• Habe nur noch einen, der aus Rumänien. Einer wurde vergiftet, der andere ist innerhalb von 3 Wochen

    an Lymphdrüsenkrebs gestorben. Keiner wurde 10 Jahre alt.

  • Unsere Hunde: (die alle mit "L" anfangen müssen)

    Seit 1981 begleiten Hunde mich und meine Frau. Der erste Hund war ein "Unfall". Eine VIP Dackelin hatte mit einem uralten, aber waisen Dorfköter eine folgenschwere Begegnung. Dieser alte Mischling hatte tagelang immer seelenruhig vor dem Haus gewartet und wußte dann ganz genau, wann er losschlagen konnte, sich blitzschnell dieser edlen, läufigen Dackeldame zur rechten Zeit so geschickt anzubieten, dass nach dieser wohl heimlichen Deckung am Ende unser Bastard LOISL herauskam. Es war ein angenehm hochbeiniger Dackel mit Terriercharakter (wahrscheinlich vom Vater geerbt), der uns so sehr gefiel, dass wir gerade ihn aus diesem Wurf aussuchten und mit nach Hause nahmen:


    1981

                         

    LOSL war ein Ausdauerhund, der viele Bergwanderungen dank seiner längeren Läufe gut mithalten konnte. Bei schwierigeren Passagen kam er dann kurzzeitig in meinen Rucksack oder wurde sogar bei Gletscherquerungen angeseilt. Dann aber war es nach 14 Jahren leider schnell aus. Er starb in unseren Armen mit einem tiefen Seufzer und konnte sogar ein eigenes Grab im Wald bekommen. Hier einer seiner letzten Portraits, das ich vor "seiner" Haustüre machte, wo er vor unserem Hauseingang immer gerne in die Welt hinausschaute:

    1995

    Gleich nach diesem traurigen Ereignis bekamen wir 1995 einen Jack Russel, der aber nur 3 Jahre bei uns blieb. Da wir wußten, dass diese Rasse eine harte und konsequente Hand braucht, gingen wir fleißig mit ihm in die Hundeschule, bekamen ihn aber nie völlig in den Griff. Als er dann als sog. "Angstbeißer" unerwartet sogar gefährlich und unerwartet Kinder angriff, wollten wir noch einen Versuch wagen, seine Aggressivität ein wenig durch eine Sterilisierung zu dämpfen. Unglücklicherweise ging beim Tierarzt die Betäubung zur OP schief und er war danach querschnittsgelähmt. Da er nun mit gelähmten Hinterbeinen seine agile Ader überhaupt nicht mehr ausleben konnte, wurde seine Stimmung immer schlimmer, so dass wir LIESI schon nach 3 Jahren schweren Herzens beim Tierarzt erlösen ließen...

    1995 - 1998

    LIESI

    Meine Frau ging danach irgendwann mal "nur zum Gucken" durch ein Kölner Tierheim und fand eine "französische Bulldogge", die niemand haben wollte. Er war schon durch viele Hände gegangen und wurde immer wieder zurückgebracht - bis wir dann kamen und bei einigen Test-Spaziergängen gleich merkten, dass er charakterlich ein ganz ruhiger Vertreter war, der nur richtig geführt werden musste. So entschlossen wir uns, diesen Hund als LIESIs Nachfolger aus dem Tierheim zu befreien und waren bis zum Ende sehr glücklich durch seinen äußerst ruhigen Charakter.

    1998 - 2011

    LUDWIG

    Auch er musste in die Hundeschule und hat dort sogar die wichtige Begleithundprüfung (BH) brav bestanden. Da seine Schulterhöhe (für einen Bulli) viel zu hoch war, musste er diese Grundprüfung machen und konnte prima (dank seines stoischen Charakters) seinen Gehorsam und sein gefahrloses Verhalten in der Öffentlichkeit (z. B. beim Zusammentreffen mit Fußgängern, Joggern und Radfahrern) auf dem Kölner Bahnhof und im Stadtgang rund um den Kölner Dom beweisen! Hier ein Bild mit einem Kollegen während der Prüfung:

    Irgendwie aber hatte eine Freundin von uns im Kölner Umland Islandhunde gezüchtet und wir wollten bei einem Besuch nur mal eben den Wurf bewundern: Bei diesem Besuch (2001) kam es dann aber so, wie es kommen musste: Wir hatten uns mal wieder in einen Welpen aus dem Wurf verliebt, der uns mit seinen mittlerweile 18,5 Jahren noch heute Freude macht:

    2001 - ?

