Prolog:
Nachdem mein erster Bestellversuch des neuen Verdampfers (Ende 2023) von Telli 's Mod "MooD" an meiner VISA-Karte (bei einem italienischen Händler) leider scheiterte, ging mir dieser Verdampfer doch irgendwie nicht aus meinem Kopf. Bei Tellis Mod direkt (https://www.tellismod.com/gb/home/198-mood-rta.html) klappte dann aber meine Bezahlung noch Ende 2023 und nun war ich gespannt, was mich hier erwartete: Der Verdampfer wurde übrigens mal wieder in einem phantastisch-schnellen Express-Tempo per DHL schon nach einem Tag aus Bologna angeliefert.
Der Modder "Daniele Bettelli" wird übrigens vor allem in italienischen Kreisen schon lange als sehr innovativ angepriesen und auch die italienischen Reviews überschlagen sich in Lobeshymnen. Dabei sind aber nach meiner Meinung viele seiner Ideen doch längst in interessanten Varianten schon von anderen Herstellern entwickelt worden - aber dazu später mehr...
Nun noch ein paar Worte noch zum Hersteller Daniele Bettelli, ehe ich zum VD komme:
In der kleinen italienischen Stadt Marano Sul Panaro (in der Provinz Modena - Emilia Romagna), wurde die Marke Telli's Mod im Jahr 2017 geboren: Die Marke Telli's Mod wurde aus der zwanzigjährigen Erfahrung von Daniele Bettelli in der Verwendung von numerisch gesteuerten Maschinen geboren: Dank dieser technischen Ausrüstung, seinem guten Fachwissen und der praktischen Umsetzung seiner Ideen hat er nun tolle Kunstwerke für die Dampferwelt geschaffen: Alles 100% made in Italy.
Nun scheint sich der Modder mittlerweile nicht nur in Italien einen guten Ruf geschaffen zu haben. Auch international ist er mittlerweile wohl bekannt für die Produktion seiner Mech- und Box Mods (von denen ich einen seiner ATs: die QUEEN II besitze!) und auch für einige Vorläufer-VDs von verschiedenen Verdampfertypen, die Daniele schon vor dem allerneusten MooD kreiert hatte.
Hier alle Einzelteile:
zum Verdampfer: MooD allgemein:
Obwohl ich hier also eigentlich nicht viel Neues erwartet habe, ist dieser MooD für mich im Ganzen grundsätzlich doch ein wirklich solider Verdampfer. Wie es schon andere kreative Köpfe entwickelt haben, so zeichnet sich auch dieser Verdampfer durch seine angenehme Vielseitigkeit aus, insbesondere für mich im MTL-Erlebnis. Danieles Design seines MooD wurde geleitet von
1. der Suche nach einer hervorragenden Aromaausbeute,
2. einer einwandfreien Flüssigkeitskontrolle und
3. der Herstellung einer ultrafeinen Luftstromregulierung.
(Damit sind hier jene drei VD-Haupteigenschaften des MooD genannt, die ich durchaus schon vorher bei anderen Herstellern ausprobieren konnte.)
Fangen wir nun aber von oben an:
Das DripTip:
Es sieht aus wie eine durchsichtige Kunststoff-Pyramide, die quasi auf den Kopf gestellt wurde. Sie passt in der üblichen 510ner Größe gut in die Krone des Dampfkanals, so dass man auch problemlos andere DripTips benutzen kann, sollte einem dieses DripTip nicht so sehr gefallen.
rechts:Tankverschlusskappe - TopCap:
+ links: der Kunststofftank
Die TopCap sieht aus wie ein Diamant, der mit dem Tank verschraubt wird. Wenn man die Tankkappe zuschrauben will, um den Tank zu verschließen, funktioniert die Drehrichtung übrigens mal wieder trickreich gegen den Uhrzeigersinn, wie ich es auch schon bei anderen VDs kennengelernt hatte. Jedenfalls verhindert diese Drehrichtung, dass man nicht versehentlich den Tank öffnet, wenn man die Krone (samt eingestecktem DripTip) zur Liquidkontrolle hin und herdreht. Da der MooD ein Top-Filling-System ist, bekommt man zum Befüllen hier eine großzügige Öffnung unter der TopCap ohne irgendwelche Begrenzungen! (Da könnte man sogar dann mit einer normalen Flasche ohne Füllspitze im Deckel direkt das Liquid locker nachgießen!)
Der Tank:
Das Plastik ist recht dünn und man muss beim Reinigen aufpassen, wenn man oben und unten die Zierringe aus Stahl abdrehen und später wieder aufschrauben will. (Sicherheitshalber habe ich mir gleich für € 8 ein Ersatztankgehäuse dazu bestellt!) Also Vorsicht: Plastikgewinde auf Stahlgewinde ist immer sehr heikel!
