Beiträge von Bernie

    ... Und da stehen für mich noch ein paar Dinge zur Diskussion. Wie z. B. die Größe der Kammer. Warum sollte eine kleinere Kammer den Geschmack verbessern? Ich kann das nicht bestätigen. Minimal anders meinetwegen. Aber zwangsläufig besser? Und ist sicher gestellt, dass alle anderen Parameter identisch sind?

    Ich hatte da als absout deutliches Beispiel in meinem Beitrag den dicken und den Miniverdampfer von FeV (DD versus VS) gebracht. Hier kann ich sehrwohl einen geschmacklichen Unterschied feststellen.

    Oft reicht aber schon ein nicht so krasser Größenunterschied bei den VD-Kammergrößen über der Wicklung wie z.B. bei meinen GG-Tilemahosvarianten von 22 bis 32,5 mm Durchmesser unter gleicher Verwendung meines Testliquids im Verdampfer mit einer vorgefertigten (immer neuen) Spiralfeder aus Zirconium mit 0,35mm (0,6 Ohm), die im Spiromizer eingeklemmt worden ist.

    Deshalb stelle ich aus eigener Erfahrung auch weiterhin die Behauptung auf, dass z.B. Tröpfler ebenso meistens deshalb so gut schmecken, weil sie die kleinste Kammer über der Wicklung haben, wenn der Dampf nicht sowieso gleich (ohne expliziten Verdampferhohlraum) von der Entstehung an der Wicklung sehr direkt durch das DripTip in den Mund gelangt.

    Gleiches empfinde ich übrigens auch bei den Podsystemen wie z.B. beim DotAIO oder meinen BilletBoxen, wo die RBA (z.B. die geschmackvolle dotshell von atmizoo) gerade durch diese Minikammer über der Wicklung (mit gleicher 0,7 Ohm - Superfine MTL fused Clapton Coil von VandyVape verbaut!) einen hervorragenden Geschmack entwickelt, was man vorher wegen der winzigen Maße kaum glauben will!

    Auch mein kleiner Mini-Kaifun an meiner Limelight-Pfeife schmeckt aus diesem Grunde besonders gut - eine Geschmacksvielfalt, welche wahrscheinlich auch noch durch mein riesig langes DripTip zusätzlich per Kühlung gefördert wird...

    Nein mein Lieber, das (und noch viele andere Vergleiche, die ich hier nennen könnte) kann kein Irrtum meiner Geschmacksknopsen sein, zumal ich dies auch von zahlreichen Usern immer wieder zu hören bekomme und dies auch in etlichen Foren und Youtube-Filmchen anschaulich sehen bzw. lesen kann, so dass ich schon das Gefühl habe, dass wir alle uns (wie auch ich mich selbst) hier in diesem Falle wohl nicht getäuscht haben.

    Nachdem ich alle Beiträge in diesem interessanten Thema durchgelesen habe, kann auch ich nur meinen subjektiven Eindruck schildern:

    Viele objektive Tatsachen spielen aber trotz aller aufgeführten Bedingungen am VD auch noch eine nicht unerhebliche Rolle zur Geschmacksentwicklung, was bisher hier in diesem Thread noch nicht erwähnt wurde:

    1.

    Die Verdampferkammer über der Wicklung ist da ja schon genannt - und daraus ist z.B. die geniale Idee entwickelt worden, diese Kammer nach seiner individuellen Geschmacksenwicklung anpassen zu können wie beim SPICA!

    Aber auch bei festgelegten Größen - und das eben nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Dicke oder Breite samt der individuellen Verjüngung im oberen Bereich der Kammer - kann ich schon Geschmacksunterschiede feststellen. Bestes Beispiel ist da z.B. der krasse Vergleich mit dem riesigen FeV DD im Vergleich zum kleinen FeV VS. Hier sollte eigentlich jeder (mit gleicher Liquidmischung!) selbst spüren und schmecken, was ich meine!

    2.

    Was auch nicht erwähnt wurde ist das Eindampfen von neuen Wicklungen und einer frischen Watte. Bevor sich der beste Geschmack entwickelt muss der Draht erst eine gewisse Patina, Kruste oder Ablagerung auf dem Draht und der Watte (durch das Verdampfen speziell nur dieses Liquids!) entwickelt haben, so dass dieses eine Liquid geschmacklich erst dann nach 1-2 Füllungen meistens nuancenreicher werden wird. Somit ist es imgrunde egal, ob ich einfache Drogeriewatte nehme oder überteuerte Spezialwatte exklusiv im Dampferladen kaufe. Wichtig ist nur, dass man beim Verlegen auf eine gleichmäßige Längsstruktur der Wattefäden achtet, genügend Spiel zwischen Draht und Watte lässt und die Watteenden nicht zu fest in die Liquidwannen stopft, damit der Liquidfluss optimal ist, als ob man einen Tröpfler benutzt, wo die Sättigung der Watte mit Liquid meistens am besten gelingt.

