Das erzähl mal einem (ehrlichen) Hartz-IV-Empfänger: „Hey, beklag Dich nicht… Du bist doch freiiiiiiiiiiiii…“
Das brauche ich nicht, denn ich bin selber "arm", zumindest finanziell. Aber ich bin sehr reich an Lebenserfahrung, auch wenn ich da vieles auf eine sehr harte und bittere Tour lernen musste, zähle ich das als meinen wahren Reichtum.
Weißt du, du erinnerst mich an diesen "Witz", wo 3 am Tisch sitzen auf dem 10 Bierchen stehen. Der eine nimmt sich 9 davon und sagt dann zu den anderen: Hey, pass auf, der andere nimmt dir dein Bierchen weg.
So ähnlich läuft das heute überall in der Welt und keiner merkt es, weil er um das Bierchen kämpft. Ich hab das irgendwann begriffen, das keiner die "schuld" hat, es ist einfach die dem Menschen angeborene Gier.
Hier wird soviel durcheinander geworfen, Dinge vermischt, die getrennt betrachtet gehören und andere, die vermischt gehören, getrennt betrachtet. Aber das ist ok, das ist menschlich. Ich hab in meinen langen Jahren als Softwareentwickler eins gelernt: Die meisten Menschen verstehen nur einfache Dinge. Einige verstehen komplexere Dinge. Und nur sehr wenige hoch komplexe Systeme, wie das, in dem wir leben. Fast keiner mag bei sich selbst anfangen, selber verzichten. Alle sehen nur, das ein anderer was hat und wollen dann das auch (oder gar noch mehr). Ich selbst lebe nicht (mehr) so, ich verzichte nicht auf alles, aber ich will schon lange nicht mehr alles. Im Gegenteil, ich gebe vieles her, damit ich frei(er) bin.
Ich habe auf der Sonnenseite des Lebens gelebt, ich habe im tiefsten Keller gelebt. Heute bin ich irgendwo dazwischen und möchte weder auf die eine noch die andere Seite, nur noch meine Ruhe. Ich mag die Menschen, aber der einzelne Mensch widert mich im allgemeinen nur an, weil er nur mit sich und seinem Egoismus beschäftigt ist und vergessen hat, das ein Leben nur dann sinnvoll ist, wenn man es mit anderen teilt. Weil er es vergessen hat, fehlt ihm was und er sucht es in der materiellen Welt.
Das ganze macht mich nicht mehr böse, nur noch müde und traurig, darum zieh ich mich hier mal lieber raus, das wird mir zu frustrierend.