Umwelt, was ist Dein Beitrag dazu ?

  • Ich musste neulich auch heftigst mit dem Kopf schütteln.
    Wir waren bei Netto einkaufen und verzichten in letzter Zeit bewusst auf Plastiktüen
    besonders die beim Obst.
    Ein Stück weiter musste ich feststellen, daß meine Kondensmilch im Tetra Pack, die ich immer
    kaufe, mittlerweile eine zusätzliche Platiktülle oben drauf hat zum besseren ausgießen.
    Da frage ich mich auch warum das geändert wurde. Es war davor alles ok. Tetra Pack an einer
    Ecke aufreißen und gut.

    Ich sage mittlerweile daß ich gerne soweit es geht auf Plastik verzichte, wenn die Industrie das
    jedoch nicht tut, bin ich machtlos.

  • derHanno naja, ganz machtlos eben nicht. Es gäbe ja immer noch die Möglichkeit z.B. Kondensmilch eines anderen Herstellers zu wählen oder aber zu verzichten. Das meine ich jetzt wirklich nicht vorwurfsvoll, sondern lediglich als Fakt!! Ich selbst nutze Plastik und schränke mich auch nur geringfügig ein! Es gibt aber Sachen oder Umstände, da achte ich mehr drauf und bei anderen Sachen achte ich da nicht drauf. Ich bin da selbst nicht so konsequent, wie ich es könnte oder auch wollte. Da bin auch ziemlich bequem. Und man muss ja auch wirklich sagen, dass es verdammt schwierig ist eine gewisse Nahrungsvielfalt zu haben, wenn man sich nur noch regional, saisonal, biologisch und ohne Plastik Nahrungsmittel beschaffen will. Und das ganze dann auch nur mit dem Fahrrad aus Bambus;) Also wie gesagt, ich möchte hier niemanden für seinen Konsum verurteilen oder gar bekehren! Da müsste ich erstmal bei mir selbst anfangen, und selbst dann: Leben und leben lassen!

  • Da fällt mir ein, ich habe noch so eine schräge Plastiksituation erlebt:

    Kinobesuch vor 2 Wochen. Kaufe mir an der Theke einen Becher Kindercola
    (Kindercola ist übrigens 0,4l, kleiner gibt es nicht. Normal ist 0,75l. Amerikanische
    Verhältnisse schleichen sich hier ein. Bald gibt es wahrscheinlich im Kino nur noch
    n Liter Cola zu kaufen, kopfschüttel) und werde von der Kassiererin stolz darauf
    hingewiesen daß die im Kino jetzt nur noch Pappstrohhalme wegen reduzierung
    des Plastikmülls haben.
    Trockener Kommentar von mir zurück warum der Becher und der Deckel dann immer
    noch aus Plastik sind. Kam dann nicht mehr viel von ihr... Facepalm

    Edit: Ich bekomme heute wieder ne Lieferung Nikotin Shots und werde mich wieder
    aufregen wegen dem ganzen Plastik

  • Ich fand es nur ein gutes Beispiel für den Wahnsinn den wir als
    Verbraucher heutzutage mitmachen müssen.

    Ja absolut! Aber die damit verbundene teurere Produktion scheint sich für den Hersteller eben zu rechnen, weil es dann eher gekauft wird...

    Das mit der Reduzierung von Herstellerseiten wäre natürlich perfekt. Nur glaub ich da nicht so richtig dran, so lange sich das nicht positiv im Gewinn niederschlägt...

    Das mit der Cola ist auch ein gutes Beispiel. Aber besser als Plastikbecher mit Plastikstrohhalm...;) Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...;)

  • Wir als Verbraucher müssen gar nix mitmachen! Wir können auch einfach den Tetra-Pack ohne Kunststoff-Ausgießer kaufen. Und bei Gelegenheit dem Hersteller ne Mail schreiben, warum man jetzt ne andere Marke kauft...

    Wir haben mehr Macht, als wir oft glauben. Unseren Einfluss können wir bei jedem Kauf an der Supermarkt-Kasse nehmen. Es zählt am Ende nur was gekauft wird. Es ist oft ein längerer zäher Prozess, aber er funktioniert.