    3.

    Auch ein langes DripTip kann den Geschmack deutlich beeinflussen und sollte hier nochmals dringend erwähnt werden, da dann erst nicht nur der Weg vom dampfenden Draht bis in den Mund lang genug ist, sondern auch der Dampf selbst kühler wird und damit sich mehr Geschmacksnuancen entwickeln können.

    4.

    Sollte man Liquid selbst herstellen muss man auf eine individuelle Reifezeit achten, die bei einigen, oft fruchtigen Aromen recht schnell passiert -( vor allem, wenn man einen sehr hohen Anteil von VG nutzt, was immer viel Aroma verschluckt)- bei anderen (wie z.B. beim Waldmeisteraroma) aber oft Monate dauert, ehe sich der volle Geschmack im Liquid entwickelt hat:

    Ich hatte mal Waldmeister angesetzt und irgendwie vergessen zu dampfen. Nach ca. einem Jahr war ich sehr überrascht, welche Intensität sich hier nach solch einer langen Reife- ud Ruhezeit entwickeln kann - echt phänomenal, wenn man bedenkt, dass ich diese nötige Langreifung bei Waldmeister schon vorher kannte und ich deshalb diese Mischung besonders lange mit Wärme und stundenlangem Quirlen mit meinem Magnetfischchen behandelt hatte!

    5.

    Es kann immer mal eine Geschmacksirritaton entstehen, sei es, man bekommt eine Erkältung, hat scharfe Gewürze gegessen, ist mit zu starken Aromen im Mundraum übersättigt worden oder hat vielleicht generell doch leider keine besonders sensible und empfindsame Geschmacksknospen im Mund?! Auch kann es sein, dass man sich eine Geschmacksrichtung vielleicht nur einbildet, vor allem im Abgang des Dampfes durch die Nase? Oder der Menthol-, Pfefferminz- oder Koladaanteil überlagert alles, wonach man geschmacklich sucht- u.a.m...

    Fest steht für mich aber trotz aller möglichen Geschmackshindernisse (...ob jetzt durch die individuellen Hardwarekonstruktionen, meiner individuellen Gesamtwicklung oder der probierten Aromen in unterschiedlichen Mischungen von VG & PG-Anteilen), dass ich normalerweise schon Unterschiede feststellen kann. Dabei ist es mir egal, ob ich es mir vielleicht nur einbilde: Bei mir werden ganz bestimmte Dampfkammerkonstruktionen samt meiner individuellen Wicklung einer ganz bestimmten Liquidmischung zugeordnet, wo ich nach etlichen Tests meine, dass sie hier am besten schmecken.

    ... und das reicht mir für mein Genussvergnügen und macht mir einen ungeheuren Spaß, ob ich nun spinne oder nicht! :thumbsup01:

    Haha! Da hast du aber sowas von genau ins Schwarze getroffen! Diesen Thread habe ich schon vorher ziemlich interessiert genossen. Jetzt aber muss ich mich noch ein wenig hier zurecht finden und nach Themen suchen, wo mich was besonders interessiert oder ich was lernen kann?!

    Hallo aus Köln :thumbsup01:!

    Ich heiße Bernhard mit dem Rufname Bernie und wurde auf Empfehlung von Heiner & Hille aus Bonn auf diese Community aufmerksam gemacht. Mit dem Jahrgang 1947 habe ich in ca. 40 Jahren immer wieder mal versucht, das Rauchen von Zigaretten aufzugeben, aber meine Pfeifen weiter im Gebrauch zu behalten. Am Ende aber habe ich doch neben meinen Pfeifen auch leider immer wieder Ketten von äußerst starken und filterlosen Zigaretten und Zigarren jahrzehntelang verqualmt.

    Durch einen Zufall entdeckte ich dann 2010 im Internet das Dampfen als Alternative zum Rauchen, da mein Arzt mir ständig in den Ohren lag, ich müsste dringend aus gesundheitlichen Gründen aufhören mit diesem "Quarzen". Im Oktober 2010 war es dann soweit, dass ich nach etlichen Recherchen im Internet bei einem Händler auf einer spanischen Insel ein Liquid-Set mit verschiedenen Aromen samt einem Pen als Verdampfer kaufte.