Die Krone mit DripTip:
Diese Krone samt aufgesetztem DripTip ist mit dem Kamin und dieser unten mit der Dampferglocke verbunden (vergleichbar mit dem Diplomat u.a. VDs) Die Glocke sitzt unten am Deck in einem Gewinde, das auf oder zugeschraubt werden kann, um damit den Liquidfluss zu beeinflussen. Ab ca. 3 Aufschraub-Drehungen des Gewindes beginnt sich der ovale Liquidzufuhrschlitz im Deck langsam zu öffnen und man kann somit selbst bestimmen, wieviel Liquid zu seinem selbst gewählten PG/VG-Verhältnis (dick- oder dünnflüssig) passt und für eine optimale Geschmacksentwicklung angesogen werden soll.
Sowohl diese Methode der Liquidkontrolle ist ebenso schon längst in vielen anderen Verdampfern üblich, wie auch die Bereitstellung einer 2. Dampfglocke, die statt eckig nun rund zum Kamin hin gestaltet ist. (wieder mal der exemplarische Vergleich zum Diplomat u.a.m...)
Der MooD wird mit zwei unterschiedlichen Glocken geliefert, der eckige Infinity und der abgerundete Unilimited: Da in Italien wohl vermehrt Tabakaromen beliebt sind, sind (laut aller italienischen Reviewer) beide Glocken perfekt für verschiedene Tabaksorten geeignet, sowohl Tabak pur, aber auch aromatisierte Mischungen.
konischen Nadelmethode zur Luftmengenkontrolle:
Dank einer konischen Nadelmethode, welche die Luft optimal direkt unter die Wicklung leitet, erfolgt die Luftregulierung äußerst präzise. Auch diese Methode ist also nichts Neues und somit z. B. mit dem Kaifun X (u.a. Svoemesto-VDs) vergleichbar, wo ebenso solch konisch zulaufende Stifte (AEROKON Airflow Control) innerhalb der ausgehöhlten Pluspolschraube genutzt werden, um oben das Luftloch unter der Wicklung zu erweitern oder zu verengen.
(Das Rausdrehen der Luftbegrenzungsschraube beim MooD habe ich mir erspart, da dies dem obigen Modell sehr ähnelt...)
Auch beim MooD wird also solch ein konischer Innenstift im hohlen Pluspolstift benutzt, um die Luftmenge direkt unter der Wicklung (durch Zu- oder Abnahme der Dicke des konisch zulaufenden Stifts zum Luftloch unter der Wicklung) sehr genau zu regeln. Hat man seinen MooD mit Wicklung und Liquid bestückt, kann problemlos mit einem Schlitz-Schraubenzieher dieser Stift am Pluspol hoch oder runtergedreht werden, um einen fächerartigen Luftstrom direkt unter die Wicklung zu liefern. Auch wenn man diese Methode schon kennt, es ist und bleibt eine angenehme Sache, den Luftstrom ultrafein einstellen zu können, ohne gleich seine komplette Wicklung abbauen zu müssen. Hier der Blick auf die Luftführung mit dem spitzen Reduzierstück im Luftkanal direkt unter der Wicklung (siehe Pfeil):
der Deck-Volumenreduzierer aus Peek:
hier mit Wicklung, aber ohne Watte
Eine weitere, bemerkenswerte Idee ist der Volumenreduzierer des Peek-Decks , der nicht viel Platz für Watte lässt und dadurch eine größere Aromaausbeute bedeutet. Mit diesem Teil bekommt die Watte auch noch zusätzlich eine bessere Form und wird gleichmäßiger zum Liquidloch geführt, als wenn man ansonsten doppelt soviel Watte ohne dieses Volumenreduzierstück benutzen müsste.
Außerdem könnte die Gefahr dann auch größer sein, dass u. U. Liquid in das Luftloch fällt, wenn man die Wicklung für einen starken Geschmack besonders nahe am Luftloch platziert. (Einen ähnlichen Volumenreduzierer habe ich übrigens auch schon zusätzlich in jedem meiner FeVs erfolgreich eingebaut!)
Ich habe beide Versionen am MooD ausprobiert und gemerkt, dass der Dampf generell etwas wärmer wird. Man kann diese Peek-Einlage aber auch mal weglassen, muss dann aber viel mehr Watte in das Riesenloch legen und dann einfach einmal ausprobieren, ob sich dies auch auf den Geschmack auswirkt.