    Wie weit da jetzt jeder für sich geht, ist ne individuelle Entscheidung. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

    Rügenwalder macht nicht plötzlich so viele vegane Sachen, weil mal jemand gesagt hat: „Hey Rügenwalder, seid doch mal netter zu den Tieren und schlachtet mehr Tofus.“

    Die sehen einfach, dass sich das Bewusstsein geändert hat und das sie damit viel Geld verdienen können.

    Bei Plastik ist der Prozess ja auch in vollem Gang. Das werden die Hersteller schon noch merken.

  • Die Plastikvermeidung kann auch ganz irre Blüten treiben und den Effekt, was den Umweltschutz anbelangt, ins Gegenteil verkehren.

    Bestes Beispiel: Gurken!

    Ach jaaaa… wozu muss denn um die Salatgurke noch so ein Plastikfromms drum sein? Die bringen mit der Schale doch ihre Verpackung selbst mit.

    Na und nun kommen die Salatgurken in den meisten Supermärkten und Gemüseläden ohne den durchsichtigen „Schrumpfschlauch“ daher. Und der Konsument merkt plötzlich, dass er die Jurke am besten noch innerhalb der ersten drei Tage nach dem Kauf verbrauchen muss. Sonst ist die nämlich schrumpelig usd wie Gummi, weil sie austrocknet.

    Und seltsam… die Schütten im Laden mit den Gurken sind jetzt öfter alle… es scheint weniger Gurken zu geben. Na mit dem Plastik hat das nix zu tun, das hat sicher andere Gründe!

    Aber es stimmt… es sind wirklich weniger Gurken, die im Laden landen… und das liegt sehr wohl am fehlenden Gurkenkondom. Gurken wachsen nämlich nicht das ganze Jahr über in heimischen Gefilden. Die meisten Gurken im Laden kommen aus dem tiefen Süden, wo es wärmer ist und sie auch im Freiland-Gewächshaus (eher Hallen) gezogen werden können. Und die kommen nun meist mit dem LKW per Container nach Deutsch-e-land… jetzt OHNE Hülle. Und ein großer Teil kann sofort in den Müllcontainer, weil namlich schrumpelig und Gummi. Es werden Tonnen und Aber-Tonnen Gurken jetzt mit Diesel-LKW durch dreiviertel Europa gekarrt, um beim Bestimmungsort in der Tonne zu landen.

    Da ist vorher keiner drauf gekommen… neee… also ich hab sowas schon befürchtet, bevor die Plastiklullen weggefallen sind. Nennt man Fol-gen-ab-schätz-ung… aber das ist ein Wort das unsere Politiker ohne Inanspruchnahme von Beraterfirmen ja nicht einmal mehr buchstabieren können… und die kaufen vermutlich auch nur selten selbst Gurken, weil daheim nicht oft gekocht wird.

    Das mit der „Naturverpackung“ passte bei Bananen noch sehr gut… aber eine Banane ist halt keine Gurke und nicht so wasserhaltig. Wobei mir bei Bananen auffällt (und das war schon immer so), dass die billigen 08/15-Bananen aus dem unfairen Sklavenanbau immer lose daherkommen… da knackst man sich die gewunschte Zahl ab (hofft, dass einen keine mitgereiste giftige Spinne beißt), legt sie auf die Waage und klebt den Preisaufkleber auf die Schale einer der Bananen.

    BIO-Bananen hingegen kommen fast ausschließlich abgezählt in einem verschweißten Plastikbeutel daher. Wow… “Bio“ in Plastik.

    Es muss halt immer mit Augenmaß geregelt werden und die Fol-gen-ab-schätz-ung darf nicht vergessen werden.

  • Also meine Meinung zu dieser Umerziehung von Plastikmüll, sehe ich so.

    Es wird Produziert und verkauft. Jetzt kann man seinen Joghurtbecher auch im Glas kaufen, aber kann sich dass jeder leisten?

    Glasflaschen sind verschwunden und jetzt gibt es die Cola halt in PET Flaschen.

    Und so können wir jetzt ewig weitermachen.

    Wieso nicht 2 Wursttheken, einmal für Frisch und einmal für günstig und oder billig.

    Schon braucht man keine abgepackte mehr.


    Aber warum soll ich mich umerziehen lassen, wenn da die Politik gefordert ist.

    Was nicht produziert werden darf, kann nicht in den Handel gelangen und somit nicht gekauft werden.

