Tja, wie fange ich da am besten an?
Gute Fotos mit dem Mobiltelefon zu machen ist gar nicht so schwer, allerdings auch keine Sache von draufhalten und abknippsen, wenn man besonders gute Ergebnisse erzielen möchte. Und vor allem nicht im Nahbereich, wie z.B. bei unseren liebevoll handgeklöppelten Coils. Da möchte man natürlich mehr Details sehen. Am liebsten jedes Drahtfitzelchen.
Dieses Foto ist mit einem Galaxy Note 8 (Zwei oder drei Jahre alt? Ich hatte es gekauft als es gerade neu heraus kam.) gemacht worden und nur mit den Mitteln die auf dem Telefon vorhanden sind (also nur der Samsung Foto-App) optimiert worden. Den Mantel den man hier sieht ist Draht mit einem Durchmesser von 0,9mm. Das ist für halbwegs ordentliche Handykameras eigentlich kein Problem, da diese jenseits einer Auflösung von 10 Megapixel auch solche Strukturen relativ gut auflösen können. Aktuelle Kameras leisten natürlich entsprechend mehr.
Da diese Kameras allerdings meistens im Automatikmodus genutzt werden ist die Herausforderung, die Kamera dazu zu bringen auf den richtigen Bereich zu fokussieren. Das ist der Bereich, denn man scharf haben möchte. Hier also der vordere Bereich der Coil. Der Rest darf gern in der Unschärfe verschwinden. Das hebt den scharfen Bereich sogar noch etwas mehr hervor. Schärfe und Unschärfe ist der Physik der Optik geschuldet und diese kann man steuern, wenn man weiß, wie. Die Optik eines Mobiltelefons funktioniert da exakt genauso wie die von Profikameras. Darauf gehe ich später noch ein., da es ein relativ wichtiger Punkt ist. Aber keine Sorge, es wird nicht allzu schlimm.
In Kürze zusammengefasst macht man gute Nahaufnahmen indem man:
- den Blitz abschaltet. Der nervt nur.
- möglichst nah an das herangeht das man fotografieren möchte. So nah, dass das Objektiv das Objekt gerade noch scharf stellen kann.
- Das Objekt sollte in der Mitte zentriert sein. Dort funktionieren Objektive am besten und haben dort die beste Abbildungsqualität.
- Je mehr (Tages)Licht vorhanden ist desto besser. Allerdings ist eine diffuse Lichtquelle einer punktuellen Lichtquelle vorzuziehen.
- Noch mehr (wenn möglich) diffuses Licht (Licht ist einfach superwichtig für ein ordentliches Foto)
- Foto machen
- Mit einer App wie z.B. Snapseed kann man nachschärfen, Bildausschnitte wählen und Filter anwenden.
- Foto in passender Größe exportieren. Auch das geht mit Snapseed. Für das Forum sind z.B. 600 Pixel Breite ganz gut.
Fertig. Wenn man das das erste Mal macht braucht man wahrscheinlich schon ein wenig länger. Aber das gute Foto macht nun mal nicht die Kamera sondern der/die Fotograf/in. Und gute Dinge sind meist etwas aufwändiger. Mit ein klein wenig Routine erledigt man das aber in 60 Sekunden. Dann ist das Foto aber auch schon im Forum.
Will man aber winzige Strukturen wie die eines Manteldrahtes fotografieren, sollte man sich etwas Zeit nehmen. Ohne das geht es leider nicht.
So viel erstmal als Vorwort. In den folgenden Beiträgen (nicht mehr als zwei denke ich) werde ich auf die Details eingehen und auch ein paar praktische Beispiele zeigen.