Geschmack. Aber jeder empfindet das anders. Sowohl kuchige, als auch fruchtige Liquids dampfe ich sehr gerne im V6. Koolada betont er etwas stark. Zumindest ist das mein Eindruck, dass hier der Gehirnfrost schneller einsetzt.
Gedampft habe ich meine Vapor Giants V6 jeweils mit einer Frame Staple Clapton NI80 bei 0,33 Ohm und einer handgeklöppelten Dual-Core Fused Clapton in SS316 bei 0,65 Ohm. ID jeweils bei 3 mm. Hierbei liege ich bei sehr moderaten Wattbereichen: 36-42 Watt. Der Dampf ist angenehm kühl und die Dampfentwicklung ist wirklich beträchtlich, für einen Single-Coiler.