    Nicht die Konsumenten müssen umerzogen werde, weil wie gesagt, es sich nicht jeder Leisten kann.


    Ist doch mit den Nikotin Shots das beste Beispiel.

    Nicht jeder hat BB in Glasflaschen gelagert und ist auf die Shots angewiesen.


    Es ist doch nicht der Verbraucher der diesen Plastikschrott wollte.

    Leider bekommt die Mehrheit gar nicht mit, was mit dem scheiß Plastikmüll passier.

    Nämlich ab nach Asien ausgelagert und da ersticken die in dem Dreck.

    Und das gleiche mit Elektroschrott usw usw.

    Aber reden wir einmal nur über Deutschland, oder Europa.

    Ein Verbot der Herstellung ist in meinen Augen der einzige Weg, der es machbar macht, kein Plastik in diesem Übermaß in die Welt zu schießen.

    Es gab ja schon anderorts solche Diskusionen, aber was denken den diejenigen, die Autofahrer Verteufeln und sagen ich Fahre Fahrrad, was mit deren Reifen und Schläuchen passiert. Ja genau in Afrika auf dem Freien Feld wird der Mist verbrannt.

    Und deren Elektroschrott wird von Kindern in Drittländern mit den Fingern rausgepopelt, damit die was zu Fressen haben.

    Da interessiert es Deutschland (Europa, Die Welt) auch nicht, das die sich mit Giftstoffen kontaminieren.

    Solange wie Regierungen die Ärmsten der Armen unter Druck setzen und nur Profit im Sinn haben, könnt ihr Mülltrennen und Fahrradfahren, wie ihr wollt, da wird nichts wirklich Hilfreiches bei rauskommen.


    Ich habe fertig, sonst schreibe ich noch nächste Woche, wenn wir da zu tief reingehen.

  • Naja @ice-land , das ist mir ehrlich gesagt etwas zu einfach wie das darstellst. Aber klar, man kann die Verantwortung auch einfach weiterschieben. Das ist auf jeden Fall einfacher. Denn es ist tatsächlich gar nicht so einfach ökologisch nachhaltiger zu leben. Gerade was Lebensmittel anbelangt ist es ziemlich aufwendig, die eigene Ernährung so umzustellen, dass es nicht jeden Tag Joghurt oder Fleisch gibt. Btw. Joghurt kann man sich auch recht unkompliziert selbst herstellen...Es braucht halt alles etwas Recherche, Geduld, Disziplin und vor allem den Willen dazu.

    Ich will mir auch nicht das Gejaule vorstellen, wenn der Gesetzgeber dermaßen reguliert, das liebgewonne Produkte nicht mehr zu kaufen sind...

    Das Beispiel mit dem Fahrradfahrer hinkt ja echt gewaltig...wie viel Gummi haben denn bitte zwei Fahrradreifen im Verhältnis zu vier Autoreifen? Von den Abgasen während der Fahrt mal ganz abgesehen...aber es geht doch auch gar nicht darum alles was irgendwie ökologisch negativ ist zu verbannen. Das kann doch gar nicht funktionieren. Das ist eben kein Thema, welches schwarz weiß ist, so nach dem Motto: hey du nutzt ein Fahrrad, da ist ja auch Gummi dran, dann kannste auch gleich Auto fahren.

    Letztendlich sehe ich das so, dass die Politik der Wirtschaft folgt und nicht andersherum. Sprich, je mehr Menschen auf nicht- nachhaltige Produkte verzichten und somit diese für Unternehmen unrentabel machen, desto mehr werden sich Unternehmen überlegen nachhaltige Produkte anzubieten.

  • Wir können auch bis in das kleinste Detail gehen, das wollte ich aber nicht.

    Das mit dem Beispiel Auto und Fahrrad, war nur Sinnbildlich gemeint.

    Oder macht ein Fahrradreifen weniger aus als ein Autoreifen, oder die Umweltbelastung besser?

    Wer Ökologisch leben möchte, soll es machen, mich aber nicht verurteilen, wenn der oder diejenige es nicht besser macht.

    Weil die Tastatur worauf man schreibt, oder der Monitor oder das Handy oder der Fernseher, die Zahnpastetube oder, oder sind nicht aus Holz.

