Vapcell YR-1030 - Messgerät für Innenwiderstände
Geliefert wird in unprätentiöser Pappschachtel:
Darin ist das Messgerät, die beiden Prüfspitzen, Ersatzkontakte und eine kleine englischsprachige Anleitung.
An der Oberseite befindet sich ein ein USB-Anschluss für die Prüfspitzen/Messfühler (oder wie auch immer die Dinger heißen).
Daneben gibt es einen Micro-USB-Anschluss (oder Micri-USB, wie der Chinese sagt ) zum Laden des internen und leider fest verbauten Akkus.
Das Bedienfeld ist recht simpel.
Die beiden rechten Tasten sind zum Einstellen der Messbereiche:
Range R bis zu den Obergrenzen von 20 mΩ, 200 mΩ, 2 Ω, 20 Ω und 200 Ω
Range U bis zu den Obergrenzen von 2 V, 20 V und 28 V
Über die Powertaste links lässt sich das Gerät einschalten (ach), bei einmaligem Druck im eingeschalteten Zustand erreicht man das Menü und bei langem Drücken lässt sich das Gerät wieder ausschalten.
Über die mittlere Taste lässt sich der angezeigte Wert während der Messung locken. Dazu bräuchte man allerdings eigentlich drei Arme+Hände, es sei denn man befestigt eine Messspitze irgendwie liegend auf der Arbeitsfläche.
Los geht's mit dem Messen!
Wichtig: für ein präzises Ergebnis müssen die Kontakte und Akkupole sauber und entfettet sein!
Die Kontakte sind vergoldet und federnd gelagert.
Akku einfach hinlegen (oder irgendwie fixieren) und Prüfspitzen gerade anlegen.
Beide Spitzen zum Akku hin drücken um präzisen Kontakt herzustellen.
Spannung und Innenwiderstand lassen sich dann am gut ablesbaren Display während des Messen kontrollieren, verschwinden aber bei loslassen wieder. (Es sei denn man drückt während des Messens mit der dritten Hand die Hold-Taste. Oder man hat einen Helfer - meine Frau z.B. hat aber - aus mir ganzlich unerklärlichen Gründen - nie Lust an meinen Akkumessungen zu partizipieren... )
Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man den Messbereich manuell festlegt oder einfach im Auto-Modus misst.
Automatikmodus:
Manuell festgelgte Messbereiche:
Das war es dann auch schon. Supereasy, superschnell.
Ferner gibt es noch einen Sorting-Mode.
Hier hat man die Möglichkeit, verschiedene Parameter händisch einzuspeichern und drei Klassen zu generieren (A,B,C).
So könnte man seine Akkus den Klassen zuordenen und das Gerät teilt einem direkt mit, wenn ein Akku außerhalb der gewünschten Mindestanforderungen gerutscht ist.
Sicherlich ganz praktisch, aber mir war das zu viel Getipse und ich hab auch zu viele verschieden Akkus. Ich notiere einfach die Werte in einem Büchlein und gut ist.
Einige könnten damit aber bestimmt Spaß haben.
Wozu das Ganze?
Für die nicht so akkuaffinen: Akkus sind Verbrauchsgegenstände, altern und müssen nach einer bestimmten Nutzungsdauer (fachgerecht) entsorgt werden!
Die Lebensdauer eines Akkus hängt stark vom verwendeten Typ, Belastung im Einsatz (MTL oder "gib ihm"), Ladezyklen, Ladestrom und zuletzt vom Alter ab.
Eine Möglichkeit wäre die Akkus konsequent nach z.B. 18 Monaten gegen neue auszutauschen. Hier kann es aber sein, dass z.B. Akkus die noch gut sind entsorgt werden, während andere vielleicht schon etwas überstrapaziert wurden.
Ich persönlich verliere auch gerne mal den Überblick, wie alt welcher Akku ist , wie oft er genutz wurde und wie stark er im Betreib belastet wurde.
Deshalb kontrolliere ich die Akkus normalerweise halbjährlich auf ihren Zustand.
Dabei gibt es für mich 2 Haupt-Kriterien:
1. Kapazität (Kapazitätsverlust)
Eine Kapazitätsmessung bekommen mittlerweile viele Ladegeräte recht genau hin.
Ich habe dafür z.B. ein spottbilliges Liitokala Lii-500. Das liefert, wie viele andere auch, verlässliche Werte.
Im Idealfall ermittelt man direkt nach Kauf den Wert, kennzeichnet den Akku und notiert den Wert für spätere Vergleichsmessungen.
Wer das (wie ich) gerne verdusselt, kann auch auf die Messungen der üblichen Verdächtigen zurückgreifen (Mooch, Lygte, Mountain Prophet/Dampfakkus).
So eineMessung dauert halt auch leider immer etwas. Gerade wenn man einen größeren Bestand komplett checken möchte, ist man gerne mal ein komplettes Wochenende mit Füttern des Ladegeräts beschäftigt.
2. Innenwiderstand
Der wird auch gerne von Ladegeräten mit etwas mehr Funktionsumfang angezeigt.
Aber: Vergesst es! Das ist nix anderes als ein nettes Gimmick. Kein Ladegerät aus der für uns üblichen Preisklasse liefert ansatzweise verlässliche Werte, die wir zu einer Beurteilung verwenden könnten! Auch die haushaltsüblichen Multimeter funktionieren in diesen Messbereichen nicht.
Normalerweise wird ein dafür geeignetes Messinstrument sehr schnell teuer oder man ist Elektriker und baut sich was selbst.
Hier kommt mit dem Gerät eine echt günstige und schnelle Lösung. Hab ich auch noch nix vergleichbares gefunden.
Die Vorgehensweise ist wie bei der Kapazität: Werte im Neuzustand zum Abgleich notieren (Idealfall) oder bei den Pros kucken.
Das sollte es soweit gewesen sein.
Ich hab bewusst versucht, es nicht zu fachlich werden zu lassen und ich hoffe man konnte mir folgen.
Hab das Teil jetzt seit gut 2 Jahren im Einsatz und möchte es keinenfalls mehr missen.
Es ist wirklich kinderleicht zu bedienen und die Messung geht ratzefatz.
Erfreulicherweise gibt es das Teil mittlerweile auch direkt aus D (z.B. bei Akkuteile) für 45-50 €