    Dann dauerte es nur noch ca. 3 Monaten, in denen ich sehr schnell keine Pyros mehr angefasst habe und dabei ist es dann ohne einen Rückfall auch geblieben. Dabei half mir damals eine Empfehlung aus der damaligen ERF-Communitiy, mit ca. 26mg/ml Nikotin anzufangen, um meinen gewohnten Nikotinbedarf zunächst gut abzudecken. Nach einiger Zeit konnte ich problemlos den Nikotingehalt langsam senken und liege nun seit langem als reiner MTL-User bei ca 9-10mg/ml Nikotin in meinen Liquids. (Das DL-Dampfen kam ja erst viel später über die Dampfgewohnheiten aus FernOst bei uns in Mode.)

    Im Hardware-Bereich war es auch bei mir 2010 nicht lange bei eGo-C/T, verschiedenen Atomizer, Clearomizer u.a. Fertigverdampfern geblieben. Zu sehr interessierte mich das Selbstwickeln und dabei bin ich bis heute auch geblieben. Neben dem A2 vom Bullysmoker war es vor allem die tolle Phantom vom Highendsmoker, die mich lange begleiteten, ehe bei uns in der BRD die Kaifun-Ära begann und ich als treuer Kayfunist bis heute die meisten Neuentwicklungen mitgemacht habe. Aber auch GoldenGreek-Geräte zogen bei mir ein, obwohl gerade diese Geräte damals sehr schwer und nur sehr umständlich aus Griechenland importiert werden konnten.

    Chinesische Plagiate tauchten erst viel später auf. Ich holte mir diese erst, als deren Nachbauten immer besser wurden, heute kaum noch vom Original unterschieden werden können - und aus China bald auch eigene, interessante Neuentwicklungen angeboten wurden.

    Animiert durch die Empfehlungen in den Communities ERF/EDF und Dampfertreff wurden viele Systeme im Selbstwicklerbereich ausprobiert, so dass mittlerweile eine ziemlich große Dampferflotte angeschafft wurde (siehe meine Dampfer-Webseiten: https://bernie-dampft.jimdofree.com/ ). Dabei wird mein HWV meistens immer wieder dadurch neu angefacht, wenn mich das Material, die eleganten oder filiganen AT-Bauformen, eine außergewöhnlich tolle Handwerksarbeit mit kunstvollen Dekorationsarbeiten und natürlich eine kreierte Innovation im Dampferinnenteil reizten, immer wieder diese neuen E-Dampfgeräte ausprobieren zu wollen, auch wenn ich mir geschworen habe, meine Dampferflotte nicht schon wieder zu vergrößern - hi hi hi. :)

    Ähnlich erging es mir mit den zahlreichen Nuancen im Dampfgeschmack, wo fast jeder Verdampfer immer wieder anders schmeckt, wenn verschiedene Drahtkonstruktionen gewickelt, wattiert und mit unterschiedlichen Temperaturen befeuert werden. (Es war schon irre, die Entwicklung von ATs mitzuerleben, wo zunächst die Temperatur nur einfach mit Volt, dann mit Watt und später im DNA von Evolv-Programm Escribe individuell eingestellt werden konnte!)

    Was meine Liquids betrifft, so liebe ich eher die süßen und fruchtigen Aromen als jene, die nach Tabak und zu erdig schmecken. Setzte ich anfangs alle Liquids mit reinen Aromen selber an, kam dann die große Welle von Shotsystemen u.a. teuren Premiumliquids, die ich nur wenig mitmache, mittlerweile aber wieder vermehrt meide.

    Ähnlich all den nuancenreichen Wickelvariationen fasziniert mich viel mehr das Selbermixen von reinen Aromen, die erst nach unterschiedlichen Reifezeiten vorsichtig von mir zusammengemischt werden. So besann ich mich auf das, was ich mal in Worksshops gelernt und mit anderen in den beiden Communities ausprobiert habe: Alles ist dadurch wieder viel spannender geworden, was man sich da zusammengemixt hat und in welchem Verdampfer (bei welcher Temperatur) aus einer neuen Mischung besonders gut all die unterschiedlichen Nuancen herausgelockt werden können...

    Nun habe ich mich aber sicherlich ausführlich genug vorgestellt und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit, um nicht nur gerne meine Erfahrungen hier einzubringen, sondern durchaus auch hier immer wieder was Neues von Euch lernen zu können.

    Mit einem herzlichen Tschööö aus Köln wünsche ich allen eine frohe Karnevalszeit am morgigen Rosenmontag... :Schild12: