Beiträge von Bernie

    ZumaFx : Ich habe ja schon einmal wie Du bemerkt, dass sich unsere Ansichten relativ häufig treffen.

    Was die Erfahrungen damit betrifft, so musste gerade Frankl als jüdischer Psychiater schmerzhaft genau die Existenz solch einer sog. Dimensionalontologie am eigenen Leib erfahren. Deshalb ist ja sein Buch (.... und trotzdem JA zum Leben sagen) so authentisch-glaubwürdig und das durchstandene Elend gab ihm im Nachhinein ja auch recht, dass seine Theorie vom Wesen des Menschen und seinen 3 Dimensionen stimmt, worauf er dann eben diese 3. Wiener Schule gegründet hat, eine am Sinn (=Logos) orientierte LOGO-Therapie.

    Ob ein Tier in die Zukunft blicken und wie wir Menschen diese planen können, was zu tun ist, ob sie eine Intuition haben oder was sich ein Hund dabei denkt, wenn er den Mond anbellt, das alles können wir nicht wissen. Über die Verhaltensforschung ist aber längst vieles empirisch erwiesen, von Conrad Lorenz mit seinen Schwänen bis zur den darauffolgenden, zahlreichen Tierexperimenten mit Vögeln, Ratten von Watson, Skinner u.a.m. gehe ich aber weiterhin von deren Ergebnissen von deren erforschten Annahme aus, dass Tiere eben nicht bewerten, sondern nur auf Reize reagieren können und auch alle kognitiven Prozesse rein nach Versuch & Fehler (try & error) funktionieren und durch die Dressur auch abrufbar werden, wobei die schlauesten unter denen das Problem schneller erkannt haben als die dummen Artgenossen, wie neulich in einem Film gesehen, dass selbst Affen es gelernt haben, sich Werkzeuge zu basteln, um zum erwünschten Futtererfolg zu kommen.

    Aber OK, ich akzeptiere Deine Annahme, denn sie ist wie auch meine nur als Axiom gültig, d. h. imgrunde nicht empirisch wissenschaftlich beweisbar!

    Das Separieren der menschlichen Dimensionen habe ich aber schon immer nur als ein rein rethorisches Mittel dargestellt, um überhaupt eine Struktur in diese Ebenen sich vorstellen zu können. Selbstverständlich sehen auch wir dieses Durchwirken aller Ebenen, die sich immer gegenseitig beinflussen. Da hast du mich vielleicht nicht richtig verstanden. Auch in einer Beratung oder Therapie werden diese Ebenen nie losgelöst alleine betrachtet, sondern immer in den Summe seiner Wirkungen als eine sich gegenseitig beeinflussende Ganzheit, wie eines in das andere ineinander greift und seine Wirkung auf der körperliche und seelischen Ebene sichtbar macht.

    Nur hier das Erkennen von Freiräumen, das Bewerten und der danach wichtige Entscheidungsprozess läuft nach unserer Meinung nun doch in einer anderen Liga ab, es bleibt aber auch unbeweisbar, daher metaphsisch als die sog. 3. Dimension .

    Hie bleibst du aber bei der Reduktion dieser Dimension in das Leib-Seele-Konzept, was wir aber durch die Philosophie versucht haben zu trennen. Die Gefühlsebene ist aber angreifbar und verwundbar, unsere metaphysische Ebene aber nicht, sie ist nach unserer Annahme unantastbar immer vorhandenen, auch bei Menschen, die durch ein Kopfleiden nicht mehr fähig sind, diese ausdrücken zu können. Aber da sind wir wieder bei einem AXIOM, wo Frankl eben die Phenomenologie zur Hilfe nahm, um selbst diese unfaßbare Metaphysik wenigstens einwenig erklärbar zu machen.

    Ich will das jetzt hier nicht ausufern lassen, aber ich könnte jede Menge Fälle aus seiner Kasuistik beschreiben, dass an dieser Annahme was dran sein muss. Sonst hätte er als Psychiater nicht so große Erfolge gehabt und all seine Schüler berichten weltweit die gleichen Erfolge in ihren Fallbeispielen, jeder Fall ist anders gestrickt, aber im Ergebnis wunderbar gleich!

    ... so wie Du mit Deinem Modell jemanden durch all die Pfade einer Wildnis führst, so begleiten wir auch nur den suchenden Menschen, vielleicht neue Sinn-Möglichkeiten, neue Pfade zu entdecken, die er vorher ohne unsere Hilfe nie entdeckt hätte. Da sind wir aber schon wieder auf der gleichen Wellenlänge! :)

    Nichts anderes machen wir nämlich auch, nhmdn aber nicht die Wildnis, sondern denHimmel zur Verdeutlichung zur Hilfe. Hier machen wir neue Sterne am Himmel der Erkenntnis greifbar, die ein Klient erstaunt vorher noch nie so bemerkt haben. Auch muss man - um bei diesem Bild mal zu bleiben - auch zusätzlich nur den Standort des Betrachters immer mehr erhöhen, so dass auch sein Sinnhorizont immer mehr durch den anderen, besser gesagt weiteren Blickwinkel erhöht wird, um noch mehr an Möglichhkeiten zu sehen, die vorher von einem tieferen Standplatz noch nicht zu sehen waren.

    Welcher der neuen Pfade nun der für ihn richtige Weg ist, da hört unsere Verantortung aber sofort auf und es beginnt seine eigene Verantwortung beim Überlegen und Abwägen, welcher Weg ihm denn wirklich als der sinnvollste erscheint. Da ja nach unserer Vorstellung jede Person einmalig ist und auch jede Situation einzigartig, muss dies jeder selbst entscheiden, was für ihn der richtige Weg ist, was wirklich jetzt nötig ist zu tun oder wichtig sein muss, durchzustehen.

    Dann gilt es nur noch, sein Selbstwertgefühl, seine Selbstwahrnehmung so zu stärken, dass er nie mehr den Mut verliert, diesen Weg auch ausprobieren zu wollen, den er als den sinnvollsten erkannt hat und niemals mutlos werden sollte, weitere neue Pfade zu finden, wenn der eingeschlagene Weg doch mal falsch war.

    Goethe hat ja mal wieder so treffend gesagt: "Wir müssen immer auf das Schwarze zielen, auch wenn wir wissen, das wir es nicht immer treffen können. Wenn wir aber nicht das Schwarze als Ziel in der Scheibe anvisieren, können wir auch niemals ein Ziel treffen" - als die alleinig richtige Wahl.

    Was deine Signatur betrifft, würde ich nur das Wort WAHNSINN mit dem Wort Neuerkenntnis tauschen, dann wäre dies auch in meinem Sinne völlig in Ordnung.

    Wahnsinn lähmt nämlich in meinen Augen einen Menschen eher, seinen Weg nach Hause überhaupt finden zu können. Der Begriff bedeutet nämlich im psychologischen Sinne eine psychische Störungen, bei denen ein Mensch bei vergleichsweise normaler Verstandesfunktion an krankhaften Einbildungen leidet - bis hin zur Kennzeichnung völlig bizarrer und (selbst-)zerstörerischer Handlungen mit Krankheitssymptomen, wie man es von Epileptikern oder von Menschen eines Schädel-Hirn-Traumas kennt.

    Schön zu sehen Elke , dass Du mit Deinem Leben klar kommst, dass Du weißt, wofür Du gebrauchst und geliebt wirst, dass Du Deine Aufgaben erkennst, wo du sinnvolle Arbeit leisten kannst, damit alles funktioniert und Dir der Lohn und die Anerkennung gewiss ist. Das ist auch völlig normal, wenn man psychisch und physisch im normalen Leben seine Frau stehen kann. Diese Fragen, wofür ich eigentlich hier existiere treten meistens erst in Sinnkrisen auf, sonst verläuft ja alles im täglichen Entscheidungsprozess unbewußt wie in Butter völlig problemlos ab, wunderbar einfach und zufriedenstellend, wie es eigentlich sein soll!

    Ich rede und philosophiere sowas eigentlich auch nie in Freundes- oder Bekanntenkreisen daher, wenn es da momentan gar nicht hinpasst - es sei denn, ich werde immer mal wieder extra gebeten, meine Sicht zu einem akuten Lebensproblem zu erläutern, um gemeinsam dann im erkannten Freiraum nach Sinnmöglichkeiten zu suchen, unter denen derjenige oder diejenige dann ihren Sinn finden und auch wirklich verwirklichen will. Das sind u.a. auch solche Gespräche wie es Illmix gerade geschildert hat, wie sich seine Bekannte mit ihren Eltern letztendlich auch wieder aussöhnen konnte.

