Der Mato
Eigentlich wollt ich ihn gar nicht, denn ich hatte ihn schon mal leihweise von Basti und war seinerzeit wenig begeistert.
Nun war er in einem Paket enthalten, welches ich ersteigert hatte, also konnte ich mich jetzt mal intensiver mit ihm befassen.
Zumindest passt er optisch schon mal ziemlich lecker auf den Doppel-Dovpo.
Folgendes – vorläufiges – Fazit beruht ausschließlich auf meiner persönlichen Meinung und meinem persönlichen Empfinden, das möchte ich hier ganz klar vorausschicken (um möglichem Mecker vorzugreifen).
In die Testrunde einbezogen habe ich meinen derzeitigen Referenz-RDTA den Wotofo Faris, diverse Pulse RDAs und ein Stück weit auch die ausgeräumte (ohne Luftschraube) Brunhilde.
Pros:
Angenehm leiser und restriktiver Zug – für mich hinsichtlich Offenheit jedoch schon hart an der unteren Grenze.
Leicht zu justierende afc, obwohl die eh nur völlig offen wirklich Sinn ergibt
Cons:
Das deck – eine Katastrophe. Ich habe 5 verschiedene pre-build coils versucht einzubauen, keine konnte ich auch nur annähernd vernünftig ausrichten. Entweder flutschte wenigstens ein Beinchen wieder aus der Aufnahme heraus, oder es ergab unförmige Gebilde mit reichlich Freistrecken.
Ich mache mich sonst nicht bange, rechts gedrehte coils auch in ein entgegen gesetztes deck einzubauen und passend auszurichten. Aber beim Mato hatte ich da mangels Platz kaum eine Chance.
Letztlich habe ich es dann mit dem sechsten Exemplar leidlich hinbekommen.
Allerdings hätte ich in der gleichen Zeit 3 Brunnis bestücken, voll tanken und komplett leer dampfen können…
Die post-Schrauben scheinen von minderwertiger Qualität zu sein. Mit meinem passenden WERA Sechskant-Schraubendreher habe ich beim fünften Versuch bereits einen Schraubenkopf verdaddelt. Das ist mir bei 22 Brunnis nicht einmal passiert.
Der Nachfluss – sehr träge. Chain vaping unmöglich, bereits nach dem 2. Zug reagiert er mit beginnendem Kokeln. Gönnt man ihm ne kurze Pause, geht’s einigermaßen. Auch wenn man die Leistung entsprechend dem Widerstand hochfährt, geht’s sofort ab in Richtung dry burn. Im Gegensatz zur Brunni taugen die Dochte anscheinend überhaupt nichts.
Sollten wir mittelfristig Freundschaft schließen, müssen da definitiv mesh-Röhrchen rein.
Das Befüllen – ich find’s äußerst lästig, jedes Mal die top cap abziehen zu müssen, um zu tanken. Sicherlich auch für die Dichtungsringe nicht unbedingt vorteilhaft. Das kann die Brunni definitiv besser – zumal da beim Befüllen jedes Mal die Dichtungen gleich mit geschmiert werden = perfekt.
Nun würde der Mato bei mir allerdings mit nem bf-pin auf ner Quetsche arbeiten, insofern würde hier das lästige Abziehen der cap zum Befüllen weitestgehend entfallen.
Und nun zum wichtigsten Punkt: der Geschmack. Test-Liquid war Cola Brause von Flavour Trade.
Schaut man sich die Luftführung des Mato und die des Faris an, so kann man Ähnlichkeiten erkennen.
Links der Mato, rechts der Faris.
(Die Fotos stammen allerdings von einem Faris mit Waldmeisterbrause-Füllung )
Mittels einer Art honeycomb airflow wird die coil beim Mato von beiden Seiten direkt angestrahlt, was eigentlich ein Garant für sehr gute Geschmacksentfaltung sein sollte. Beim Faris ist es ähnlich, jedoch sind hier nur 3 Düsen für den Luftstrahl verantwortlich.
Rechnet man die Strecke zwischen Luftführung und coil noch hinzu, so sollte der Mato als single coiler mit geringerem Abstand die Sache eigentlich besser bewerkstelligen als der Faris, bei dem als dual coiler die Strecke zur coil erheblich größer ist und die Luft weniger akzentuiert auf die coil trifft.
Sollte / hätte / könnte ...
Denn dem ist nicht so – im Gegenteil.
Der Faris hat die Luftführung konsequent umgesetzt und quittiert den relativ offenen Zug mit einem angenehm weichen und doch sehr detaillierten Geschmack, wie man es fast nur von mesh VDs erwartet. Man schmeckt die Cola, eine verhaltene Süße, einen Spritzer Zitrone und einen Hauch Kühle – einfach nur lecker und so wie’s sein soll.
Beim Mato sieht das etwas anders aus. Der Geschmack (?) ist auch hier weich und unaufdringlich, aber flach wie’n Brett. Alles erscheint wie im dichten Nebel, man schmeckt weder die Cola noch die Zitrone richtig durch, lediglich etwas Kühle spürt man.
Was er aber klar und deutlich rüber bringt, ist ein zusätzliches bäh, irgendwas Muffiges.
Außerdem wird das Ding unterhalb der top cap bis runter in die Dochte sehr warm, fast schon heiß.
Ob das wohl so gewollt ist ? Eingebaute Liquid-Erwärmung vielleicht ? Wie ne Spritvorwärmung beim Diesel ???
Da er ja nun erst mal in meinen Bestand übergegangen ist, werde ich noch ein bisschen experimentieren (und dabei vermutlich meine letzten Nerven verlieren ).
Vielleicht kann ich ihm ja doch noch so etwas wie Geschmack entlocken, habe allerdings wenig Hoffnung, das er jemals an Brunni, Faris oder Pulse heranreichen wird.