    Und ich fahre kein Auto und nehme dafür den Gelben 12 Zylinder Diesel, macht es auch nur geringfügig besser, aber nicht wirklich besser.

    Und was soll ich verweigern zu kaufen, damit es besser wird, meine z.B. Cola.

    Ja klar, kann ich drauf verzichten, damit die merken, die wollen keine PET Flaschen, wir stellen mal auf Glas um. Das wird dann sein, wenn ich mit ner Sonde ernährt werden muss, oder schon nicht mehr schmecke ob es Cola oder Wasser ist. (Sorry)

    Ich ziehe wirklich den Hut vor allen die es sehr Konsequent durchziehen, aber das sind so wenige, das es für die Welt, ein Tropfen auf dem Heißen Stein bedeutet.

    Und was heißt die Politiker richten sich nach der Wirtschaft.

    Ich nenne es nach dem Geld und sind genau aus Interessenvertretung auch geschickt in der Industrie Platziert.

    Aber mal im ernst, wer soll so leben und verzichten.

    Soll Oma jetzt bis nach Lummerland fahren, um sich die Nudeln einzeln kaufen zu können und die Kartoffeln.

    Sollen diejenigen, die schon finanziell wenig besitzen, jetzt auf das bisschen verzichten, was sie gerade mal noch haben?

    Und egal wie Ökologisch Deutschland jetzt wird, werden wir die Welt damit nicht retten, sondern nur den Prozess verlängern, bis die Quittung kommt.

    Die Politiker auf der ganzen Welt sind gefordert.

    Aber da komme ich wieder auf den Punkt, solange wie die Politik, arme Drittländer Missbrauchen um sich die Taschen zu füllen, oder die Menschen nicht verstehen, das ihr so genannter Wohlstand auf Ausbeutung dieser Armen Menschen mit aufgebaut ist, wird sich auch da nichts daran ändern.

    In Deutschland wird den Menschen aus den Augen aus dem Sinn vorgespielt.

    In Afrika gab es einen Mann, der wollte eine Hühnerfarm aufmachen und hätte 60 Menschen aus seinem Dorf beschäftigen können.

    Dafür nahm er sich einen Kredit auf und machte dicht, bevor er eröffnen konnte.

    Die Menschen hätten seine Hühner nicht gekauft, weil wir unseren Abschnitt oder nicht der Norm entsprochenen Hühnerfleischreste, da hin verfrachten.

    Das schmierige Etwas kostet den Verbraucher dort z.B nur 2.00 Euro das Kilo und ist somit 4x so günstig wie ein Huhn von dessen farm.

    Als sich die Afrikanische Politik dafür stark machte, kein Import von solcher Ware mehr zuzulassen, waren es Deutschland, Frankreich und Holland

    (Die im übrigens alle solche Ware da hinschicken) die ihnen gedroht haben, keine Fördergelder mehr zu genehmigen.

    So und was glauben die Leute, warum die unseren ganzen Müll zu sich bringen lassen.

    Bestimmt nicht weil die Abfall schöner als Sand und Giraffen finden.

    Auch das nur als kleines Beispiel und auch nachlesbar.

    Ich will dich um Gotteswillen nicht angreifen und du sollst auch leben wie du es für dich als richtig empfindest, da bin ich voll bei dir.
    Auch wenn du glaubst, du bewirkst damit etwas als kleiner Konsument, ist es absolut deine Sichtweise, die ich dir nicht nehmen möchte.

    Ich habe ja auch meine.

    Aber sorry durch Mülltrennen oder sich gewissen Sachen verweigern wird es nicht besser, es dauert wie gesagt nur etwas länger.

    Und ich habe ja geschrieben, das ich nicht ins detail gehen möchte, da müssten wir ganz anders ansetzten.

    Und dann kommt halt Politik, Macht, und Geld an erster Stelle.

    Wenn du möchtest, können wir gerne darüber diskutieren, ich bin für alles offen und kann eventuell ja auch was dazu lernen, ich sperre mich nicht dagegen.

    Aber ich glaube das währe hier zuviel des guten.

    Also in diesen Sinne, fühle dich jetzt bitte nicht persönlich angegriffen, das liegt mir wirklich fern.


    Kennst du das Video.