    Auch z. B. im Orchester ergeben sich immer wieder solche Gespräche, wenn meine Mitspieler Probleme und Sorgen im Beruf, mit dem Studium, dem Partner, bei schweren Schicksalschlägen wie der Tod eines Partners, gescheiterten Beziehungen oder einer bösartigen Krankheit haben oder halt auch mit den Kindern Erziehungsprobleme existieren - ein weites Feld, wo interessanterweise doch immer wieder die Sinnfrage in allen Schattierungen am Ende zur Sprache kommt, wenn es heißt, wie geht es nun weiter mit mir...

    Hier im Forum aber habe ich mich doch mal getraut , in einem Thread, der ja als "Philosophisches Gequatsche" deklariert wurde, vielleicht doch mal mehr darüber zu erzählen, wie wahrscheinlich jeder mal versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen. Nichts anderes bedeutet ja die Philosophie und das schöne daran ist es für mich auch, dass sich diese Wissenschaftsdisziplin von anderen unterscheidet, dass sie sich oft nicht auf ein spezielles Gebiet oder eine bestimmte Methodologie begrenzt, sondern durch die Art ihrer Fragestellungen und durch ihre besondere Herangehensweise an all die vielfältigen Gegenstandsbereiche charakterisiert ist.

    Es ist halt mein philosopisches Haus, in dem ich mich schon lange wohl fühle, da ich schon lange vor meinem Psychtherapie-Zusatzstudium so gedacht und gehandelt habe und nun endlich weiß, dass meine inneren Gedanken und Beweggründe für meine Haltung auch genauso von einer am Sinn orientierten Richtung innerhalb der Psychologie vertreten wird, die mit anderer Terminologie genau das veranschaulicht und therapeutisch versucht zu strukturieren, was ich immer schon so klar als Grund für meine eigenen, persönlichen Entscheidungen gesehen habe.

    Dies war aber auch für mich in meinem Beruf sehr wichtig für die Hilfe bei anderen Menschen, in ihrem Familienleben ihren persönlichen Sinn neu zu entdecken - zum Wohle der mit anvertrauten Schüler in meiner Klasse, die fast alle durch diese "Erziehung zur Verantwortung" ihren Weg in der Regelschule erfolgreich weiterführen konnten.

    In meinem letzten Lebensabschnitt bedeutet diese aber auch für mich eine weiterhin große Hilfe, (nach meiner Pensionierung) im Krankenhaus die gleichen, auf den Sinn zentrierten Gespräche am Krankenbett verzweifelter Patienten fortführen zu dürfen, zu dem oft die Krankenpfleger und -schwestern samt der Ärzte kaum die nötige Zeit für ein längeres Gespräch haben.

    ZumaFx : In vielen Deiner Überlegungen sind wir uns schon gleich, aber irgendwie scheinst Du noch nicht diese (zugegeben) schwer fassbare, nur philosophisch beschreibbare 3. Dimension verstanden zu haben, die bei Dir immer mit der Ratio als gleichgestellt erscheint und damit eher dem Bereich des denkenden Intellekts zugehörig ist, was uns aber in Deiner Sichtweise nicht vom Tier unterscheidet. Da kann ich nämlich wie beim Tier durchaus entweder von meinen Trieben beeinflusst werden oder von meiner Ratio, die mich von etwas abhält oder auch nicht, weil ich damit nicht weiterkomme oder mich ausbremst oder mir einen anderen Weg klarmachen kann (siehe all die vielen Versuche in der Verahltensforschung bei intelligenten Affen oder Raben) oder es übermannt mich ein Gefühl so mächtig, dass damit mein ganzes Gedankengebäude über den Haufen geworfen wird. Diese Spielwiese von körperlichen und seelischen Zusammenhängen meine ich aber nicht.

    Über diesen beiden Ebenen liegt nämlich noch eine weitere Dimension, die geistige oder wie man versucht, dies rein philosophisch als sog. noetische Dimension zu deklarieren (Noous = aus dem griechischen als Geist übesetzt). Diese 3.Dimension ist aber nicht der Sitz der Ratio, sondern eher Ort der Seele, der Intuition oder noch besser, der Sitz meines Gewissens, von dem wir einfach mal davon ausgehen, dass dieses Gewissen als ein prämoralisches Wertverständnis immer schon da war und auch nie krank werden kann! Es dient quasi wie ein "Sinnorgan" als ein innerer Wegweiser für all seine Entscheidungsprozesse!

    Dieses Gewissen kann natürlich durch Emotionen überlagert - oder durch egoistische Ziele meines Denkens außer Kraft gesetzt werden. Aber zerstören kann man es nicht, da es nirgendwo im Gehirn lokalisierbar ist. Es ist deshalb nur rein metaphysisch zu erklären und durchwirkt letztendlich mein gesamtes Psychophysikum mit all den emotionalen und rationalen Vorgängen im Menschen.

    ... und das vermischt Du immer wieder, da Du wohl als system-gewohnt- denkender Programmierer Dir vielleicht schon vorstellen kannst, dass man irgendwann mal eine Maschine so perfekt bauen kann mit all den zahlreichen Sysnapsen und trillionen Schaltkreisen im Gehirn, wie es oft in Zukunftsfilmen utopisch, aber perfekt als ein perfekt menschlicher Roboter demonstriert wird. Was aber niemand bauen kann, das ist das Gewissen, welches eben nicht die Summe aller Steurungseinheiten darstellt. So geben auch Eltern bei der Zeugung eines Kindes lediglich die Chromosomen her - aber sie hauchen nicht den Geist ein.

    Interessanterweise gibt es bei einigen Indianderstämmen eine Sichtweise, wo z.B. geistig behinderte Menschen als höchst entwickelten Wesen angesehen werden, die es nicht mehr nötig haben, ihre geistige Ebene zu zeigen, da ihnen die Ausdruckmittel im Denken und Fühlen und zum Sprechen fehlen. Sie werden aber gerade deswegen nicht als ein unwertes Lebewesen angesehen, vorher abgetrieben oder nachher wie in der NS-Zeit als nutzlos per Euthanasie entsorgt, sondern vielmehr sehr hoch geehrt und als hochentwickelte Wesen geschätzt, da diese geistig behinderten Wesen angeblich nur zu uns auf die Welt in der Absicht gekommen sind, dass die Eltern von ihm und durch ihn was lernen sollen!

    In Deinem Denkmodell vom Menschen ist man immer nur geprägt vom Gefühl und oder der Ratio, die Gefühle zulässt oder nicht, die einem einen anderen Weg vorschlägt. Es kommt aber bei Dir nie die Freiheit ins Gespräch, sich auch einmal gegen seine Gefühle oder gegen seine Ratio zu entscheiden.

    Aber erst durch die (in der Psychologie erneut erkannte bzw. wiedergewonnene Sicht einer) Freiheit, zu allem Stellung nehmen zu können und sich nicht als Gefangener oder Opfer seines Psychophysikums zu fühlen, macht das spezifisch menschliche im Menschen aus. Alles, was auch nur mit der rationalen Vernunft oder den Gefühlen gesteuert werden kann, das alles ist nur die eine Seite im Menschen, die es durchaus gibt: Nicht, dass ich da falsch verstanden werde. :) Was aber in uns die bewertende Instanz ist, das ist nicht die Ratio, sondern philosophisch nur durch einen metaphysischen Geist zu erklären.

    Ich kann nämlich meine innere Stimme auch dann hören, manchmal gegen meine Gefühle oder ich kann mich auch völlig anders entscheiden, als man es sich im Kopf vorher überlegt oder in seinen Triebbedürfnissen vorher sich am liebsten hätte ausleben lassen wollen. Diese Entscheidungsinstanz gibt einem nämlich nur diese innere Stimme des Gewissens, das immer schon wußte, was sinnvoll ist und quasi prämoralisch immer schon da war und immer da sein wird. Dies ist schwer begreifbar, im Körper nicht wie in Deiner Ratio lokalisierbar und damit eben Metaphysik, erklärbar nur durch eine rein philosophisch, geistig-wissenschaftliche Disziplin, die versucht, das hinter der sinnlich erfahrbaren, natürlichen Welt Liegende begreifbar zu machen und letztendlich alle letzten Gründe und Zusammenhänge des Seins behandelt.