    Lilly

    Hier tobt der Welpe noch mit seiner Mutter herum, wurde dann zur richtigen Zeit zu uns gebracht und konnte sich recht schnell zu Hause mit LUDWIG anfreunden bzw. ging am Anfang mit seinem jugendlichen Übermut dem ruhigen LUDWIG doch ziemlich auf die Nerven. Wir hatten aber endlich wieder einen Hund mit schöner Schnauze und einen süßen Kringelschwanz, aufgrund dessen diese Rasse lange auch als "Islandspitz" tituliert wurde. Der Islandhund ist grundsätzlich sehr lieb und ziemlich als ein aggressionsloser Hütehund gezüchtet, so dass er als erwachsene Hündin mein ständiger Begleiter in der Schule wurde und konnte als Schulhund in der Klasse so manches schwierige Kind trösten. Man baute für sie eine Höhle im Gruppenraum oder ging mit ihr "Gassi", was auch verantwortlich erledigt wurde...

    Gerne saß er in unserem Wohnmobil immer auf dem Beifahrersitz, schlief dort seelig ein, hatte aber auch immer ein Auge auf alles, was man von dieser erhöhten Position gut im Blick haben konnte. Schließlich war er in Island ja als Hütehund gezüchtet worden und warnt uns (oft nervig mehr, als es eigentlich nötig ist), wenn irgend etwas nicht in ihr Bild passte!

    ... oder man wartet geduldig gemeinsam, bis wir endlich mit den Vorbereitungen zum Spaziergang fertig waren und es endlich raus aus dem Wohnmobil ging, um die Gegend inspizieren zu können....

    LUDWIG wurde stolze 13 Jahre, während unsere Oma LILLY mit ihren 18,5 Jahren nun spürbar ruhiger geworden ist. Das Laufen geht nur noch mühsam, da die Muskeln an den Hinterbeinen sehr dünn geworden sind. Wenn auch die Augen den grauen Star bekommen haben und die Ohren längst nicht mehr alles hören können, hat sie immer noch viel Lebensfreude und schnuppert sich genüsslich durch die Welt unseres Parks.

    Vor allem aber dann werden ihre Lebensgeister geweckt, wenn sie von uns ihr Futter um Punkt 12 Uhr einfordert, um uns wie eine junge Hündin herumtänzelt, auffordernd leicht in die Waden zwickt und es nicht erwarten kann, dass man endlich den Futternapf füllt - wie hier in einem schönen Ölbild, dass ich auf dem Flohmarkt erstanden habe und das Bild heimelig zeigt, wie Hund & Katze nur darauf lauern, dass sie vielleicht was leckeres erben können:

    :

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

    4 Mal editiert, zuletzt von Bernie (11. März 2020 um 01:55)

  • Moin :hallo3:

    Vielen Dank lieber Bernie für den Einblick...

    Dennoch muss ich bei zwei Punkten widersprechen, eine Kastration (Sterilisation ist was anderes),

    wird niemals einen Wesenszug, Charakter, Verhalten oder gar den Erziehungsstatus verändern.

    Leider nimmt man das gerne an und auch leider suggerieren es einige TAs auch heute noch

    diese These.....


    Dann verzeih, kein Hund benötigt eine 'harte' Hand, Konsequenz ja natürlich,

    aber mit 'harter' Hand erreicht man dann eher Kadavergehorsam

    und keinen 'mitarbeitenden' fröhlichen Hund der Spaß inne Backen hat. :hundi1:

  • Achja, da hat uns der Tierarzt aber wirklich zuviel versprochen, das war wirklich ein unnötiger Eingriff, so dass durch die mißlungene OP-Narkose ihre aggressives Verhalten sich ja leider noch verschlimmert hat, da LIESI nun überhaupt nicht mehr herumtollen konnte, so dass wir sie am Ende von ihrem Schicksal erlösen mussten, zumal sie immer mehr auch für andere Mitmenschen zu einer unberechenbaren Gefahr wurde!

    Was die "harte Hand" betrifft, so habe ich das ja bewußt im Zusammenhang mit der nötigen Konsequenz geschrieben und eher uns selbst gemeint! Denn uns fiel es schon sehr schwer, absolut und immer in JEDER SITUATION!! hart = standhaft und damit konsequent zu bleiben, so dass wir eben hart zu uns selbst sein mußten, damit diese "Rakete" halbwegs zu steuern war. Denn sie nutzte alle (selbst die kleinsten Fehler) unsere manchmal doch fehlenden Konsequenz immer wieder gleich aus...

