• Ich bin in Sachen selber wickeln ja schon endlich gut weitergekommen und nutze nur noch Selbstwickler. Ich möchte nun anfangen, Coils selber zu wickeln. Bisher habe ich immer fertige Clapton-Coils genommen. Bevor ich Draht kaufe, möchte ich Euch fragen, was Ihr mir empfiehlt. Bitte keine vielen Angaben zum Draht, da bin ich momentan ziemlich überfordert bei den vielen Angeboten und Angeboten im Netz. Ich muss da erst mehr lesen. Ich möchte MTL Draht, welcher sich schnell erhitzt, gut verarbeiten lässt, 10-20 Watt. Für DL möchte ich Dual Coil nutzen, 45-60 Watt, hier auch Draht, der sich schnell aufheizt und gut verarbeiten lässt. Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir dazu einige Sorten und Bezeichnungen nennen könnt. Ach ja, Wattmodus nutze ich immer. Ist es notwendig, sich eine Wickelhilfe zuzulegen? Ich habe noch mehrere unterschiedliche Stifte aus Coil Packungen, die immer dabei waren. Dünnere, dickere. Gehen diese dafür? Habt schon mal vielen Dank.

    Weltenbummler

  • Ja, ich möchte die Coils direkt selber bauen-wickeln. Die ich bisher gekauft hatte, funktionieren, aber ich habe sie nur so gekauft, ohne genaue Kenntnisse. Manche werden erst sehr langsam heiß, dauert bis es dampft. Da gibt es welche für Temperaturmodus, Wattmodus, Kanthal, usw. Einfach nur eine Drahtsorte für MTL und eine für DL, so dass ich damit beginnen kann (Üben :) ).

    Weltenbummler

  • Ich würde dir empfehlen, kanthal und ni80 zu besorgen, 26, 28 und 30 GA. Damit hat du gutes Material zum starten für beide Bereiche (dl/mtl).

    Je dicker der Draht ist desto langsamer heizt der auf. Dafür hat dickerer Draht mehr Oberfläche, was sich geschmacklich auswirkt.

    Ich verstehe dich so, das du erstmal nur die coils bauen willst? Wenn du den Draht, mit dem du die Coils machst, auch erst noch selbst machen willst, kannst du für den Anfang Draht twisten oder parallel Wickeln. Wenn du Clapton, fused Clapton und andere komplexere Drähte herstellen willst, brauchst du noch Manteldraht. Das ist auch nur Draht, aber sehr dünner (um 0.1mm), denn du dann um die anderen wickelst. Schau doch mal im Coilbauthread, da findest du auch viele Tipps und Tricks.

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Ich glaube nicht das Kanthal schlechter anspringt als andere Drähte. Kann man auch gut bei Steam Engine sehen.

    Die Seite würde ich dir auch empfehlen Tschaikowski und auch erstmal mit einfachen Wicklungen beginnen. Danach dann Parallelcoils, getwisteten Draht und Parallelcoils getwistet. Ich persönlich nehme am liebsten Draht aus dem Imkerbedarf. Bewährt hat sich Tyroller, da kaufen wahrscheinlich mehr Dampfer als Imker den Draht ;)

    Als Standard hatte ich mich für 316L mit der Dicke von 0,3 und 0,35mm entschieden. Damit hast du für rund 30 € etwa 900 Meter Draht. Das reicht für etliche Jahre.

    Tyroller

    Wie leicht wäre die Welt zu regieren, wenn sie nicht aus Menschen bestünde.

    Friedrich Sieburg

  • Wie schnell ein Draht anspringt liegt mehr an dessen Durchmesser wie am Material. Und am Widerstand bei gleichen Drahtstärken. Je höher der Widerstand ist, desto schneller heizt ein Draht auf. Man man sich wie bei einem Wasserschlauch vorstellen. Dünner erzeugt mehr "Stau", was dann zu mehr Hitze führt, dicker braucht entsprechend mehr Durchsatz, um auf Hitze zu kommen.

    Mantelt man Draht, nimmt der Mantel Hitze vom Kern auf, je dicker der Mantel desto langsamer heizt die coil auf

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Bei gleicher Dicke soll nach Steam Engine Kanthal am schnellsten anspringen ZumaFx .

    Das würde auch zu deiner Aussage zum höheren Widerstand passen.

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    Friedrich Sieburg

  • Ist auch so ;) wie gesagt, Drahtstärken und Widerstand sind da entscheidend. Umwickelt man aber mit dünnem Draht, kühlt das den Kerndraht, da der Strom nur durch den dicken Draht fließt bzw nur sehr wenig durch den Mantel. Daher wird der Mantel durch die Kerne aufgeheitzt, die einen Teil ihrer Hitze dann an den Mantel abgeben. Das macht dann ummantelten Draht langsamer.

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Passt so nicht ganz. Nichrom ist reaktionsschneller als Kanthal.

    Um zudem auf den gleichen Widersacher zu kommen, bei gleicher Stärke, bekommst du mit Nichrom mehr Windungen zusammen, als mit Kanthal. Somit hast du mehr Oberfläche und mehr Geschmack, allerdings auch mehr Drahtmasse. Diese brauch wiederum länger, bzw mehr Leistung um aufzuheizen. Hier wird dann die Reaktionsschnelle wieder aufgehoben und die Performance hinsichtlich der Geschwindigkeit ist wieder paarig mit KA, allerdings halt mit mehr Oberfläche.

    Ich würde für Mtl im Bereich 0,8-1,2 Ohm Ni80 0,30-0,32mm empfehlen. Für den Bereich darüber (1,3++ Ohm) dann halt zu Kanthal. Mann muss die Coil ja auch ins Deck bekommen…

    Die Wärmespeicherkapazität und weitere Eigenschaften spielen hier noch mit rein.