    Das ist ein Gutes Beispiel, für was man uns vorgaukeln möchte.

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    Gruß

    Andy

  • Nein, ich fühle mich überhaupt nicht angegriffen. Wir haben da nur eine andere Meinung. Und das ja noch nicht einmal grundlegend. Ich fande einige Aussagen nur zu undifferenziert und populistisch formuliert, als dass ich das einfach so hätte stehen lassen können. Denn es ist ja nicht möglich zu 100% ökologisch und nachhaltig zu leben. Der Zug ist ja schon lange abgefahren. Dafür gibt es einfach zu viele Menschen mit zu vielen eingerichteten Bedürfnissen. Deshalb empfinde ich es auch als okay, wenn man eine Tastur aus Plastik hat. Um alle aus Holz machen, haben wir vermutlich auch gar nicht genügend Bäume;)

    Daher verstehe ich hier den Ansatz "ganz oder gar nicht" auch nicht ganz. Bzw verstehe ich ihn natürlich und kann da eigentlich auch nur zustimmen, nur wird so ohne ein Zutun eines jeden Einzelnen, gern auch gruppiert, rein gar nichts passieren. Ob das alles viel zu spät ist oder sein wird, kann ich nicht wissen. Aber gar nichts zu tun, ist für mich auch keine Lösung.

    Naja, nun genug zum Thema Welt retten...;)ich bin dann mal dampfen. Love & peace:*

  • @ice-land das habe ich schon so verstanden, dass dir das alles nicht egal ist! Nur habe wir evtl andere Ansichten wie das Ziel erreicht werden kann. Aber das ist ja auch gut so. Ich kann ja auch nicht wissen, was der ultimative Weg ist, wenn es den denn geben sollte, das Ziel zu erreichen. Daher finde ich es wichtig, sich auszutauschen und die Meinung andere zu hören und auch zu diskutieren! Das gibt eig immer anregenden Input!

  • Es geht ja wie meistens weniger um das Ziel als mehr um den Weg dahin.

    "Wenn ich eine Weile ohne Lust und ohne Schmerz war und die laue fade Erträglichkeit sogenannter guter Tage geatmet habe, dann wird mir in meiner kindischen Seele so windig weh und elend, dass ich die verrostete Dankbarkeitsleier dem schläfrigen Zufriedenheitsgott ins zufriedene Gesicht schmeiße und lieber einen recht teuflischen Schmerz in mir brennen fühle als diese bekömmliche Zimmertemperatur."
    Hermann Hesse

    Vorlage für Akkuträger

    Liquidvorlage

  • Meiner Meinung nach haben wir auch noch gar nicht genug Fakten geschaffen, verbieten jetzt aber schon Sachen nur weil sie aus Plastik sind. Als Beispiel wie oft muss ich eine Baumwollttüte benutzen damit sie ökologischer als eine Plastiktüte ist? Die Antwort 131 Mal. Das sind wenn ich wöchentlich shoppen gehe immerhin ungefähr 2 Jahre... Und wenn ich die Plastiktüte jetzt 2 Mal verwende sind es schon 4 Jahre. Wenn man das weiter denkt kann Kleidung aus Plastik sogar sinnvoller sein, als jene aus Baumwolle, wenn beide gleich lange halten.

    Lohnt es zum Beispiel für jemand der vielleicht nur wenig im Jahr fährt direkt auf ein Elektro Auto umzusteigen? Ne besser wäre es wahrscheinlich dass Auto so lange wie möglich zu fahren. Und genau da kann auch Plastik gut sein. Für Produkte die ich lange verwende.

    Einweg Plastikflaschen sind da so ein negativ Beispiel, da sie nach einmaligen Gebrauch nicht mehr verwendet werden.

    Was viele immer vergessen, Plastik ist leicht und sehr sehr haltbar und im Notfall kann man es noch sehr gut verbrennen (wenn man es nicht Recyclen kann) was dann sogar von der Klimabilanz besser sein kann als Kohle. Ich möchte auf jeden Fall kein Handy aus Holz mit mir rum schleppen.

    Es macht also nicht immer Sinn einfach nur auf Plastik Rum zu hacken, sondern es bewusst in den richtigen Situationen einzusetzen.