    So kann ich nur jeden Hundebesitzer warnen, der solch einen äußerlich doch süßen und kleinen Hund als ein leicht zu steuerndes Haustier haben möchte, der in der Hundeschule gleich die Befehle lernt, meistens darauf gut reagiert und auch im Gedächtnis behält, wie es uns bei unseren anderen Hunden stets gut gelang... Jedem Hundehalter muss von den Rasseeigenschaften her klar sein, was er sich da einhandeln wird, wenn er nicht absolut konsequent diesen Charakter (als furchtloser Jagdterrier mit einem sehr eigensinnigen und kühnen Verhalten) mit größter Führungsqualität im Griff haben - und seiner Bestimmung als Jagdhund auch gerecht werden kann!

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

  • Lieber Bernie

    Na dann passt es doch, super :thumbsup01:

    Jeder der sich einen Hund anschaffen möchte und davon keine Ahnung hat,

    sollte sich natürlich vorher über die Rassen ausführlich informieren,

    die in die engere Wahl kommen.

    Ich stimme Dir da auch vollkommen zu, dass auch 'kleine' im Anschein wirkende

    'Schoßhündchen Rassen' auch einer Erziehung und Konsequenz zu Gute kommen lassen sollte.

    Leider aber wird das vollkommen als unnötig angesehen, womit diese Hunde

    ein zumeist Flexi Leinen Leben verbringen....

  • Ich finde, jeder neue Hundehalter sollte eine Begleithundeprüfung ablegen.Ist auch gut für das soziale Verhalten.

  • Meine vorigen DSH hatten sogar die Schutzhundprüfung III abgelegt und das sogar mit Freude.

    Meine jetzige liegt lieber im Bett.


  • Lilly, der letzte Hund in meiner damaligen Vorstellung hier: RE: Der Hunde-Talk ist heute um 10 Uhr bei unserem Tierarzt mit der üblichen Menge von Beruhigungsmitteln i.V. sanft eingeschlafen. Hier ein letztes Bild unserer entspannten Lilly auf dem Tierarzttisch zum Abschied:

    Gelitten und gestöhnt hat sie nur die ganze letzte Nacht vorher, wo sie am Ende nicht mehr stehen konnte und ich kaum ein Auge zumachen konnte vor lauter Wimmern - mit leisem und auch lauterem Heulen...

    Da sie wohl Schmerzen hatte und überhaupt nichts mehr konnte, fuhren meine Frau und ich gleich um 8 Uhr mit diesem stöhnenden Hündchen zu unserem Tierarzt, der sie ihr Leben lang betreut hat und auch in all den Jahren dreimal operieren musste!

    Der Tierarzt meinte nach seiner Untersuchung, es wäre wohl eine Fehlfunktion im Gehirm, da sie selbst beim Kneifen in die Läufe noch nicht einmal das Köpfchen hob und kaum was merkte. Sie hatte bei den weiteren Reflexprüfungen wohl weder eine Entzündung im Darm noch in der Wirbelsäule, auch das Herz wäre beim Abhorchen noch ziemlich stark in Ordnung. Er vermutete eher, dass hier wahrscheinlich irgendwelche Wucherungen die Hirnfunktionen beeinträchtigt haben.

    Wie immer hat man dann danach - trotz anfänglicher Trauer - nicht nur ein weinendes, sondern auch ein lachendes Auge, wenn man sich an ihre stolzen 18,7 Jahre (in Menschenjahren umgerechnet wären das biblische 90 Jahre!) erinnert, wo sie uns viel Freude gemacht hat:

    • ihre typische Aufgabe, in Island versprengte Schafe mit Zwicken in deren Läufe zum Laufen nach Hause zu animieren, hat sie dann halt bei uns die Waden benutzt, um uns z.B. schneller zur Futterausgabe zu bewegen
    • als Klassenhund hat sie in der meiner Schule jahrelang immer gleich gemerkt, wenn sich ein Konflikt anbahnte und bellte dann diese Schüler gleich an, ehe die Fäuste flogen. Anderseits war sie auch immer eine wunderbare Zuhörerin, wenn meine Schüler ihr auf dem Klassensofa von ihren Sorgen und Nöten erzählen konnten und dann von ihr mitleidig kurz abgeschleckt wurden :)

    • Im Gebirge flitzte sie oft den Weg mehrmals rauf und runter und guckte immer ganz frech (weit voraus) in einer Kehre zu uns zurück, ob wir denn nun endlich auch mal kommen! Den Blick: Wo bleibt ihr denn!" werde ich nie vergessen! Kletterstellen nahm sie angstfrei im Rucksack sitzend zur Kenntnis und rannte danach gleich wieder uns erneut voraus...

