Da geht es mir ganz anders: Ja, die Technik ist schon interessant, aber für ein gutes Foto nicht entscheidend. Ein gelungenes Bild kann auch mit einer einfachen Kamera gelingen. Ich sehe dies vielleicht auch deshalb anders, weil ich zum einen neben dem Fotografieren auch male und zum anderen auch aktiv ein Instrument spiele: Bei beiden Tätigkeiten kann ich einerseits gute Farben, eine Maltechnik wie z.B. das Aquarellieren beherrschen , einen idealen Malgrund oder einen guten Blick beim Malen haben oder die Technik meiner Kameramöglichkeiten bestens bedienen, wie auch anderseits beim Musizieren die Spieltechnik beherrschen, um ein bestimmtes Werk überhaupt zum Klingen bringen zu können.
ABER:
Im bildnerischen Bereich, ob jetzt mit dem Fotoapparat oder an der Staffelei kommt es aber gerade auf das Auge und das Bild im Kopf an, durch dass die Komposition erst super gestaltet werden kann - und ebenso kann ich wunderbar schnelle Passagen fehlerfrei auf meinem Instrument spielen - wie ein Roboter genau nach den Angaben des Metronoms. Was aber auch hier fehlt ist eine gewisse Musikalität, die man nur mit viel emotionalem Gespür erlernen kann, so dass dann diese musikalische Interpretation auch wirklich das Herz und die Seele der Hörer berührt und nicht nur einfach neutrale Noten runtergespielt werden.
Wenn ich jetzt doch nochmal auf den Bildaufbau beim Malen mit dem Pinsel oder dem Objektiv kommen möchte, dann sollte man nach meiner Meinung schon die unterschiedlichen Wirkungen kennen, durch welche man auch hier die Seele des Betrachters ansprechen oder sein Herz bewegen kann!
So ist für mich eben auch eine gewisse Bildkomposition entscheidend, wie der Bildaufbau auf mich als Betrachter wirkt, sollte dieser überhaupt da sein:
Es ist für mich immer wieder interessant, wenn man sich darüber in Fotoclubs oder mit berühmten Fotografen auf Messen oder in Workshops darüber austauschen kann: Man merkt recht bald, ob der Maler oder Fotograf ganz bewußt mit allen Regeln eines Bildaufbaus bricht oder eben diese einfach nicht kennt,
- was die Linienführung betrifft in der Dynamikwirkung bei den Diagonalen
- oder in der Horizontplatzierung
- oder das Dreieck als Kompositionsprinzip, was man sehr gut von den alten Meistern lernen kann -
- oder das bewußte Setzen gewisser Farbpunkte,
- vom berühmten "Goldenen Schnitt" mal gar nicht zu sprechen, eine ebenso seit Jahrhunderten alte Bildgestaltung, so dass dadurch ein Bild meistens erst dann auch ausgeglichen und harmonisch wirkt!
hag23 ..." Wenn ich manchmal höre lese was andere da noch alles bewerkstelligt bekommen frag ich mich oft ob deren Tage 48 Stunden dauern."
Das kann ich gut verstehen, wenn man als Familienvater neben seinem Beruf kaum noch die nötige Zeit - und halt auch die wichtige Muße hat, sich all dem auch noch in Ruhe widmen zu können, was einen interessiert.
Was mich betrifft: Da ich leider keine Kinder habe, konnte ich mir viel Zeit für meine außerberuflichen Interessen leisten, zumal meine Frau ebenso in vielen Bereichen dieselben Interessen hat und man oft in gemeinsamen Diskussionen einfach mal die Zeit vergessen kann
Hinzu kommt noch, dass ich bisher meistens mit 5 Stunden Schlaf auskomme, was in diesem Falle auch wieder von großem Vorteil ist, seinen Interessen nachgehen zu können!