    Generell müssten wir als Konsumenten viel mehr wissen wie viel unsere Produkte die wir kaufen an CO2 produzieren. Würden wir dann immer noch nach den Bananen, Kaffee oder argentinischen Rindsteak greifen? Oder vielleicht den Apfel, das heimische Hähnchen und nach Tee aus der Region greifen?

    Ich selbst schließe mich da ein, ich weiß nämlich selber nicht was besser ist. Manchmal denkt man regional ist besser, aber dann müssen z.b. die regionalen Bauern viel mehr wässern und da ist dann die Tomate aus Spanien doch wieder besser als die aus Holland.

    So einfach ist das heutzutage einfach nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von ethernity (11. Januar 2020 um 02:06)

  • Gebe ich dir 100% Recht! So einfach ist das nicht! Und das fängt zb schon grundlegend bei der Frage Klimaschutz oder Artenschutz an? Nehmen wir hier zb mal die Windkraft. Hilft beim Klima, schreddert aber hundertausende Fledermäuse und Vögel...

    Bei deinem Beispiel mit dem Baumwollebeutel ist es ja ähnlich. Nach deinem Beispiel fahre ich nach 2 Jahren besser. Aber wie fahre ich besser? C02 technisch? Ressourcentechnisch? Ersticken oder verenden Tiere eher an sich seeehr langsam und nicht komplett zersetzenden Plastik oder an schnell zersetzenden Baumwolle. Denn nur die wenigsten nutzen Plastiktüten häufiger. Und leider landet das Plastik zumeist eben nicht in der Wiederverwertung. Also ist für mich der Knackpunkt eigentlich gar nicht die Verwendung sondern vielmehr die Frage was danach mit dem Plastik passiert oder der Baumwolltasche! Und Plastik wird aktuell halt einfach irgendwo abgekippt und nur zu einem seeehr geringen Anteil wiederverwertet. Aber um nochmal die Kurve zu kriegen, es ist wirklich verdammt schwer, alles auseinanderzuhalten und wirklich "das Richtige" zu tun. Mir geht es nämlich um das Klima und den Artenschutz. Da fällt mir noch ein, ich habe die Tage eine Doku gesehen, in dem ein Hersteller dem Plastik gleichwertige Verpackungen aus Stärke herstellt die komplett kompostierbar sind. Das empfinde ich erstmal als einen super Ansatz, habe mich dann jedoch gefragt, wie dass dann mit der Landnutzung aussieht, wenn nun alle Verpackungen aus zum Beispiel Maisstärke hergestellt werden....Maisanbau ist ja bekanntermaßen ein Diversitätskiller...naja, dran bleiben, spannend;)

  • Lanu und hier sieht man wieder so einfach ist es nicht.

    Ja es sterben Vögel durch Windkrafträder, nach Schätzungen zwischen 10 000 und 100 000 im Jahr. Aber alleine durch Fensterscheiben sterben deutlich mehr im Jahr. In Deutschland sind es so um die 18 Millionen Vögel die dadurch sterben.

    Quelle: http://www.bund-rvso.de/windenergie-wi…edermaeuse.html

    Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie viele Vögel auch durch den Abbau von Braunkohle und den Bau von Kohlekraftwerken ihr Lebensraum entzogen wird.

    Das ganze mit der Windkraft ist ein vorgeschobener Grund der Windkraftgegner, genauso wie der Infraschall. Den meisten Menschen geht es eher darum, dass sie Angst haben ihr Grundstück sei weniger Wert oder sie stört die Ansicht auf ein Windrad. Problematischer bei Windrädern ist eher die Entsorgung, dafür hat man noch keine guten Ansätze.

    Zu der Plastiktüte, in Deutschland ist es mit dem gelben Sack eigentlich kaum ein Problem, dass der Plastik in die Natur gelangt. 2/3 wird einfach verbrannt (dabei entsteht natürlich CO2), ein weiterer Teil wird recycelt (das schwankt stark nach Versorgungsunternehmen) und der Rest kommt auf eine Deponie.

    Ansonsten waren meine vergleiche immer mit der Sicht auf den CO2 Wert. Aber bei Baumwolle darf man natürlich auch nicht die massive Umweltzerstörung außer acht lassen, die dafür betrieben wird (Stichwort: Aralsee).