    Denn erst wer (metaphysisch gesehen) um einen Sinn seines Lebens weiß, dem verhilft dieses Bewusstsein mehr als all seine Gefühle oder sein Intellekt dazu, äußere Schwierigkeiten und innere Beschwerden zu überwinden. Dies weiß auch der einfache Mann bzw. die einfache Frau auf der Straße mit einem gesunden, verantwortlichen Menschenverstand, ohne immer gleich hochphilosphische Gedankengänge wälzen zu müssen:

    Ich erinnere in dem Zusammenhang nochmals an den Film als gutes Beispiel quasi aus dem Leben gegriffen, was einem einfachen Bauern aus Südtirol wirklich historisch passiert ist: "Ein verborgenes Leben", https://www.ein-verborgenes-leben.de/ wo dieser einfach strukturierte Bauer aus Südtirol in der Nazizeit sich bis zu seinem Tod durch Erschießen geweigert hat, als zwangsweise einberufener Soldat den Eid auf Hitler zu schwören: Hier wird jedem Betrachter sehr deutlich klar, welche Kraft eine Gewissensentscheidung hat, keinen Meineid zu schwören, um seinem Überlebenstrieb nachzugeben: Es ist eben jener Freiraum, den man selbst in einer aussichtslosen Lage hat, zu seinem Schicksal Stellung zu beziehen und nach der Bewertung eine Entscheidung treffen zu können.


    Man hat dabei aber nicht eine Freiheit, wie irgend etwas, das man auch verlieren kann –, sondern die Freiheit bin ich selbst, in dem ich immer die Wahl einer Einstellung zu den Dingen habe, ob ich mich vom Bauch (als Sinnbild der Gefühle) oder vom Kopf (als Ort der Vernunft-Ratio-Denken) leiten oder überrumpeln lasse, ob ich z. B. in einer existentiellen Notlage lieber selbst sterben will, um andere zu retten oder lieber mich rette, wenn auch ich damit für die anderen das Todesurteil gesprochen habe. Zwischen Reiz und Reaktion liegt nämlich ein metaphysischer Raum, in dem unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion liegt und damit liegt in unserer Reaktion unsere Freiheit, sich so oder so entscheiden zu können, wenn man es will, wenn wir kraft unseres Gewissens uns nur für diesen einen Sinn entscheiden wollen!!

    . ... und dieser urmenschliche Wille zum Sinn ist in zahlreichen empirischen Erhebungen weltweit längst bestätigt worden, dass nur derjenige z. B. im Gefangenenlager überlebt, der noch einen Grund und damit einen Sinn in seinem Überleben-wollen sieht - sei es, dass draußen noch jemand in Liebe auf ihn wartet oder sei es, dass man über seine Erfahrungen später noch ein Buch schreiben will, wie es ja Viktor E. Frankl als der Begründer dieser Logotherapie gemacht hat und das dann ein weltweit millionenhaft verkauftes Buch wurde, in dem er genau diese am Sinn orientierte Sichweise als Übelebensstrategie im KZ beschrieben hat und bei vielen Lesern das Leben veränderte durch seinen unglaublich berührenden und authentischen Bericht eines Psychiaters, warum er letztendlich den Holokaust überlebt hat: ... und trotzdem Ja zum Leben sagen: https://www.amazon.de/Trotzdem-Ja-zu…20629559&sr=8-4

    Das Gewissen wird aber häufig eben mit zuviel Denken oder zu starken Gefühlen zugeschüttet, so dass es eben durchaus auch zu fehlerhaften Entscheidungen kommt. Das hast Du ja prima beschrieben - ZumaFx .... Was aber bleibt, das ist immer die doch eher rein menschliche Fähigkeit zur Intuition, den einmaligen und einzigartigen Sinn, der in jeder Situation inne wohnt, aufzuspüren - und dies trotz der beiden anderen Dimensionen unseres Psychophysikums, die uns manchmal was anderes im Fühlen und beim Durchdenken sagen wollen!

    Erfolg, Lohn oder Anerkennung ist dabei nur das Nebenprodukt dieses Streben zu diesem einen Sinn, den ich im Hier und Jetzt momentan für am verwirklichungswürdigsten halte. Dies schützt mich auch vor Enttäuschungen oder selbst vor einem Burnout, da mir primär der Erfolg, Lohn oder die Anerkennung nicht so wichtig sind. Es ist schön und angenehm, wenn diese Belohnungen auch erfolgen, sie sind aber nicht zwingend notwendig bzw. utilitaristisch direkt intendiert und von daher letztendlich zweitrangig!

    Nochmals kann ich nur immer wieder den in diesem Zusammenhang hier erneut passenden Satz von dem tschechischen Dramatiker, Essayist, Menschenrechtler und Politiker Wazlav Havel wiederholen, der dies alles so treffend kurz und knapp auf den Punkt brachte: "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgeht!"

    Der Geist ist Werkzeug und Waffe zu gleich. ...

    Und gleich darauf folgt die Frage: Was KANN ich ausstrahlen. Diese Frage ist mir persönlich wichtiger, weil "breiter". Erst wenn man sein (ganzes) können kennt, kann man den Willen richtig umsetzen ? Und schon folgt die nächste Frage: Setze ich dann mein können und wollen für mich, andere oder alle ein ?

    Wie sag ich immer so gern: Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich wollen, wie ich könnte :D

    Ich kann nur wieder den letzten Satz wiederholen, indem ich Deine 1. Frage (ob mein Geist Werkzeug und Waffe zugleich ist) hoffentlich eindeutig beantworte mit der obigen Wiederholung:

    Es kommt doch nicht nur auf eine Technik an, sondern immer nur auf denjenigen, der die Technik handhabt, auf den Geist, in dem sie gehandhabt wird!

    Die weiteren Fragen von Dir ZumaFx stecken alle mehr oder minder in den drei Grundsätzen, die ein weiser Philosoph einmal vor Jahrtausenden vor Christi Geburt sagte und darin schon genau die damit existentiell wichtigsten Menscheitsfragen in eine einfache Forrm brachte:

    1.) Wenn ich das nicht tue, wer soll das tun?

    (Damit ist die Einzigartigkeit jedes Menschen gemeint und gegen den Versuch jeglicher Vermassung oder provisorischen Daseinshaltung gerichtet nach dem Motto: Verantwortung ist ja gar nicht nötig.)

    2.) Und wenn ich das nicht jetzt tue, wann dann?

    (Damit ist die Einmaligkeit jeder Situation gemeint und gegen jede Flucht in die illusorische Welt der Nicht-Verantwortung oder impersonalen Ewigkeit und weit weg von der Auseinandersetzung mit einem - manchmal bis oft - tragischen Alltag.)

    3.) Und wenn ich das nur für mich selbst tue, wer bin ich?“

    (Damit ist eine selbsttranszendente Hinlenkung in die Richtung der Welt der Werte und Aufgaben gemeint, die jeder für sich jeden Tag, ja selbst in jedem Augenblick im Hier und Jetzt aufs Neue zu entdecken und zu erfüllen berufen ist, ohne sich dafür unbedingt eine Belohnung zu erhoffen oder berechnend auch zu erzwingen. Das alles geschieht in einem Umfeld der Wiederentdeckung der Beziehung, als ein Ort der "Treue zum Sein", zum Leben und zur Begegnung, aber immer mit dem Bewusstsein, dass sie leicht auf den Weg der Manipulation und Depersonalisation abgleiten kann.)

    Somit bedeuten diese alten, philosophischen Grundsätze auch im Umgang mit seinen Mitmenschen, sich mit Ehrlichkeit zu fragen:

    • Ist diese Person, die mir begegnet für mich einmalig?
    • Hat sie für mich einen Namen?
    • Erkenne ich hinter ihrem Gesicht eine Geschichte?
    • Nehme ich an ihrer Geschichte und sie an meiner teil?
    • Oder ist sie vielmehr eine Marionette, eine anonyme Persönlichkeit, die funktionell für meine Tätigkeiten ist und im Grunde genommen jederzeit mit einer anderen ausgetauscht werden kann?
    • ... und letzten Endes: Ist diese Person deswegen da, um auf meine Vorstellungen und Bedürfnisse zu antworten, oder nehme ich die Haltung des Zuhörens ein - hellhörig auf ihre einmalige und einzigartige Existenz?

    Entschuldige bitte laurens, wenn es hier beim philosophischen Gequatsche für Dich vieles zu elitär erscheint, was man hier so Seite für Seite ventiliert. Aber wenn Du Dir Zeit nimmst, auch mal in die anderen Beiträge von mir zu schauen, dann meine ich, genug Beispiele aus meiner Praxis als Förderpädagoge im sinnorientieren Umgang mit all den schwierigen Schülern samt ihren Eltern schon aufgeführt habe, wie ich also diese philosophischen Grundsätze für meine eigenen Handlungen und Haltungen im täglichen Leben umgesetzt habe.

