Vapor Giant - M5 (Teil 1)
Vapor Giant ist durch seinen Kronos oder die V-Serie eher bekannt für Verdampfer, welches das Direkt to Lung (DL) Segment bedienen. Der M5 - nicht zu verwechseln mit dem V5m - bedient das klassische Dampfen, oder besser mouth to lung (MTL) dampfen. Der Durchmesser beträgt 23mm und ist ideal auch für kleiner Akkuträger. Auf eine Pico 75 passt er gerade so drauf. Typisch für Vapor Giant ist das Tankshield zweigeteilt, oben ist es aus Edelstahl mit eingraviertem Logo gefertigt, unten besteht der Tank aus einem verschraubten PEI (Ultem) Tankteil. Weiterhin ist der Verdampfer aus Edelstahl gefertigt und verfügt über ein Topfill-System, eine Liquidcontrol und einer Bottom-Airflow.
Das Wickeldeck
Das Wickeldeck des Vapor Giant m5 nimmt eine Heizwendel (Single Coil) auf und setzt auf gegenüberliegende Pfosten zur Drahtaufnahme. Coils, bei denen die Beinchen in die Gleiche Richtung zeigen, müssen also zuerst passend gebogen werden. Typisch für einen MTL-Verdampfer ist das Wickeldeck eher klein gehalten, so dass ein maximaler Innendurchmesser von 3 mm machbar ist. Vapor Giant empfiehlt auch diesen Innendurchmesser, wobei ich den m5 lieber mit einer Heizwendel von max. 2,5 mm dampfe. Die Pfosten zur Drahtaufnahme sind großzügig gehalten, so dass auch dickere MTL-Drähte dort ausreichend Platz finden. Klasse finde ich, dass die Pfosten Ausbuchtungen für den Draht haben, so dass dieser nicht beim Zudrehen der Schrauben wegrutschen kann. Die Schrauben sind wieder mal Schlitz-Schrauben. Aber bisher hatte ich noch keine Probleme mit einem Verschleiß der Schraubköpfe. Und ich dampfe den m5 schon seit Dezember 2018.
Das Abknipsen der Drahtenden sollte wirklich akribisch genau vorgenommen werden. Direkt bündig an den Pfosten die die Coilbeine zu kürzen, da Ihr sonst nicht mehr die Glocke samt Tank aufschrauben könnt. Dadurch, dass die Pfosten an der Rückseite leichte Einbuchtungen haben ist das Abknipsen der Coilenden etwas fummelig und Ihr seit gut beraten, einen sehr guten Seitenschneider zu verwenden. Bei Runddraht ist es egal, bei Fine Fused Clapton Drähten werdet Ihr einen guten Seitenschneider zu schätzen wissen.
Das Wickeldeck lässt sich von unten vom Tank abschrauben, wie schon bei vielen Verdampfern. Hilfreich ist hierbei, dass die Airflow nicht runddreht, sondern einen Stop hat und somit als Arretierung dient.
Zur Belüftung der Heizwendel steht ein größeres Oval zur Verfügung, welches die Wendel in ihrer gesamten Breite anstrahlen kann. Ich habe es nicht genau ausgemessen, aber ich tippe mal auf 2,5 mm.
Die Watteverlegung ist einfach. Die Watte wird wie immer durch die Coil gezogen und seitlich in die kleinen Taschen gelegt. Es empfiehlt sich hier, die Watte gut auszudünnen und die Wattetaschen nicht vollzustopfen. Weniger ist hier mehr.
An die Freunde des mechanischen Dampfens wurde ebenfalls gedacht: Der Pluspol ist via Schraubgewinde verstellbar und nicht verpresst. Somit passt er auch wunderbar auf Hybrid-Mods.