    Als Allrounder taugt aber auch 316er Edelstahl (von Tyroller oder anderen), ist aber auch Träger als Ni80, etwas reaktionsschneller als Kanthal. Außerdem TC-Fähig.

    Komplexere Drähte von der Tolle fürs DL dampfen muss man testen. Der Geekvape ZN 07 wird von vielen gelobt, mir ist er zu träge. Meine Maßstäbe sind aber auch etwas anders.

    8)

  • Aufheizen ist mir beinahe noch egal, startet man eben mit mehr Leistung. Abkühlen ist für mich der wirkliche Schwachpunkt. Ich will nicht immer ewig lange nachziehen um Kondensat zu vermeiden. Natürlich gibt es ordentliche Coils die auch relativ schnell wieder kühl werden. Trotzdem geht das bei einfachen Parallelcoils deutlich schneller und genau deshalb benutze ich die so gerne.

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    Friedrich Sieburg

  • Was schnell aufheizt kühlt auch schnell. Twisted geht schon klar. Richtig gut gemachte, darauf abgestimmte Coils stellen die aber locker in den Schatten. Mit Twists erhöhst du den Durchmesser, dadurch liegt der äußere Part weiter von der kühlenden Watte weg. Am besten kühlt es, wenn es breit und flach ist. Dies ist aber eher etwas für einen anderen Fred.

    8)

  • Tschaikowski , sowas hier wäre für den Anfang sicherlich geeignet:

    4,35 bzw. 4,95 bei Dampfplanet.

    Edit: wenn Du die Wickelhilfen aus Geekvape-Fertigcoilpackungen hast, ja, die sind geeignet (haben, glaube ich, etwas weniger als 3mm Durchmesser).

    Besser handhaben lassen sich aber Schraubendreher beim Wickeln.

    Einen mit 2,5mm Durchmesser und einen mit 3mm, mehr braucht es erstmal nicht.

    Oder so eine Wickelhilfe, kostet nicht viel, und Du hast gleich alle gängigen Durchmesser.

    2 Mal editiert, zuletzt von pilcrow (15. Mai 2022 um 15:48)

  • Wenn man natürlich noch weitere Parameter wie Oberfläche, mehr/weniger Windungen, andere Durchmesser usw mit rein nimmt, wirds etwas schwieriger mit allgemeineren Aussagen. Ich bezog mich ja eher auf reinen Runddraht bei gleichen Drahtstärken und gleichen Coils, da ist die Oberfläche ja gleich und da passen die Aussagen schon.

    Der Trick bei den komplexeren Coils ist ja gerade, die Balance zwischen den verschiedenen Eigenschaften zu finden, die sich dann ausgleichen zu einer schnellen Coil mit genug Oberfläche.

    Ich denke aber, das Tschaikowski da erstmal überfordert wird, gerade am Anfang ist man mit einfachen Drähten und einfachen Coils besser aufgestellt, um ein Gefühl für Drähte zu bekommen. Pauschal lässt sich da ja eher wenig sagen, da auch immer wichtig ist, in welchem Verdampfer dann die Coil genutzt wird, MtL mit wenig Airflow in kleiner Kammer hat ja nun mal ganz andere Anforderungen wie ein dicker Titan mit Ofenrohr-Airflow.

    Hajo

    Natürlich sind parallele und getwistete Drähte schnell, da ihnen ja der nicht vorhandene Mantel keine Hitze abnimmt. Aber wie Nifiz schon schrieb, man kann Claptons auch mit vergleichbarer Oberfläche machen, die locker fixer sind und die dann eben ihre anderen Vorteile zusaätzlich haben.


    Letztlich ist aber der Draht bei allen Arten der Verwendung "nur" ein Heizelement, das eben mit mehr oder weniger Leistung das Liquid zum verdampfen bringt, wir sollten nicht vergessen, das wir hier teilweise von Feinheiten sprechen, die schon in den "Highend"-Bereich gehen und gerade Anfänger beim Coilbau eher verwirren als hilfreich sind. Daher bleib ich immer noch bei meiner Aussage, das man mit 26, 28 und 30 ga Draht einen guten Einstieg ins selbst machen findet.

    Gekaufte Drähte von der Rolle sind da noch eine andere Sache, da man dort weniger "Qual der Wahl" hat, man kann nur den Durchmesser und die Anzahl der Windungen beeinflussen. Für DL fand ich immer den ZN08 und ZN09 von Geekvape recht gut, bei Mtl hat der "fine fused Clapton" von VandyVape durchaus gute Leistungen gezeigt. Aber auch andere "Marken"-Hersteller bauen gute "Fertigdrähte", mit denen man durchaus gute Dampfergebnisse erzielen kann.

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Deshalb hatte ich zum Einstieg die Drähte vom Tyroller empfohlen. Für rund 30€ zwei unterschiedlich dicke Drähte mit gesamt etwa 900 Meter, erleichtern den Einstieg ungemein. Wenn dann noch die Watte von Efalok dazu kommt, kostet eine Coil rund 3 bis 4 Cent. Da ist es egal ob die Coil was geworden ist oder nicht.

    Wie leicht wäre die Welt zu regieren, wenn sie nicht aus Menschen bestünde.

    Friedrich Sieburg

  • Wenn es echt nur um Runddraht geht, würde ich die 30 Euro eher in viele kleine (und ja, überteuerte) Röllchen mit unterschiedlichen Stärken und Materialien investieren.

    Wenn ich nämlich am Ende 898m für mich unbrauchbaren Draht hätte, wäre ich eher... unfroh.

    Oder ich würde hier im Forum nach Drähten zum Testen fragen... Ich kann gerne mal schauen, welchen Kanthaldraht ich noch nicht entsorgt habe...

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