    Aber wie ich ja auch andeutete, wir müssen sehr kritisch mit unserem Verbrauch von Ressourcen umgehen. Deswegen kann ich weder zur Platstiktüte noch zur Baumwolltasche raten, weil wir einfach nicht den kompletten Lebenszyklus von Produktion bis zur Entsorgung nachvollziehen können. Ich für meinen Teil muss leider eh mit Auto einkaufen fahren (der nächste Supermarkt ist 8km entfernt), immerhin ist es eine Fahrgemeinschaft (ich nehme meine Mutter zum einkaufen mit, so können wir 2 Haushalte pro Fahrt versorgen) und habe eine Plastikbox im Auto. Die ist bestimmt schon 10 Jahre alt und wird bestimmt noch viele Jahre halten. So komme ich nicht in die Schwulität eine Plastik oder Baumwolltüte zu kaufen. Was im Moment für mich als Besitzer dieser Box wohl die beste Wahl für die Umwelt ist.

  • ethernity sorry, wenn das falsch rüber kam. Das was ich geschrieben habe frage ich mich selbst und erwarte da keine Antwort und wollte deine Sicht gar nicht in Frage stellen, was du geschrieben hast, sondern eher zustimmen, dass es eben nicht so einfach ist und eben viele Zusammenhänge bestehen. Eben Klima, Artenschutz, Wasserverfügbarkeit, Pestizide etc pp...Was zieht man da was vor? ich kann das nicht beantworten.

    Zum Thema Windkraft gebe ich dir ebenfalls recht. Wesentlich mehr Vögel sterben nicht an Windkraftanlagen. Scheiben, Katzen, Verkehr und Stromtrassen haben da einen wesentlich höheren Impact auf die Populationen. Aber das heißt ja nicht, dass es dadurch besser wird. Ich bin auch absolut kein Gegner von Windkraft. Da ich aber auch beruflich mit der Thematik Artenschutz und Windkraft zu tun haben, muss ich sagen, dass auch im Bereich der Fledermäuse nicht unerheblich ist, was an Tieren dadurch zu Schaden kommt. hier leigen die Schätzungen bei bei 10 Individuen pro Anlage und Jahr. Allein In D sind es ca. 30.000 Anlagen...Das Problem bei der Fledermaus ist zudem, dass nur 1 Junges pro Jahr zu Welt bringen. Sprich die Populationen sind allgemein recht instabil, soweit man Populationen bei Fledermäusen überhaupt erfassen kann. Bei den Schätzungen wäre ich allerdings auch äußerst vorsichtig. Wer zählt oder meldet die an den Scheiben, auf der Straße, im Maul der Katze und den Stromtrassen geendeten Vögel oder Fledermäuse. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es unmöglich ist, die an Windkraftanlagen getöteten Tiere zahlenmäßig zu bestimmen. Einige werden noch ein ganzes Stück von den Anlagen weggeschleudert und befinden sich somit nicht mehr im vorgegebenen Untersuchungsraum, andere werden noch in der Nacht von Prädatoren verköstigt (was eine wöchentliche Suche wie beim BUND sinnlos macht) und dann muss man die toten Tiere am Boden auch erst einmal z.B. in einem Maisfeld finden (die sind echt klein und farblich schlecht vom Untergrund abzuheben)..... Aber was bringen mir Fledermäuse, wenn ich keine Luft mehr zum Atmen habe...(Natürlich eine Übertreibung, zeigt aber das Dilemma) Also, auch schwierig. Daher bin ich weder Gegner noch Befürworter von Windkraftanlagen.

    Das mit der Box finde ich eine gute Idee! Ich bleibe aber trotzdem bei meinen Baumwollbeuteln, da ich sie ja nun schon einmal habe und denke, dass sie länger hält als eine Plastiktüte und somit am Ende eine positivere Bilanz hat. Aber es gibt ja auch so viel verschiedene Anwendungen von Plastik...In den einen FAll kann es durchaus eine gute Wahl sein, in einem anderen wiederum nicht...

    Das Problem dieser ganzen Komplexität ist leider auch, dass man gar nicht die Zeit und vor allem, wie du auch sagst die Informationen hat, es "richtig" zu machen. Wichtig ist, denke ich, dass wir uns da aber weiterhin interessiert zeigen, und das Ziel haben, es besser zu machen, als es aktuell ist.

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