    Übrigens: Wenn jemand sehen will, wie in der Praxis und für unser zukünftiges Leben philosophische Fragen erörtert werden, dem kann ich nur empfehlen, sich einmal im ZDF die neue Sendereihe des Philosophen und Schrifstellers Richard David Precht anzusehen, in der heute das Thema "die Moral und Macht in Zeiten des Umbruchs" im Gespräch mit Prof. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats diskutiert worden ist!

    ... Ich Vergleiche das jetzt gerne mit kampfkunst: man kann hier viel erlernen, neben körperliche und geistige Beherrschung auch wie man sehr effizient seinen Gegner zu Fall bringt. Und hier muss man sich bewusst sein, dass man mit erlernen dieser Techniken auch gleichzeitig die große Verantwortung trägt sie nicht zu Missbrauchen.

    Das sehe ich genauso! Mensch-sein heißt nämlich (aus meiner am Sinn orientierten Sicht) IMMER auch Bewußt-sein und damit unmittelbar auch permanent Verantwortlich-sein. Denn es kommt nie und nimmer nur auf eine (wie gut auch immer gut erlernte)Technik an, sondern immer nur auf denjenigen, der die Technik handhabt, auf den Geist, in dem sie gehandhabt wird! :boy_lupe:

    Genau so ist es ! :applaus1:

    Das ist kein komisches Hobby, sondern eine billige Art von eigener Fortbildung! :) Dafür müssen andere viel Geld zahlen, um das Erkennen und Anwenden von nonverbaren Signalen mit allen Variationen in Kursen und Workshops zu lernen!

    Bei uns im Kollegium haben wir Förderpädagogen regelmäßig Supervision gehabt und hier oft auch Fallbesprechungen gemacht, in denen immer ein Lehrer oder eine Lehrerin den Schüler spielen muss, um den es in der Besprechung geht. So kann dann der Klassenlehrer nachher sinnvoller agieren und die beste, passende Kommunikation erfolgreicher anwenden.

    In diesen Rollen-spielen (mit Anteilen von Morenos Therapierichtung , dem sog. "Psychodrama" ) habe ich immer sehr gerne den hysterischen Schüler gespielt, der ja alle seine unechten Gefühle nur als Mittel zum Zweck spielt, um andere damit zu erpressen, um sehr kreativ unbedingt mit allen Mitteln das zu erreichen, was er egozentrisch erreichen will - koste es, was es wolle - hi hi hi! :)

    Das hat auch immer nebenbei höllischen Spaß gemacht, wie andere Kolleginnen eher den schüchternen oder den aggressiven Spieler besser drauf hatten und diesen Typus vorspielen mussten, um anhand dieser Signale immer wieder neu seine Kommunikation darauf auszurichten und dabei zu lernen, wessen geistes Kind dieser Schüler ist und ob er uns nur seine Angst, Scham, Entsetzen oder Verzweiflung vorgespielt hat. So::emojiSmiley-80: oder so::punk01: ha ha ha

    Dabei siehst du es auch richtig, dass die Augen bei allen möglichen Signalen sich äußerst selten verstellen können - frei nach dem Schlagertitel: AUGEN LÜGEN NIE! :emojiSmiley-102:

    (hupps: Ich glaube, der Urtitel dieses Schlagers, gesungen in den 70igern von Michael Holm, hieß aber : "Tränen lügen nie" hi hi hi :10hallo2:

    OH-JA, das ist "Arbeit". Aber es lohnt sich, hier seine Aumerksamkeit zu schulen. Dann kann man oft sein Gegenüber viel besser einschätzen und gibt selbst keine falschen Signale, die einem eventuell schaden könnten. Eine immer wieder spannende Sache, wie z. B. Marcus Lanz zu beobachten - wie oben beschieben!

    Diese nonverbalen Signale sind natürlich u.a. auch bei den Politikern interessant zu beobachten, gerade jetzt, wo der Wahlkampf schon begonne hat!

    Ich will mich nicht wiederholen, aber schlimm für mich ist wirklich, wie die Teilnehmer in fast allen Hellinger-Familienaufstellungen mehr iatrogene Schäden mitbekommen, die man dann mit nach Hause nimmt und dort auch noch ALLEINE gelassen wird, wenn man nachher nicht den Mut aufbringt, in einer wertschätzenden Therapie seine neuen oder alten, wieder aufgerissenen Wunden behandeln lassen will!

    Ich kann nur empfehlen:

    • Sich informieren über den Ausbildungsstand des oder der Therapeuten.
    • Wenn man solch eine Familienaufstellung nach Hellinger besucht, sollte man ein solches Seminar erst einmal nur als sog. Double oder Beobachter im Plenum besuchen, ohne seine Familie selbst aufzustellen - wie du es ja wohl gemacht hast.
    • In keinem Fall autoritäres oder abwertendes Verhalten akzeptieren. Kein Therapeut hat das Recht, jemanden abzuwerten oder zu etwas zu zwingen!
    • Keiner weiß mehr über sich, als man selbst. Daher sollte man nie seine Eigenverantwortung aus der Hand geben!
    • Erst einmal zuerst nur seinen Gefühlen trauen.
    • Immer daran denken: Alles, was mit Dir in einer Familienaufstellung geschieht, muss man selbst ausbaden, nicht der Therapeut, der einen danach auch noch mit seinen "Scherben" alleine läßt!

    Diese Regeln sollten eigentlich für alle Therapeuten sowieso selbstverständlich sein, ganz gleich, nach welcher Methode sie arbeiten!

    Auf Deine Frage: "Was strahlt man aus" hat vor allem die NLP vieles zusammengetragen, um es dann therapeutisch zu nutzen. Hier hat man sich gefragt, warum der eine Therapeut mehr Erfolge hat, obwohl er dasselbe mit gleichem Menschenbild und Methode tut?

    Zum einen sind es all die nonverbalen Zeichen, die sein Körper ausstrahlt und auch ich konnte als Lehrer bei den morgens ankommenden Kindern schnell am schlaffen oder herzlich-festen Begrüßungshandschlag bemerken, dass was den Schüler bedrückt, was am Wochenende wieder alles passiert ist usw...

    Dann sehe ich - gelernt aus der Pathophysiognomie - auch an den Gesichtszügen oder am unsicheren Blick der Augen, die meinem direkten Blick nicht standhalten können und schnell abweichen.... All das zeigt mir, dass was den anderen bedrückt oder innerlich in eine gewisse aggressive Stimmung versetzt hat. Und dann ist es auch, wie man sich fortbewegt oder in welcher Stellung man auf dem Stuhl sitzt: z.B. ängstlicfh die Arme vor der Brust verschränkt als Schutz vor möglichen Angriffen, was macht er mit seinen Fingern usw.... oder wie locker-neugierig sizt da einer vor mir in einer dann typischen Körperhaltung usw...

    Übrigens:
    Bei den Talk-Sendungen mit Marcus Lanz sieht man auch immer gleich, wenn er mit seiner Hand an den Mundwinkeln spielt und nach vorne gebeugt seinen Ellenbogen demonstativ aufstützt, dass jetzt fordernde, aggressive Fragen von ihm ausgehen werden, die er oft unverschämt häufig immer wiederholt, um was herauszulocken, wenn der andere unsicher dann doch was sagt, was er eigentlich lieber nicht geäußert hätte hi hi hi :)

    Das könntest Du bestimmt auch bei Deinen Sitzungen gut einschätzen, wenn man weiß, worauf man achten soll :)

    Also austrahlen tut jemand schon deutlich, was in ihm so alles rumort, was ihn traurig, ängstlich oder freudig bewegt oder was sein Gegenüber (ohne zu reden) über sich selbst unbewußt preis gibt - wenn man mit der Zeit gelernt hat (oder auch durch ein Studium zusätzlich erfahren konnte) was es für Signale gibt, die bei einer Person häufig mehr verraten, als der Betreffende sprachlich mitteilen will :)

    Oh weiha, da hast du aber ein großes Fass aufgemacht!

    Da ich nicht weiß, an was du da genau denkst, möchte ist erst einmal sagen: Es gibt allgemein 2 wesentliche Richtungen, auf denen auch all die anderen, möglicherweise veränderten Richtungen fußen:

    • Zum einen gibt es die sog. Familienrekonstruktion nach Virginia Satir mit einem systemischen Ansatz -
    • zum anderen die Richtung, das Familienaufstellen nach Hellinger, was aber nichts mit einer sytstemischen Therapie gemeinsam hat und die ich absolut ablehne:

    Hellinger hat als ursprünglich-katholischer Priester bei Satir diese Richtung in Amerika kennengelernt und macht daraus in seinen Sitzungen gravierende Fehler, die normalerweise kein Therapeut oder Berater machen sollte. Es sollte sich nämlich niemand anmaßen, über Klienten zu urteilen, sie moralisch zu etikettieren oder ihnen sogar autoritäre Vorschriften zu machen, um bei Nichtbefolgung sie sogar zu bestrafen!