Airflowcontrol
Der m5 besitzt eine klassische Bottom-Airflow, bei welcher die Luft von unten angesaugt wird. Über die Airflowcontrol kann jeweils eines der 4 Löcher für den Lufteinlass geöffnet werden, 2 oder 3 gleichzeitig gehen nicht. Es kann nur ein Loch gewählt werden. Zur Auswahl stehen folgende Lochgrößen: 1.0, 1.2, 1.4 und 1.6 mm. Hier wird einem schnell klar, mit sehr offenem MTL oder restriktivem DL wird das hier nichts, man würde sich wirklich zu Tode ziehen. Der m5 richtet sich an die Freunde des restriktiven MTL-Zuges. Die Airflow lässt sich sehr gut und leicht einstellen. Hinsichtlich des Unterschiedes im Zugwiderstand der einzelnen Löchern ist die Bandbreite recht eng. Man merkt einen deutlichen Unterschied zwischen dem größten und den kleinsten Loch. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Löchern sind wahrnehmbar, aber nicht so groß, wie man sie von anderen Verdampfern vielleicht gewöhnt ist.
Von der Lautstärke her ist die Airflow sehr leise. Lediglich ein leises niederfrequentes Rauschen ist zu vernehmen, welches zumeist durch die Umgebungsgeräusche überdeckt wird. Ein Freund von mir konnte das so gar nicht nachvollziehen, als er meinen m5 kurz testetet und sprach von einem nervigen hochfrequenten Piepsen. Ja, das tritt auf, wenn man das Luftloch in der Größe 1.4 mm wählt und versucht Dl zu ziehen. Immer diese DLer….
Vom Zugverhalten ist der V6Me restriktiv bis sehr restriktiv. Passt also genau für mich.
Tank und Befüllung
Der m5 hat ein Topfilling. Er wird also von oben befüllt. Der Tank nimmt bis zu 5 ml Liquid auf. Die Topcap hat keine Kindersicherung! Sie wird einfach via Gewinde auf- und zugeschraubt. Da die Topcap etwas wie eine kleine Krone aussieht und einen überstehenden Rand mit Einfassungen hat, lässt sie sich sehr gut greifen. Sehr durchdacht ist die Tatsache, dass die Befüllöffnungen ausreichend groß gehalten sind, um auch mit dicken Chubbys keine Probleme zu bekommen. Auch ist die Befüllöffnung tief versenkt, so dass es keine Sauerei gibt, wenn man mal etwas zuviel Liquid aus der Pulle quetscht. Es bietet sich an, die Liquidvontrol zu schließen, bevor man den Tank befüllt. Das geht recht simpel, indem Ihr den Tank einfach dreht. Wichtig ist hierbei, dass Ihr die O-Ringe vorher ausreichend geschmiert habt, sonst geht der Vorgang des Schließens und Öffnens der Liquidcontrol schwergängig und Ihr müsst den Verdampfer an der Airflow festhalten. Auch hier gilt, der Verdampfer ist sehr wertig gefertigt und die O-Ringe müssen sich erst etwas einlaufen. Ein Eindrücken von Liquid in die Verdampferkammer durch das Zuschrauben der Topcap hatte ich noch nie bei geschlossener Liquidcontrol. An dieser Stelle ist also kein Befüllvoodoo mit auf den Kopf-Stellen des Verdampfers notwendig.
Der Geschmack
Das Geschmacksempfinden ist sehr individuell und ich muss sagen, anfangs stand ich dem Verdampfer etwas skeptisch gegenüber aufgrund der großen ovalen Öffnung unter der Coil. Aber der m5 lehrte mich eines Besseren: Meine beiden m5 gehören geschmacklich zu den besten MTL-Verdampfer, welche ich im Repertoire habe. Ja, sie schmecken anders als ein Berserker 1.5 oder der Spica Pro. Der Geschmack kommt sehr konzentriert durch, was vielleicht nicht jeder mag. Ich dampfe überwiegend Tabak-Aromen MTL und hatte bisher kein Liquid, bei dem ich sagen musste, das bringt der m5 nicht gut rüber. Vanille und Karamell konnte ich bisher immer gut durchschmecken, auch bei sehr ruppigen dominanten Tabak.
Gedampft habe ich meine Vapor Giants m5 jeweils mit einer Fine Fused Clapton aus Ni80 bei 1,6 Ohm, einer normalen Edelstahl Runddraht Wendel bei 1.0 Ohm und einer Kanthal A1 Wendel bei 1,8 Ohm. ID jeweils bei 2,5 mm. Hierbei liege ich bei sehr moderaten Wattbereichen: 10-14 Watt. Der Dampf ist leicht warm, was an der sehr kleinen Verdampferkammer und dem engen Kamin liegt.