ZumaFx : Ich habe ja schon einmal wie Du bemerkt, dass sich unsere Ansichten relativ häufig treffen.
Was die Erfahrungen damit betrifft, so musste gerade Frankl als jüdischer Psychiater schmerzhaft genau die Existenz solch einer sog. Dimensionalontologie am eigenen Leib erfahren. Deshalb ist ja sein Buch (.... und trotzdem JA zum Leben sagen) so authentisch-glaubwürdig und das durchstandene Elend gab ihm im Nachhinein ja auch recht, dass seine Theorie vom Wesen des Menschen und seinen 3 Dimensionen stimmt, worauf er dann eben diese 3. Wiener Schule gegründet hat, eine am Sinn (=Logos) orientierte LOGO-Therapie.
Ob ein Tier in die Zukunft blicken und wie wir Menschen diese planen können, was zu tun ist, ob sie eine Intuition haben oder was sich ein Hund dabei denkt, wenn er den Mond anbellt, das alles können wir nicht wissen. Über die Verhaltensforschung ist aber längst vieles empirisch erwiesen, von Conrad Lorenz mit seinen Schwänen bis zur den darauffolgenden, zahlreichen Tierexperimenten mit Vögeln, Ratten von Watson, Skinner u.a.m. gehe ich aber weiterhin von deren Ergebnissen von deren erforschten Annahme aus, dass Tiere eben nicht bewerten, sondern nur auf Reize reagieren können und auch alle kognitiven Prozesse rein nach Versuch & Fehler (try & error) funktionieren und durch die Dressur auch abrufbar werden, wobei die schlauesten unter denen das Problem schneller erkannt haben als die dummen Artgenossen, wie neulich in einem Film gesehen, dass selbst Affen es gelernt haben, sich Werkzeuge zu basteln, um zum erwünschten Futtererfolg zu kommen.
Aber OK, ich akzeptiere Deine Annahme, denn sie ist wie auch meine nur als Axiom gültig, d. h. imgrunde nicht empirisch wissenschaftlich beweisbar!
Das Separieren der menschlichen Dimensionen habe ich aber schon immer nur als ein rein rethorisches Mittel dargestellt, um überhaupt eine Struktur in diese Ebenen sich vorstellen zu können. Selbstverständlich sehen auch wir dieses Durchwirken aller Ebenen, die sich immer gegenseitig beinflussen. Da hast du mich vielleicht nicht richtig verstanden. Auch in einer Beratung oder Therapie werden diese Ebenen nie losgelöst alleine betrachtet, sondern immer in den Summe seiner Wirkungen als eine sich gegenseitig beeinflussende Ganzheit, wie eines in das andere ineinander greift und seine Wirkung auf der körperliche und seelischen Ebene sichtbar macht.
Nur hier das Erkennen von Freiräumen, das Bewerten und der danach wichtige Entscheidungsprozess läuft nach unserer Meinung nun doch in einer anderen Liga ab, es bleibt aber auch unbeweisbar, daher metaphsisch als die sog. 3. Dimension .
Hie bleibst du aber bei der Reduktion dieser Dimension in das Leib-Seele-Konzept, was wir aber durch die Philosophie versucht haben zu trennen. Die Gefühlsebene ist aber angreifbar und verwundbar, unsere metaphysische Ebene aber nicht, sie ist nach unserer Annahme unantastbar immer vorhandenen, auch bei Menschen, die durch ein Kopfleiden nicht mehr fähig sind, diese ausdrücken zu können. Aber da sind wir wieder bei einem AXIOM, wo Frankl eben die Phenomenologie zur Hilfe nahm, um selbst diese unfaßbare Metaphysik wenigstens einwenig erklärbar zu machen.
Ich will das jetzt hier nicht ausufern lassen, aber ich könnte jede Menge Fälle aus seiner Kasuistik beschreiben, dass an dieser Annahme was dran sein muss. Sonst hätte er als Psychiater nicht so große Erfolge gehabt und all seine Schüler berichten weltweit die gleichen Erfolge in ihren Fallbeispielen, jeder Fall ist anders gestrickt, aber im Ergebnis wunderbar gleich!
... so wie Du mit Deinem Modell jemanden durch all die Pfade einer Wildnis führst, so begleiten wir auch nur den suchenden Menschen, vielleicht neue Sinn-Möglichkeiten, neue Pfade zu entdecken, die er vorher ohne unsere Hilfe nie entdeckt hätte. Da sind wir aber schon wieder auf der gleichen Wellenlänge!
Nichts anderes machen wir nämlich auch, nhmdn aber nicht die Wildnis, sondern denHimmel zur Verdeutlichung zur Hilfe. Hier machen wir neue Sterne am Himmel der Erkenntnis greifbar, die ein Klient erstaunt vorher noch nie so bemerkt haben. Auch muss man - um bei diesem Bild mal zu bleiben - auch zusätzlich nur den Standort des Betrachters immer mehr erhöhen, so dass auch sein Sinnhorizont immer mehr durch den anderen, besser gesagt weiteren Blickwinkel erhöht wird, um noch mehr an Möglichhkeiten zu sehen, die vorher von einem tieferen Standplatz noch nicht zu sehen waren.
Welcher der neuen Pfade nun der für ihn richtige Weg ist, da hört unsere Verantortung aber sofort auf und es beginnt seine eigene Verantwortung beim Überlegen und Abwägen, welcher Weg ihm denn wirklich als der sinnvollste erscheint. Da ja nach unserer Vorstellung jede Person einmalig ist und auch jede Situation einzigartig, muss dies jeder selbst entscheiden, was für ihn der richtige Weg ist, was wirklich jetzt nötig ist zu tun oder wichtig sein muss, durchzustehen.
Dann gilt es nur noch, sein Selbstwertgefühl, seine Selbstwahrnehmung so zu stärken, dass er nie mehr den Mut verliert, diesen Weg auch ausprobieren zu wollen, den er als den sinnvollsten erkannt hat und niemals mutlos werden sollte, weitere neue Pfade zu finden, wenn der eingeschlagene Weg doch mal falsch war.
Goethe hat ja mal wieder so treffend gesagt: "Wir müssen immer auf das Schwarze zielen, auch wenn wir wissen, das wir es nicht immer treffen können. Wenn wir aber nicht das Schwarze als Ziel in der Scheibe anvisieren, können wir auch niemals ein Ziel treffen" - als die alleinig richtige Wahl.
Was deine Signatur betrifft, würde ich nur das Wort WAHNSINN mit dem Wort Neuerkenntnis tauschen, dann wäre dies auch in meinem Sinne völlig in Ordnung.
Wahnsinn lähmt nämlich in meinen Augen einen Menschen eher, seinen Weg nach Hause überhaupt finden zu können. Der Begriff bedeutet nämlich im psychologischen Sinne eine psychische Störungen, bei denen ein Mensch bei vergleichsweise normaler Verstandesfunktion an krankhaften Einbildungen leidet - bis hin zur Kennzeichnung völlig bizarrer und (selbst-)zerstörerischer Handlungen mit Krankheitssymptomen, wie man es von Epileptikern oder von Menschen eines Schädel-Hirn-Traumas kennt.