    • sehr gerne räuberte sie heimlich, still und leise mit ihren spitzen Zähnen den Abfalleimer oder die Einkaufstüte am Boden, wenn was dort drin gut roch.
    • immer beobachtete sie uns so geschickt im Flur liegend, dass sie nichts verpassen konnte, sollte mal was leckeres vom Tisch fallen oder man geht endlich raus in den Park...

    • sie war halt ein wahnsinnig lieber und völlig aggressionsloser Hütehund, der uns immer im Blick haben musste, um permanent auf uns aufzupassen!
    • Auch als sie im letzten Jahr kaum noch hören und mit ihrem "Grauen Star" kaum noch gut sehen konnte, hatte sie eine irre Sensibilität in der Nase entwickelt, trotz ihres Handicaps sofort mitzubekommen, wenn etwas knisterte oder die Kühlschranktüre auf und zu ging und lag mit erwartungsvollem Blick im Flur, ob es da wieder was zu "erben" gab... :)

    Tja, jetzt werden wir uns auch viele liebgewordene Angewohnheiten abgewöhnen müssen, denn da liegt nun kein Hund mehr rum, über den man z.B. nachts stolpern könnte ... oder wenn sie bei jedem Klingeln oder Fremden an der Türe dies uns bellend vermelden musste - usw..

    Zurück um 10 Uhr dann ohne Hund in der Wohnung - Lilly wird dann später vom Tierarzt aus zur Einäscherung abgeholt und ihre Knochen nicht für Seifenherstellung gebraucht - musste ich um 10 Uhr morgens doch erst ein wenig den fehlenden Schlaf der (fast) völlig durchwachten, ihrer letzten Nacht nachholen...

    Dabei träumte ich, dass Lilly jetzt vielleicht auf Wolke 7 im HomeOffice arbeitet und ihre ewige Ruhe mit einer digitalen Hüteaufgabe dort nun gefunden hat.

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

    Einmal editiert, zuletzt von Bernie (16. April 2020 um 23:13)

  • Alles Gute Lilly - Du wirst jetzt wieder über die grünen Wiesen huschen und doch immer ein Auge auf Deine Menschen haben <3

    Euch, lieber Bernie wünsche ich viel Kraft in dieser schwierigen Zeit. Denke daran, so lange ihr Eure Lieblinge im Herzen habt, leben sie weiter <3

  • DANKE Euch allen für Eure Anteilnahme. Auch wenn es nach Loisl, Liesi und Ludwig schon der 4. Hund ist, von dem man sich nun auch verabschieden musste, braucht es trotzdem noch einige Zeit, dass all die ritualisierten Situationen verblassen. Heute am ersten Morgen ohne Lilly beim Kaffee-Kochen ertappte ich mich schon noch zu schauen, ob ihr Kopf nicht doch kontrollierend um die Ecke schaut hi hi hi ...:love:

    ... und die körperliche und akustische Leere ist auch noch zu frisch, um mich nicht immer wieder an solche und viele andere Situationen zu erinnern.

    Wie heißt doch der schöne Spruch, den ich mal in den Bergen auf einer Hütte las:

    "Leuchtende Tage -

    nicht weinen, weil sie vergangen -,

    sondern lächeln, weil sie gewesen sind."

    In diesem Sinne wird auch mein Lächeln sicherlich zunehmen, wenn ich und meine Frau uns immer wieder mal "dankbar" an all die schönen, lustigen, verrückten, aber auch gefährlichen Situationen erinnern werden, die mit Lilly verbunden sind... :gassigehen01:

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

    Einmal editiert, zuletzt von Bernie (17. April 2020 um 10:18)

  • Bernie

    Tut mir wirklich leid ...

    Aber wenn ich lese, wie du über sie schreibst - dann hattet ihr wirklich tolle Zeiten miteinander.

    Ja, sie fehlen einem immer. Sie dürfen uns halt nur ein Stück auf unserem Weg begleiten. Aber auch ich war immer für jede Minute dankbar, die ich mit meinen Tieren verbringen durfte ...

    Fühl dich mal gedrückt.

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  • Ohja, wir haben in dieser recht langen Zeit viel miteinander erlebt und auch durchlitten (Brust- und Gebährmutterkrebs)

    Aber wenn ich mir vor allem dieses Bild am See anschaue, dann kommen all die guten Gedanken wieder ins Bewußtsein und die zahlreichen Erinnerungen an diese treue Seele mit allen Charaktereigenschaften, die eben einen ausgeprägten Hütehund ausmachen!

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

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