    Eher sollte man doch seine Ratsuchenden als Partner sehen, dem man bei seinem Weg zu sich selbst unterstützt - auch wenn ich meine, nur das System alleine zu durchleuchten, ist aus meiner primär sinnorientierten Sichtweise des Menschen auch höchstens nur eine halbe Hilfe, wenn man nicht all die erkannten Teufelskreise auch mit einer bedingungslosen , sog. finalen Vorleistung bereit ist aufzubrechen, um auf den anderen in der Familie zuzugehen.

    Aber OK - der Reihe nach:

    Durch einen autoritären, bevormundenden Therapiestil (wie speziell bei Hellinger) kann dies aber ganz sicher nicht erreicht werden, wenn er meistens autoritär mit seinen Klienten umgeht. Er verweigert therapeutische Hilfe oder bricht Aufstellungen ab, weil der Klient nach seiner Überzeugung „noch nicht so weit ist“, weil er „nicht demütig genug ist“ oder es sogar wagt, Fragen zu stellen oder Interventionen zu hinterfragen. Typische Sätze wie „Du hast ein kaltes Herz“ oder „Du bist böse“, kann man in seinen Büchern lesen und haben in einer therapeutischen Beziehung nichts zu suchen. Der Ratsuchende kommt doch nicht deshalb zu mir, um in eine moralische Schublade gesteckt zu werden, sondern um mit mir gemeinsam nach den Wurzeln seiner familiären Schwierigkeiten zu forschen.

    Übrigens: Bei solchen Aussprüchen hört man deutlich den katholischen Priester, der die jahrzehntelange moralische Autorität, die ihm Kraft seines Amtes verliehen war, auch als Therapeut für sich beansprucht.

    Dass Hellinger keine Skrupel hat, Menschen zu kränken, kann man selbst in einem Vortrag erleben, den ich mal als Aufzeichnung gehört habe (1998 in Dornbirn, Österreich). Er scheute sich nicht, eine Frau, deren Frage ihm wohl nicht passte, völlig unnötig vor vielen 100ten Menschen im Saal bloßzustellen und lächerlich zu machen.. :nonono01:

    Was ebenfalls besorgniserregend ist: Die Klienten haben in Aufstellungen nach Hellinger kaum Zeit, ihre Situation darzulegen. Hellinger hält Vorgespräche nicht nur für unnütz, sondern sogar für schädlich. So haben Klienten keine Möglichkeit, auf ihre psychische Konstitution bzw. Belastbarkeit, auf eventuelle psychische Erkrankungen, auf Missbrauch oder ihr Trauma aufmerksam zu machen. Ganz besonders fatal wirkt sich dieser Mangel an Information bei stark traumatisierten Personen aus.

    Dass es Traumata gibt, ist heute eigentlich Allgemeinwissen. Wie man mit traumatisierten Personen verfahren muss, scheint dagegen vielen Aufstellern völlig fremd zu sein. Da werden hemmungslos die schlimmsten Erlebnisse wachgerufen oder vor dem Plenum aufgedeckt, oder gar Traumata erzeugt! Abbrüche der Aufstellung, die bei Hellinger und auch bei seinen Nachfolgern mehr oder weniger häufig eingesetzt werden, wirken nämlich bei entsprechend belasteten Klienten ebenfalls traumatisierend oder triggern ein Trauma erneut als sog. iatrogene Schäden unverantwortlich an, zumal sie hinterher auch noch mit all den Erkenntnissen völlig alleine gelassen bzw. entlassen werden! Ich kenne einige Betroffene, die nach solch einem therapeutischen Tiefschlag jahrelang berufsunfähig waren - mit allen sozialen und persönlichen Folgen!

    Ein besonderes Ärgernis ist für mich - vor allem als ein Förderschullehrer (, der in unserem Schultyp mit vielen mißbrauchten Kindern immer wieder zu tun hatte - aber solche Vergewaltigungen innerhalb der Ehepartner ebenso sehr häufig vorkamen) Hellingers Umgang mit sexuellem Missbrauch: Hellinger behauptet in seinem Buch Ordnungen der Liebe: (https://www.medimops.de/bert-hellinger…ASABEgKfPPD_BwE ): 

    Inzest käme vor allem in Familien vor, in denen der Mann mehr gäbe als die Frau und die Frau ihm dafür die Tochter zuführe (S. 277). Die Frau ist also schuld daran, dass der Mann seine Sexualität nicht im Griff hat! Wem das irgendwie bekannt vorkommt, kann in den Schriften von Augustinus, bei Thomas von Aquin ober Albertus Magnus sein Wissen auffrischen. Es ist nämlich die alte katholische Lehrmeinung, dass an den sexuellen Fehltritten des Mannes immer nur die Frau schuldig ist. Wenn Hellinger in Bezug auf das missbrauchte Mädchen dann auch noch den Ausspruch tut: „Das Röslein duftet noch“ (S. 278), klingt das zynisch, ja geradezu bösartig - nach dem Motto: ..."weil man nichts sieht, ist auch nichts Schlimmes passiert!" Sein Lösungsmittel für das Trauma dieser Frauen ist, dass sie den Täter achtet. Nur dann könnte die Frau später eine glückliche Partnerschaft führen.

    Ich kann in solchen Sätzen bestenfalls die totale Ignoranz gegenüber dem Verbrechen und dem jahrelangen Leiden der Betroffenen sehen. Sexueller Missbrauch traumatisiert Frauen und Kinder zugleich, auch wenn es „nur" einmal passiert ist und der Akt nicht vollzogen wurde, meist übrigens manchmal auch deshalb nicht, weil zum einen das Mädchen noch zu jung und die Penetration anatomisch nicht möglich war oder auch bei vielen Jungen (in unserer Förderschule) der Schließmuskel des Darmes nicht überwunden werden konnte.

    Es ist lange überfällig, dass diese schwere Misshandlung an Kindern nicht mehr als „Kavaliersdelikt" behandelt wird, sondern als ein Verbrechen, das mit Recht mit Gefängnis bestraft wird. Sexuell missbrauchte Menschen leiden oft ein Leben lang an den vielfältigen, quälenden Folgen dieser besonders perfiden Gewalt.

    Nochmals wiederholt in Kürze:

    Es reicht aus meiner am Sinn orientierten Sicht nicht, nur in einer Familienstellung, (mit absoluter Vorsicht) nach Hellinger oder (viel verantwortlicher durchgeführt) nach Satir verkrustete Verhaltensmuster zu erkennen und aufzugeweichen. Damit wird (ohne neu und bedingungslos auf andere zugehen zu WOLLEN) das Alltagsleben aber keineswegs sofort lebenswerter, friedlicher und/oder schöner.

    Die Frage, ob eine Aufstellung die "absolute Wahrheit" der Familie zeigt oder ob der aufstellende Klient damit seine subjektive Wirklichkeitskonstruktion darstellt, ist nur die halbe Hilfe, wenn nicht nach diesen Erkenntnissen die philosophische Frage gestellt wird: WOFÜR will ich - (wie auch die anderen) - bereit sein, mich zu ändern, welchen Grund habe ich (zum Wohle und Erhalt der Familie), meine Sichtweise zu verändern, neue Wege zu suchen usw...

    Ich glaube, dass jeder Mensch die Welt durch "seine Brille" sieht und sich seine Wirklichkeit letztlich konstruiert bzw. erst aus der objektiven Wertevielfalt seinen persönlichen Sinn erkennt, von dem er sich angezogen fühlt. Somit ist Sinn immer transsubjektiv zu sehen, auf dem Hintergrund einer Fülle von objektiven Werte-Wirklichkeiten, wie es die Gestaltwahrnehmung nach Kurt Wertheimer schon in den 20iger Jahren definiert hat (Nicht zu verwechseln mit der Gestaltpsychologie!). Deshalb kann jeder Therapeut oder Berater gar nicht im Besitz "der einen Wahrheit" sein und sind (wie man so salopp sagt) Ratschläge eben auch nur Schläge, die zu nichts führen, weil es nicht seine eigenen, selbst erkannten Ziele sind, die sich auch von denen des Beraters deutlich unterscheiden können! Sinn kann man nicht verschreiben, Sinn kann nur von einem selbst gefunden werden!