Ich habe jedenfalls gemerkt, dass sich der Geschmack mit eingebautem Reduzierstück durchaus bemerkbar ändert. Mein Mango- oder Aprikosengeschmack z. B. kommt viel klarer rüber als beim Dampfen ohne Reduzierstück, so dass ich lieber dieses Teil aus Peek benutze, auch wenn der Dampf ein wenig wärmer wird und ich zur Kühlung einfach ein längeres Driptip nutze.
zur Geschmacksentwicklung:
In den italienischen Reviews wird in Punkto Geschmack immer die Intensität allerlei Tabakaromen besprochen (wie schon oben angedeutet), die je nach Dampferglocke mehr oder weniger hervorstechen. Ich kann dies nicht bestätigen, da ich keinerlei Tabakaromen dampfe. Meine Aroma-Welt ist hauptsächlich fruchtig und süß, so dass durch die Form der Dampfglocken auch meine Geschmacksentwicklung unterschiedlich stark bestimmt wird, wie ich es ja auch schon von anderen VDs (u.a. beim Diplomat) her kenne:
So ist für meinen Geschmack die abgerundete Dampfglocke (ROUND) wesentlich aromatischer als die eckigere (Flat). Das bedeutet, dass selbst meine fruchtigen Einzelaromen, die nur wenig Geschmack haben, gut verstärkt werden, wie eben auch deren Geschmack in meinen fruchtigen Mischungen:
So kommen nun mit der runden Dampfglocke (Unlimited) hier vor allem jene Einzelaromen stärker hervor, die früher für das Hauptaroma eher nur geschmacksergänzendes Beiwerk waren. Bei meinem Pflaumenaroma muss ich z. B. noch vorsichtiger mit dem Zusatz von Zimt sein. Dieser kommt nämlich noch deutlicher hervor, als meine paar Tropfen vorher in anderen Verdampfern wie diese z. B. im tollen Diplomat mit meiner Lieblingsglocke bemerkbar waren!
Fazit:
Mit diesem VD sind hier für mich zwar keine neue Innovationen zu sehen, aber gute Konstruktionsmerkmale. Denn die drei oben beschriebenen Konstruktionsmerkmale ergeben am Ende einen soliden, klassisch aufgebauten Verdampfer, der nicht nur leicht zu bedienen ist und tadellos hergestellt wurde, sondern auch wunderbar schmeckt: Er wurde angeblich in Italien hauptsächlich für Tabakaromen entwickelt. Ich finde aber, der MooD kann durchaus auch süße und fruchtige Aromen gut wiedergeben, je nach Wahl der Dampfglockenform.
Auch wenn einem Reviewer die Wand des Kunststofftanks viel zu dünn erscheint oder das Gewinde der angeschraubten Stahlhülsen als zu scharf empfunden wird (Verletzungsgefahr), kann ich damit gut leben. Denn nur selten muss man diese Stahlhülsen am Kunststofftank zum Säubern wechseln und somit auch das empfindliche Gewinde im Kunststofftank schonen.
Dieses Ergebnis bestätigt mir mal wieder, dass der Geschmack neben den Aromen meistens vielschichtig auch von zahlreichen, technischen Faktoren abhängig ist: Dampfglockenform, Lage der Wicklung, Drahtsorte, Basismischung mit mehr oder weniger VG/PG, Ohmzahl und Befeuerungsstärke, mit einer passenden MTL-Luftstromführung für seine persönlichen Zuggewohnheiten, usw...
Der Dampf ist übrigens immer herrlich cremig-weich und kommt geräuschlos aus dem DripTip.
Produktmerkmale:
- Hergestellt aus hochwertigem 304L-Stahl
- Widerstandsfähiger PC-Tank (Polycarbonat)
- 22 mm Durchmesser
- Fassungsvermögen : 3,8 ml
- Geringes Gewicht von nur 63 Gramm
- Höhe ohne Drip Tip und 510: 49 mm
Packungsinhalt:
- MooD RTA
- 2 Arten von Glocken: Infinty (FLAT) und Unlimited (ROUND)
- Interner, zusätzlich einsetzbarer Peek- Volumenreduzierer für bessere Leistung
- Kompletter Satz diverser Ersatzteile (O-Ringe & Schrauben) für die Wartung.
italienisches Review mit einem Vergleich der beiden Dampferglocken:
deutsches Unboxing-Review:
MTL Junky Review mit Google-Anmeldung zwecks Altersangabe: Das MooD-Review beginnt ab 4:08 Minuten:
... und hier noch die italienische Bedienungsanleitung:
https://drive.google.com/file/d/1F8XqEB…5GtDPOzFtW/view
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