    In einer wirklich-systemischen Aufstellung nach Satir betrachtet man die Aufstellung als eine "emotionale Landkarte", nach denen der Klient funktioniert. Diese neuen Sichtweisen sind aber wirklich nur die eine Seite -(Entschuldigung: Aber ich muss es hier nur immer wieder und wieder wiederholen!!) Der Klient muss nämlich auch den nun erkannten Teufelskreis von Bedingungen und Abhängigkeiten seiner Landkarte durchbrechen wollen und auch bereit sein, sich selbst zu verändern. Bald kommt nämlich die wichtige Frage :"Was bist Du denn bedingungslos bereit zu geben, um (ganz in einer liebevollen Sorge um den Fortbestand seiner Familie) sein System zu verbessern oder zu erneuern?

    Dies passiert dann aber erst einmal nur in Einzelgesprächen, wo u.a. dann auch danach gefragt wird, welchen Beitrag man denn zur Rettung der Familie samt seinerKinder leisten kann. Dabei ist darauf zu achten, dass dieser Beitrag freiwillig und ohne Anspruch auf Gegenleistung geäußert wird. Ohne diese Bedingungslosigkeit ist er nicht "echt" und entspricht nicht einer persönlichen Leistung!

    Hier kommt nämlich - wie schon gesagt - immer die absolut wichtige „Gretchenfrage“ am Ende jeder sinnzentrierten Familientherapie ( - die meistens aber am Ende einer Familienaufstellung fehlt!): "Gibt es im erkannten Freiraum (innerhalb seines Familiensystems) des Betreffenden überhaupt noch ein "Ja" zum anderen?“

    In dieser Phase einer Beratung oder Therapiesitzung liegt der Schwerpunkt nun nämlich weniger im Auf-decken von Beziehungsstrukturen innerhalb des Familiensystems, als im gemeinsamen Ent-decken von Möglichkeiten, sich selbst sinnvoll in die Welt einzubringen.

    Wenn aber keiner bereit sein sollte, mit einer bedingungslosen „Liebe auf Vorschuss“ (, was nichts anderes bedeutet als die vorher schon oft genannte "finale Vorleistung" ) die Kausalkette persönlich mit einer neuen Richtung durchbrechen zu wollen, dann kann hier auch niemand mehr helfen:

    • Weder weitere, erhellende Erkenntnisse seiner Familienstruktur oder seines Familiensystem durch all die möglichen Familienaufstellungsvariationen -
    • noch die Arbeit engagierter Beratungslehrer, Ärzte oder Sozialpädagogen.

    Oh Mann, jetzt muss ich aber wirklich mal zum Ende kommen :), in dem ich mir doch noch kurz zu aller-allerletzt erlaube zu bemerken, dass ich selbst bei meiner Elternberatung (teils mit Anteilen einer Familienaufstellung, aber immer mit dem Schwerpunkt einer am Sinn orientierten Familienberatung) - auch aus psychohygienischer Sicht, um mich vor mir selbst zu schützen - mich letztendlich nur als ein „Katalysator“ gesehen habe und auch jetzt immer noch sehe:

    • Ich unterstütze die Eltern, (durch eine „existentielle Umstellung“) trotz aller Probleme Ja zu ihren Sorgenkindern zu sagen. 
    • Ich bestärke die Eltern bei ihrer Sinnsuche und mindere deren Resignation.
    • Ich konfrontiere die Eltern mit dem jeweiligen Ist-Stand in der Entwicklung des Kindes und zum Stand im Familiensystem und mit gleichzeitig existentiellen Fragen. Die Erweiterung des Sinn- bzw. Wertehorizontes führt zur Entdeckung neuer, vorher nicht wahrgenommenen Sinnperspektiven in der Beantwortung familiärer Fragen.
    • Ich wecke den Willen der Eltern, einmal erkannte Sinnmöglichkeiten auch zu ergreifen.
    • Ich appelliere an das Verantwortungsbewusstsein für das von den Eltern zu Erfüllende.
    • Ich sensibilisiere letztendlich in jeder personalen Begegnung die innere Stimme für Sein-Sollendes.

    Ich möchte nochmal mit einem Beispiel auf die Sinnorientierung zu sprechen kommen:

    Mit dem Sinn ist es wie mit einem Schachspiel. Ich kann ja nicht fragen: Was ist der nächste, sinnvolle Schachzug? Der ergibt sich nämlich erst aus der Konstellation der Figuren. Nicht anders ist es im Leben. Je nachdem, wie die Konstellation zwischen mir als einer einzigartigen Person und einer ebenso einmaligen Situation ist, ergibt sich der konkrete Sinn, die Antwort auf eine konkrete Frage: Was ist der nächste sinnvolle Schritt?

    Dabei ist es aber wichtig, wie ich mich selbst sehe. Sehe ich mich nur als ein Opfer meines Schicksals aus Vererbung, Erziehung (als reine Konditionierung), aus den sog. soziokultuerellen Bedingungen und fühle mich getrieben, um in meinem Verhalten und Gefühlen nur meine Bedürfnisse zu befriedigen und damit auszugleichen...

    Oder ich bin in meinem Menschenbild davon überzeugt, TROTZ meiner Bedingungen, in die ich hineingeboren wurde, (wie ich durch die Erziehung und meiner Umwelt geprägt worden bin) immer noch eine Möglichkeit sehen kann - (wie groß oder klein auch immer), wo ich in einem gewissen Freiraum nicht mehr von meinem leiblich-seelischen Triebbedürfnis (das durchaus auch vorhanden ist) getrieben -, sondern von (aus meinen Wertkategorien entdeckten) Möglichkeiten geistig-intuitiv angezogen werde, meinen Sinn im Hier und Jetzt zu verwirklichen - wie der Schachspieler, der TROTZ des aktuellen Status seiner gegnerischen Figuren immer wieder neue Möglichkeiten sieht, den für ihn sinnvollsten, nächsten Schritt zu tun.

    Die Thematik in Filmen, Romanen und Gedichten ist ja voll von diesen oft unerwarteten Entscheidungen, in denen ein Protagonist auf die Befriedigng seiner eigenen Bedürfnisse verzichtet, wenn er einen für ihn triftigen Grund dafür sieht, nur das eine als sinnvoll zu bewerten und andere Entscheidungensmöglichkeiten im Hier und Jetzt unerwartet hintenanstellt.

    Viele dieser Schachzüge laufen in unserem Leben unbewußt ab, weil wir sie als nötig, moralisch-ethisch wertvoll oder wichtig halten und wir somit ritualisiert gar nicht viel nachdenken müssen, was ich jetzt als nächsten Schritt machen werde. Erst bei gravierenden Entscheidungen fange ich damit an, meine augenblickliche Lage bewußter bewerten zu wollen oder sogar zu müssen und beginne, meine Entscheidungsmöglichkeiten entweder nur retrospektiv als reine Reaktion - oder prospektiv als Aktion abzuwägen und dann auch auszuführen, wenn ich sie nicht doch wieder als Lippenbekenntnis verschiebe und lieber (aus Furcht vor einer falschen Entscheidung auf neue Erkenntnisse) warte, was mir vielleicht in der Zukunft die Entscheidung erleichtert oder sogar abnehmen könnte. Dies ist ein gefährliches Spiel, das man lange machen kann mit der Gefahr von neurotisierenden Tendenzen. Denn jede Situation wird in seiner Einmaligkeit nie immer dieselbe sein und man verpasst u. U. Möglichkeiten, die dann leider in den Bereich der Vergangenheit gefallen und somit im schicksalshaften Bereich unwiederholbar geworden sind.

    ... Bernie hilft die paradox intention langfristig, oder muss diese "lachübung" in den Alltag integriert werden?....

    Wenn man einmal verstanden hat, wie dieser paradoxe Wirkungskreis funktioniert, dann geht Dir das bald in Fleisch und Blut über und du integriert diesen Trick meistens als wirkungsvolles Mittel in Deinen Alltag. Denn immer wieder kommt man doch mal in Angst- oder Zwangssitutionen, die schlimmer werden können, wenn man die Angst nicht gleich verjagt mit dem Herbeiwünschen dieser Gefahren oder Gefühle. Dabei muss aber immer vorher unbedingt sichergestellt sein, dass die Angst wirklich nicht berechtigt ist, also eigentlich völlig überflüssig und eben dann mitr der Zeit leider neurotische Tendenzen erzeugt wie z. B.:

    Wenn jemand Angst vor Einbrechern hat und klar ist, dass keiner momentan einbrechen will, kann man z.B. alle Rollos hiochziehen, die Fenster öffnen, die Türen offen stehen lassen und sich ganz übertrieben einen Einbrecher herbeiwünschen nach dem Motto: "Nun kommt aber auch endlich hervor, ihr blöden Einbrecher! Warum versteckt ihr euch denn, kommt doch herbei, ich habe extra alles offen gelassen".... und je mehr man sich diesen Überfall in allen verrückten Variationen herbeiwünscht, wird dieses Vorhaben immer lächerlicher, der Humor stellt sich ein und die Angst ist bald besiegt, weil man irgendwann (sich selbt belächelnd) einsieht, wie blöd man da gewesen ist hi hi hi :)

    Ich war mal als Beisitzer in einer Prüfung dabei und hatte einen Prüfling, der sichbar äußerst ängstlich und nervös vor uns in der Prüfung zappelte. Bevor die Prüfung begann, nahm ich ihn beiseite und auch zwischendurch forderte ich ihn anfangs immer mal wieder auf - entgegen aller normaler Gewohnheit - , dass er sich doch bitte so kräftig anstrengen soll, immer noch ein wenig stärker nervös zu sein. Er machte dieses Spielchen zunächst ungläubig mit und immer wieder forderte ich ihn auf, mir doch endlich mal noch mehr Nervosität zu zeigen.... Nach einer dritten Aufforderung, sich doch verdammt nochmal wirklich noch stärker anzustrengen, um doch endlich noch nervöser zu werden, musste er immer mehr darüber lachen, und seine Nervosität schmolz sichtbar dahin und auch seine Prüfung klappte wohl, soweit ich mich noch erinnern kann!

    Lies mal diesen Artikel in einer Wirtschaftspsychologiewebseite: Hier hast du schöne Beispiele aus der Arbeitswelt, wie der Humor sich automatisch einstellt, wenn man sich seine Angst auf eine irre übertriebenen, humorvollen Art herbeiwünscht und am Ende dazu kommt, die Angst quasi auszulachen.

    https://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/magazin/parado…ungsaengste/94/

    Ich habe von außen die Dimensionen verglichen und beide Teile nah beieinander (in die gleiche der Höhe gestellt) verglichen. Nach meinem Augenmaß ist das nun schon so, dass das durch die Schraube verengte Luftloch genau die Höhe der Wicklung hat und ich merke auch nichts beim Dampfen, dass hier was anderes als ein leckerer Dampf herauskommt.

    Nun muss ich aber zugeben, dass ich keinen neuen FeV genommen habe, die ja alle innen jetzt neuerdings in der Innenwand eine Verdickung haben, wo dann das Luftloch drin ist - das fehlt bei meinem Altertümchen halt. Aber es klappt ganz gut und ich merke keine Veränderung zum neusten, originalen FeV, den ich parallel auch immer zum Vergleich dampfe, um mögliche Unterschiede in der Dampfqualität zu finden! Die Qualität empfinde ich fantastisch gleich.

    Aber man braucht solch eine neue Basis nicht unbedingt kaufen. Es ist halt ein nettes Spielzeug, mal beim FeV eine neue Variante für die Wicklung, das schon bequemer beim Anschrauben ist und das zum Glück am Ende auch noch genauso gut & lecker dampft. Das war halt einen Versuch wert und es hätte mir bei dem Preis auch nicht sehr weh getan, diese Basisvariante sonst einfach in der Tonne zu entsorgen :)

    Achja, der Humor ist halt die beste Möglichkeit, in einer gewissen Distanz sich selbst zu sehen, seine Probleme oder sonstigen Zustände, um dann aus dieser Distanz heraus viel besser Schlüsse ziehen zu können. Wir nutzen diese menschliche Fähigkeit gerne bei Angst- und Zwangsneurosen. Wer in seiner Angst oder auch in so mancher Opferhaltung verbleibt und somit sein Schicksal für besiegelt hält, ist außerstande, es zu besiegen.!

    Die Furcht verwirklicht nämlich die Angst, wovor man sich fürchtet. Dabei sagt man ja auch im Volkmund: "Die Furcht ist der Vater des Gedanken und die Angst die Mutter des Geschehens, nämlich des Krankheitsgeschehens! "

    Nichts verunmöglicht diese Angst mehr als dann ein klar formulierter, übertrieben-forcierte Wunsch, worauf durch den Humor der Angst der Wind aus den Segeln genommen wird. Die Angst wird verlacht bis ins lächerliche - ins paradoxe übertrieben.

    Ich hatte mal eine Frau in meiner Beratung, die hatte zwangsneurotisch Angst, überall anzuecken und damit war ihr Weg oft dreimal so lang, weil sie sich immer wieder zwanghaft versichern musste, ob nichts passiert ist und somit 1 Schritt vorwärts und 2 wieder zurück machte aus ihrer zwanghaften Sorge, was kaputt gemacht zu haben.

    Nach ein paar Beratungen, in denen ich vorher sehr genau differenzialdiagnostisch abgeklärt habe, dass es wirklich "nur" eine seelische Störung war und keine körperliche Ursache vorlag, bin ich mit ihr Fahrrad gefahren. Ich fuhr hinter ihr her und schrie sie immer wilder an: "Nun mach mal, ich will endlich sehen, wie Sie den Spiegel abreißen beim Vorbeifahren am Auto usw... bis sie vor lauter Lachen (über meine übertriebenen Aufforderungen, endlich doch mal was kaputt zu machen) anhalten musste, um sich kräftig auslachen zu können, so komisch war dieses humoevolle Spiel - und schwupps, war nach einigen solcher Übungensvarianten auch ihr schlimmsten Zwangsgedanken völlig verschunden!

    Wir nennen es in der Logotherapie die sog. "Paradoxe Intention", eine Technik, die später modifiziert auch in der Verhaltenspsychologie als paradoxe Intervention oder Reframing Einzug hielt, ursprünglich aber von Frankl herausgefunden worden ist. Bei uns in der Logotherapie ist es aber meistens sehr erfolgreich, dass der Angstneurotiker nur sehr humorvoll übertreibend aufgefordert wird, sich in paradoxer Weise - also in einer wilden Übertreibung (Humor setzt ein!) genau das herbeizuwünschen, wovor er Angst hat. Denn erst auf diesem Weg wird ein Durchbrechen der bestehenden sich selbst bestätigenden Teufelskreise der Angst erreicht!

    Man kennt ja auch noch andere, paradoxen Phänomene, dass z. B. ein stark stotternder Mensch beim Aufsagen von Gedichten niemals stottert und der ganze Vortrag des Gedichtes ist dann interessanterweise völlig flüssig und in Ordnung. :)

    Grundlage dieser Heilweise ist eben u.a. mal wieder der Humor, über sich selbst lachen zu können, wenn man sich seine Angst nur kräftig herbeiwünscht! :thumbsup01:

    Achja, da hat jeder so seine Technik. :) Aber das geschieht hier wesentlich komfortabler, da man mit einem Stift auch die gerade bleibende Ausrichtung der Wicklung gut fixieren kann (siehe die Ausbuchtungen an den hochgezogenen Sockeln in dem 2. Bild), wenn die Drahtenden festgezogen werden!

    Hier noch eine neue Variante, die nun ausprobiert habe:

    Es ist der SXK Flash e-Vapor Fev V4.5S+ Style RTA Build Deck Base (Improved)- Silver:

    https://www.2fdeal.com/_p16236.html

    Als Zusatz oben drauf habe ich auch mal einen neuen Tank ausprobiert, der einfach auf die altee FeV-Haube aufgeschraubt wird. Es ist eine Tank Tube für den FEV Flash e-Vapor V4.5 / V4.5S+ RTA 3.5ml in Silver: https://www.2fdeal.com/_p15755.html

    Aber am interessantesten sind halt die nun seitlich angebrachten Pfosten und mit einer Erhöhung, wo man bequem mit einem Stift die Wicklung fixieren kann, wenn man die Enden an die Pfosten schraubt:

    Die Basis läßt sich leicht mit der Wicklung bestücken und danach auch die Watte einrichten:

    Bei den beiden unteren Bildern sieht man, wie die wicklung sitzen muss, damit die Liquidführung auch gut auf der Watte aufsitzt, damit sie das Liquid ansaugen kann:

    Dabei habe ich soviel am Watteende stehen gelassen, dass man gut die Enden einfach umgeklappt auf der Basiserhöhung auflegen kann! Alles klappt hervorragend und ist eine nette Variante des alten FeV! Geschmacklich wird diese Neukonstruktion sicherlich nicht viel mehr bringen - ich teste noch. Alles schmeckt wie gewohnt vom traditionellen FeV gewöhnt sehr satt und . Die Wicklung sitzt - wie immer bei mir - genau vor der Luftöffnung mit einer Luftöffnungsschraube von 1,5 mm.

    Es ist halt fürs erste nur eine nette Variante, die aber ein wenig einfacher funktioniert, weil man viel bequemer den Draht fixieren kann, wo ich beim originalen FeV oft einige Mühe habe, da die Enden beim Zuschrauben oft wieder unter der Schraube rausgequetscht werden!

    Wunderbar ... und dazu bringe ich immer gerne noch die urmenschliche Fähigkeit zur Selbsdistanzierung mit ins "Spiel", was meistens mit Humor gepaart ist und sich prima mit einem Spielen-wollen verbinden läßt. :thumbsup01:

    Deshalb habe ich auch mal ein humorvolles Bild mit einer Schülerin gemacht - mit dem dazu passenden Spruch von Holmes:

    Selbst bei meinen am Anfang ziemlich chaotischen Rüpeln, die in meiner Klasse so langsam lernten, verantwortlich miteinander umzugehen, haben sich bald solche philosophische Fragen ergeben, die sie brennend interessierte: So habe ich bald spontan oder auch vorbereitet mit ihnen das selbstständige, reflektierende und kreative Denken geübt. (Darüber gibt es übrigens auch viele Bücher als Anregung für Lehrer, wie man diese philosophischen Fragen spielerisch und kindgemäß rüberbringen kann!)

    Fragen wie:

    Wie möchte ich sein? Was ist gerecht? Wann bin ich mutig? Was ist echte Liebe, Gerechtigkeit... usw. - sind große Sinnfragen und beschäftigen Kinder doch genauso wie uns Erwachsene. Indem man dann auch noch gemeinsam darüber philosophierte, sie zum Nachdenken und Nachfragen ermutigte, erlebte ich immer bei ihnen ein ganz besonderes Vergnügen, sie waren immer total wissbegierig, neugierig und auch skeptisch bei der Sache und man kam oft zu überraschenden Ergebnissen, dass gerade durch solche Fragen bei den Kindern Türen geöffnet wurden und viele zu ganz neuen Ideen und (für ihre Entwicklung) zu wichtigen Einsichten kamen.

    Stellt euch vor ihr würdet eine einheitliche Sprache sprechen, dieselben Begriffe nutzen um das Gleiche zu benennen.....ihr hättet doch gar nichts mehr worüber ihr euch in seitenlangen Ergüssen austauschen könntet....boah das geht ja man gar nicht.:lol04::lol02::renn1::renn1:

    Schön wäre das schon, aber nicht praktikabel, da jeder Mensch einzigartig ist und oft zusätzlich durch die Zeitströmungen, kulturelle und sozial-emotionale Bedingungen auch noch in einem anderen Schicksalsbereich aufgewachsen, geprägt und erzogen wurde, zu dem er immer - (ob unbewußt oder bewußt philosophierend) Stellung beziehen will. Immer mündet es (mehr oder weniger - suchend noch unklar oder am Ende scharf analysiert) trotz unterschiedlicher Sprachen und Formulierungen in den doch gleichen anthropologischen Grundfragen, die die Menschheit seit Jahrtausenden in sämtlichen Völkern bewegen hat und auch nach uns weiterhin bewegen wird:

    Wer bin ich -

    Was soll ich -

    Wer will ich sein -

    Wo liegt meine Verantwortung für mich, andere oder meine Umwelt...

    Hierzu gibt es meterweise Bücher mit Ideen und Erklärungsversuchen weiser Personen durch die Jahrhunderte bis weit vor unserer Zeitrechnung n. Chr. Geburt. Nicht umsonst gibt es als ein Studiumsangebot das der Philosophie, was in all den zahlreichen Unis weltweit angeboten wird, da es halt für viele interessant oder sogar existenziell wichtig ist, diese Strömungen näher kennenzulernen, um auch Querverbindungen finden zu wollen zu dem, was den Kern seiner Existenz hier auf der Welt eigentlich für ihn alleine bedeutet - wie ja hier auch schon Illmix & ZumaFx Parallelen gefunden haben, obwohl sie eben aus verschiedenen Bedingungsfeldern kommen und durch zahlreiche Anregungen ihre unterschiedlichen Terminologien entwickelt haben, aber in existentiell wichtigen Punkten doch irgendwie gleich ticken?!..

    Philosophieren (als die Liebe zur Weisheit) heißt ja auch nichts anderes als der urmenschliche Wunsch, die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen.

    Ich habe da z. B. schon als Jugendlicher mit meinem Vater viele philopsophische Gespräche zu unserem Dasein geführt. Und später - während meiner Studienzeit zum Förderpädagogen interessierten mich wahrscheinlich auch deshalb vor allem die verschiedenen Standpunkte in der spez. Existensphilosophie, da der Vorgang jeder Entscheidung (die Sicht auf sein Schicksal und die Konsequenz dann im Umgang damit) immer Metaphysik ist und somit schwer zu (be-)greifen ist. Sonst würden ja nicht soviele Menschen sich immerfort darüber Gedanken machen :)

    Jetzt stelle ich mir die Frage: ist die oft genannte Metaphysische ebene vielleicht das, was ich Unterbewusstsein nenne?

    Ganz schnell noch: Völlig richtig gesehen. die metaphysische Ebene ist wahrscheinlich zu 80 % und mehr vielleicht im Unterbewußtsein gebogen und wirkt und steuert uns unbewußt zu dem, was man im Moment in der einmaligen Situation für richtig hält.

    Sie wird erst deutlicher aus dem Unterbewußtsein hervorgeholt und in mir bemerkt, wenn die Fragen zu den Konflikten mit großen Werten da sind, wo ich nicht gleich im Unterbewußtsein weiß, was richtig oder falsch sein könnte. Hier kommt es dann oft auch zu neurotischen Lippenbekenntnissen, wenn man nämlich metaphysisch eigentlich weiß, was zu tun oder zu lassen wäre. Die Wünsche aus den anderen Dimensionen wie z. B. gewisse Routinen oder liebewonnene Gewohnheiten oder auch Angst vor Neuem oder ein möglicher Verlust ringen im Wertekonflikt in mir um die richtige Wahl meiner Entscheidung, aber man schiebt eine endgültige Entscheidung immer wieder vor sich her - und das kann häufig zu neurotischen Krankheiten im Psychophysikum, im sog. Psychosomatischen Formenkreis führen, wenn dieser Zustand zu lange andauert.

    Wie schon gesagt, alle Dimensionen wirken mit- und ineinander, durchtönen sich in einer personalen Einheit von 3 Dimensionen mit Wirkungsmechanismen, die gesteuet werden mit dem, was man fälschlicherweise auch "Gesissensbisse" nennt, wie ja oben schon erklärt...

    Schön, wie du schon Deinen Weg gehen wirst, da könne ich so manche Sätze noch sezieren und sinnorientiert gut interpretieren. Aber es gibt halt auch viele Leute, die diese Sichtweise noch nicht mal in Ansätzen haben und auch irgendwie mit ihrer konträren Philosophie im Leben klar kommen oder es sich nicht merken lassen, wieviel sinnleeres sie da produzieren - aber gut. Auch das ist eine Entscheidung, die man akzeptieren muss und denjenigen nur wünschen möchte, mit all deren Entscheidungen klar zu kommen. Dann ist es ja gut und er braucht auch keine Hilfe.

    Mir fallen aber gerade solche Menschen auf, die Probleme auf ihren Schultern haben und momentan auch möglicherweise keinen Ausweg sehen - denen aber die Logotherapie möglicherweise sehr gut helfen könnte, wenn sie erkennen könnten, durch eine andere Einstellung selbst ihre Hindernisse oder (wie ich sagen würde,) ihre "Sinnbarrieren" wegzuräumen!

    Jetzt muss ich aber auch mal was anderes erledigen und kann nicht weiter mit Dir und anderen hier philosophieren. Mal sehen, was heute Nacht wieder an interessanten Gedankengängen angefallen sind hi hi hi. :emojiSmiley-111: Es bleibt spannend. Aber das wichtigste habe ich ja schon gesagt, vieles kann man unter dem Stichwort FRANKL auch anderwo nachlesen oder in YouTube sich ihn selbst ansehen - wahrscheinlich wiederholt es sich so langsam, was ich da immer wieder antworte. Ich sage immer, "das was in der Welt zählt passt auf eine Briefmarke!" In diesem Sinne bis heute Nacht....:10hallo2: