Philosophisches Gequatsche

  • Danke für deine Klarstellung, Bernie

    Ja, du hast mich da wohl missverstanden/fehlinterpretiert. Wenn ich hier schreibe und mich ein wenig "nackig" mache, zeige ich aber doch immer nur einen kleinen Teil von mir. So wie all die anderen hier ja auch. Daher sollte man nie auf ein "so tickt der also" schließen, das liegt immer daneben ? Schon gar nicht hier im philosophischen Thread, wo ich auch mal konträre oder gar extreme Gedankenspiele hab. Das heisst aber doch noch lange nicht, das ich die auch Lebe. Ich habe vieles gelebt, aber mich auch immer mal wieder weiter entwickelt und Dinge dazu gelernt oder abgelegt. Und "fertig" bin ich auch noch nicht, werde ich wohl auch nie werden ;)

    Ich verstehe deine Metaphysischen Gedanken schon, aber ich würde das nicht so verorten und manche Details anders bewerten. In diesem dynamischen Raum mit den Polen Trieb und Ratio ist für mich das, was du Gewissen oder die Seele nennst, eher der Kompass, nicht was höheres. Und manchmal kann auch ein Kompass irren, nicht nur die Vernunft. Oder gar beide gleichzeitig :D

    Ich hab durchaus ebenfalls Erfahrungen mit psychisch Kranken verschiedenster Krankheitsbilder (bin da in dem Bereich seit langem ehrenamtlich tätig) und auch die Suchtproblematik ist mir mehr als bekannt, sie ist ja auch oft eine Komorbidität. Bin sogar einer der wenigen, die trotz jahrelangem polytoxem Missbrauch überlebt und das überwunden haben, sogar ohne ärztliche oder therapeutische Hilfe, da reichte mein eigener Wille (nachdem ich ihn endlich mal gefunden hatte). Ich hatte Glück, das ich das körperlich und geistig halbwegs gesund hinter mich bringen konnte, das haben wohl aber nur wenige. Viele meiner damaligen "Freunde" wohnen heute bei den "stillen Nachbarn", weil sie diesen Willen nicht gefunden haben.

    Die Frage nach dem "Warum" würde ich aber nicht (mehr) nur auf den einzelnen Betroffenen beziehen, denn auch ein "Irrer" könnte für sich allein durchaus glücklich und zufrieden leben. Erst das zusammen leben mit anderen macht einen großen Teil der Probleme (natürlich nicht alle) und da ganz besonders Dinge wie "du musst so und so sein", "du musst dich so und so verhalten". Dieses Menschen in eine Norm pressen ist eine Vergewaltigung freier Geister und das macht viele schwerst krank.

    Es fehlt einfach in der Breite die Toleranz der Umwelt, mit der viele leichtere "Krankheiten" gar keine mehr wären. Was vor einigen Jahrzehnten noch als "Spleen" galt, ist heute eine Nr im ICD. Ob das Problem also immer so an den einzelnen oder doch an der Gesellschaft liegt ... who knows. Ich glaube, solange wir dem "höher, schneller, weiter" frönen, wird das nur noch schlimmer. Wir Menschen gewinnen immer mehr Wohlstand, aber der Preis ist die Freiheit des anders sein dürfens.

    Ich schrieb schon vorher mal, das von außen auf Dinge schauen immer einfacher ist, aber selbst erleben, mitten drin sein - ist ne ganz andere Hausnummer. Und wenn man dann das Glück hat, da raus zu kommen und dann von außen drauf schauen zu können, ist das nochmal ne andere Hausnummer. Und die Straße hat sicher noch mehr Hausnummern ...

    Miss- und Unverständnis sowie Intoleranz sind nun mal die Motoren für Stigma und Ausgrenzung, ich hab da leider auch reichlich Erfahrungen mit. Möchte gar nicht wissen, wie viele das "Gesabbel" hier lesen und ebenfalls schon nen Stempel drauf gedrückt haben ;) Mir persönlich ist das egal, ich hab mich nicht nur von Süchten befreit, sondern auch von dem, was andere von mir denken.

    Ich gebe gerne meine Erfahrungen weiter und hoffe, mit meiner Offenheit wenigstens den einen oder anderen zum nachdenken anzuregen. Das wäre schon genug, aber wenn nicht - nicht mein Problem, es ist nur ein Angebot unter vielen ;)

    Früher wollte ich immer die Welt verändern. Das hab ich nicht geschafft. Dann hab ich mich geändert - das hat die (meinige) Welt geändert ... Hätte ich das man nur früher gelernt ;)

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Illmix

    Macht kann man GE- und MISS- brauchen ;) Das verwechselt man aber schnell mal. Gebrauch ist durchaus gut/nützlich, auch für den/das gebrauchte, missbrauch aber eben nicht, das schädigt immer den/das gebrauchte. Kleiner, aber wichtiger Unterschied ?

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  • ZumaFx der Duden sagt

    Zitat

    nicht seiner eigentlichen Bestimmung oder seinem eigentlichen Verwendungszweck entsprechend gebrauchen, benutzen; in unredlicher, unerlaubter Weise [für eigennützige Zwecke] gebrauchen, benutzen

    Also wenn ich einen Schraubendreher nutze etwas aufzuhebeln missbrauchte ich ihn, da sein eigentlicher Verwendungszweck Schrauben drehen ist. Das ist dann nicht mal etwas negatives.

  • Aber wie schon geasgt, sehe ich ja die Psychopraxen und auch psychiatrischen Einrichtungen voll von solchen Existenzen mit den dubiosesten Lebensplanungen, da sie doch letztendlich nicht damit klar kommen, unglücklich sind oder bei ihrer Sichtweise ihrer Werte sogar somatische krank geworden sind. Die Kasuistik ist voll von solchen Fallbeispielen und hier bewerte ich nicht, sondern frage mich nur: Warum , durch was für Vorstellungen, Idealen oder Ansichten werden diese Menschen krank, wenn ihre Affektlage die Immunlage total einstürzen läßt. und viele sogar in den Suizid treibt?

    Ich wollte mich hier eigentlich nicht äußern, aber eben dieser Absatz von dir Bernie

    hat mich doch umgestimmt.

    Weil er für mich in seiner Wortwahl sehr wohl wertend bzw. sogar abwertend ist und mir beim immer wieder reinlesen

    aufgefallen ist, dass du obschon so erfahren, doch eine einfache Regel nicht beherzigst, du verallgemeinerst mir zu oft.

    Und du hast, wie ich es empfinde eine Menge vorgefasste Meinungen zu bestimmten Problemfällen und Lagen und ich denke

    auch jede Menge Vorurteile.

    Psychisch Kranke sind keine "Existenzen" und in der Regel wird es als stigmatisierend betrachtet, wenn man den Erkrankten

    eine Schuld unterstellt. Oder was sind denn dubiose Lebensplanungen mit denen man nicht klarkommt?

    dieser eine Absatz und die Aussagen zur Eigenverantwortung halte ich für falsch.

    Deine Frage: "Warum , durch was für Vorstellungen, Idealen oder Ansichten werden diese Menschen krank,"

    ist also schon vom Ansatz her nicht richtig und unterstellt falsche Vorstellungen, Ideale und eventuell "schädliche" Ansichten.

    Diese Menschen haben Stress, so einfach ist das und doch so individuell unterschiedlich was wen stresst und wie sich das auswirkt.

    Dadurch kommt z.B.der Gehirnstoffwechsel durcheinander, andere haben einen Bandscheibenvorfall mit 35.

    Es ist mir zu umfangreich was hier in einem "Aufwasch" alles philosophisch und küchepsychologisch erklärt und

    mehr schlecht als recht angerissen werden will.

    Das geht eigentlich so nicht und braucht deutlich differenziertere Sichten auf Menschen, ihre Motive und was

    das individuelle Leben beeinflusst.

    Ob die nun psychisch krank sind oder sogar somatisch(übrigens auch eine Wertung) ist (mir)gar nicht so wichtig,
    ich vermisse in diesem ganzen "Gequatsche" eine Komponente.

    Ich stör mich bei eurer ganzen Diskussion daran, dass der Eindruck entsteht,

    alle Menschen hätten die Freiheit und letztlich den Spielraum und sind selber verantwortlich für

    ihr Leben und wie sie damit klarkommen, als wäre das eine individuelle Verantwortung ohne,

    das was mir fehlt, die gesellschaftspolitische soziale Komponente.

    All die zitierten Freuds und Frankels leben, lieben und arbeiten nicht in unseren heutigen Welt,

    deshalb, wird die ganze philosophiererei für mich den heutigen, ganzenheitlich betrachteten Menschen und den Einflüssen und Zwängen,

    denen er auf ganz unterschiedliche Weise ausgeliefert ist, nicht gerecht, wenn man

    ausschließt, dass doch auch mal "die anderen" oder die Umstände schuld sind.

  • Die schraube Spiel ja gar nicht mit, Gut bei dir wird bald eine hart geschlagen ZumaFx

    Wie definiert man genau psychisch krank, ich bin ja schon begeistert dass Juni hier so beherzt reingrätscht. Laut meiner Definition hat jeder seine Eigenarten. Schadet sich jemand mit seinen Eigenarten selber oder andere ist das psychisch krank!...? <-bitte zerpflücken

    2 Mal editiert, zuletzt von Illmix (11. Mai 2021 um 20:41)

  • Psychische Krankheiten ist eine blöde Bezeichnung, ich spreche da lieber von Störungen als von Krankheiten. Gerade durch die Nazizeit ist "psychische Krankheit" als etwas böses, negatives verschrien, da wurde das ja bis hin zur Euthanasie abgelehnt. Bei Naturvölkern gelten/galten psychisch Kranke eher als Heilige. Aber egal, wie man das nennt, man muss erstmal grob in 2 Lager teilen, die einen sind körperlich verschuldet (z.B. Stoffwechsel, Verletzungen, Missbildungen, etc), die anderen eher eine "Anpassungsstörung", wobei offen ist, ob sich die eine oder andere Seite nicht an die andere anpassen kann (hier ist wichtig, das kann nicht als will gedeutet wird). Wenn man die körperlichen Ursachen mal weglässt, ist der andere Teil immer ein gesellschaftliches Problem, nicht das alleinige dessen, der darunter leidet.

    Und genau am Leidensdruck würde ich den Begriff psychische Störung fest machen wollen. Wo kein Leiden, da keine Störung (wird leider nicht allgemein so gesehen, gerne wird "anders sein" als krank/gestört diffamiert). Statistisch erkrankt aber jeder 2te Mensch im Laufe seines Leben an einer psychischen Störung. Sind also mind. die Hälfte der Menschen alles gestörte ? Böse Zungen behaupten: Nein, alle :D

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Ist die nächste Frage: wann hat man keine psychische Störung? Wenn noch keiner eines seiner Empfindung bzw. Meinung oder Verhaltensweise als Störung definiert hat? Eine Empfindung, ein Verhalten und Meinungsunterscheidung kann zwar von sich selber und dem gegenüber als störend empfunden werden, aber: gibt es dann nur Unterschiede, oder sind gleich beide gestört?

  • Wer hat bei deiner Frage denn den Leidensdruck ? Keiner ? Dann ist doch alles gut ?

    Nur sich gestört fühlen ist zwar nervig, aber lange noch keine Störung an sich. Leidet aber einer an dem eigenen oder anderem Verhalten und kann dies nicht durch wollen abgestellt werden, würde ich von Störung im Sinne von krankhaft sprechen.

    Meinungsverschiedenheit würde ich aber ausklammern wollen als Störungsbild ;)

    Man muss eigentlich anders da ran gehen. Definiere mal "normal" oder "gesund sein". Alles, was davon abweicht, gilt als gestört (obwohl es das nicht zwangsläufig ist, es gilt aber so)

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Definiere mal "normal" oder "gesund sein"

    Ja, das versuche ich gerade, ich leide aber gerade(minimal) darunter, kann dies nicht durch wollen abstellen.

    "Ich bin gesund" sage ich sehr gerne um nicht an dem Gedanken daran körperlich nicht unversehrt zu sein krank zu werden.

    Ich bin suchtkrank, sage ich, wenn mich jemand fragt warum ich Dampfe. Leide ich darunter? Jein! Ja, weil ich regelmäßig das Bedürfnis habe zur Dampfe zu greifen und dem Bedürfnis nachgebe, nein weil es mich (zumindest gefühlt) nicht kaputt macht. Liegt dies in meiner Verantwortung? Ja, absolut! Sind die anderen Schuld, weil ich als teen angefangen habe zu rauchen: ich sage nein, ich hätte mich dem auch verweigern können und den damals harten Schulhofregeln(kippe an oder kopf ins Klo) trotzen können. <als Gegengewicht> Trägt nun ein blinder die Verantwortung dafür dass er nicht sehen kann? So lange er sich nicht selbst das Augenlicht genommen hat nein.

    Man sieht, ich Kreise um eine Definition umher.

    Normal: der Norm entprechend: ja wer legt denn DIE Norm fest? Blonde Haare, blaue Auge, 1,80cm groß...das kann doch nur in die Hose gehen! Keiner und alle gleichzeitig!

    So und jetzt greife ich auch noch auf

    Statistisch erkrankt aber jeder 2te Mensch im Laufe seines Leben an einer psychischen Störung

    Das ist die absolute Mehrheit! Also wären, wenn die Mehrheit ins Gewicht fällt:psychische Störungen normal.

    Ist jedenfalls nicht ganz meine Expertise fürchte ich...

    wessen expertise ist das schon? 😂

    4 Mal editiert, zuletzt von Illmix (11. Mai 2021 um 21:29)

  • War auch ne Fangfrage mit dem "definiere mal" .. denn es gibt gar kein "normal". Am ehesten würde ich es noch so definieren: Normal ist das, was die Masse als dieses definiert und egal, was da definiert wird, es ist immer ausschließend, wertend. Normalität bedarf keinerlei Sinn oder Logik, einfach nur Masse. Und dann kommt da einer, ist "unnormal", aber erfolgreicher, schon schwenkt die Masse und wird unnormal. Nee, gar nicht, das ist dann ja wieder normal ... Ein Teufelskreis ... :D

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Wenn's normal gibt, warum kannst du es denn nicht definieren ? Nicht mal Bezugssystemabhängig ? :P


    Ich ging in die Welt hinaus um Antworten zu finden und fand nur weitere Fragen

    Das ist ganz normal und absolut gesund :lol04:

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • Schadet sich jemand mit seinen Eigenarten selber oder andere ist das psychisch krank!...? <-bitte zerpflücken

    :hyaene01:was für ein Angebot:thumbup:

    die Antwort auf den ersten Teil des Zitats: nö, es fängt schon vorher an, vor man sich oder anderen schadet,

    es fängt an wenn Leidensdruck da ist und wenn man "gestört" oder "behindert" ist durch eine krankhafte Veränderung

    im Denken, Fühlen und Handeln und das dein gewohntes Leben zum Negativen ändert, was dir natürlich früher oder später

    dann schon auch schadet, klar.

    Aber man kann auch mal temporär aus der Spur sein, mental auf ärztliche/professionelle Hilfe angewiesen

    sein und "nur" leiden, aber durch Umfeld und Gesundheitssystem aufgefangen werden.

    Normal: der Norm entprechend: ja wer legt denn DIE Norm fest?

    Naja, in dem von dir gemeinten Fall ein Psychologe oder Psychiater;)oder deine Frau wenn sie merkt dass du dich veränderst.

    Und natürlich gibts kein allgemeines "normal", aber Anzeichen oder schlicht Symptome gibt es natürlich.

    Und ja, auch ich bin, wenn auch nicht selbst betroffen, wie ZumaFx in diesem Bereich ehrenamtlich unterwegs,

    daher mein reingrätschen(auch) und weil mich immer öfter bei meiner Arbeit mit Kindern im Ganztagesbereich der Verdacht beschleicht,

    dass wir durch von der Wirtschaft und Politk definierten Art Familie und Beruf(ung) zu vereinbaren, immer mehr

    psychisch erkrankte Menschen produzieren.

    Es fängt schleichend an das "unnormale" und ......huch schon wieder die Triebe, ja also wenn die Triebe das "Überleben" nicht mehr sichern,

    nicht mehr durchkommen

    durch die Gefühle und Gedanken, oder hehehe.... nur noch philosophiert wird;)

    Normal ist, wenn man erschöpft ist, dass man dann (gut) schläft.

    Normal ist, dass man Appetit hat und das Essen genießt.

    Normal ist, dass man sein "Tagwerk" gebacken bekommt, seiner (Erwerbs)Tätigkeit nachkommt.

    Normal ist, dass man sich freut, wenn etwas schönes passiert.

    Normal ist, dass sich die Libido ab und zu meldet

    Alles einzeln nix wildes und temporär das "Nichtfunktionieren" immer mal drin, aber in der Summe und wenns nicht mehr weggeht von alleine,

    nicht gesund, aber immer öfter "normal":/

  • Nicht mal Bezugssystemabhängig

    Die Frage von einem ehem. Softwareentwickler. *pff* In meinem bezugssystem "meine software" ist alles normal, was ich als normal definiere. So einfach ist das.

    In dem bezugssystem "meine Gedankenwelt" ist das normal, was ich als normal definiere. So einfach ist das.

    In einer Diktatur ist das normal, was der Diktator als normal definiert: so einfach ist das.

    In der ISO9001 ist normal, was in der norm beschrieben ist. So einfach ist das.

    Global ist normal dann wohl die Schnittmenge aller "Normal" - Definitionen. Die wird es nicht geben. Also nochmal:

    Global ist normal die Summe aller Nicht-widersprüchlichkeiten jedes, einem Bezugssystem zugehörigen normals! Könnte die mal jemand auswerten? Und zwar ständig? Damit haben wir jetzt normal definiert. Was gab es sonst noch?

  • Statistisch erkrankt aber jeder 2te Mensch im Laufe seines Leben an einer psychischen Störung.

    Das ist die absolute Mehrheit! Also wären, wenn die Mehrheit ins Gewicht fällt:psychische Störungen normal.

    Das wäre die Hälfte und nicht die absolute Mehrheit. 😉

    Nach 5 Jahren Dienst in der geschlossenen Akutpsychiatrie kann ich zumindest sagen, dass es SEHR GROSSE Unterschiede in den „Störungen“ gibt, und das nicht jeder 2te so stark ausgeprägte Störungen bekommt/hat, dass diese behandlungsbedürftig werden.

    Psychische Störungen lassen sich auch nicht definieren über „entspricht nicht der Norm“. Gerade bei schweren Störungen geht es, zumindest im geschlossenen Bereich der Psychiatrie , um Leben oder Tod. Nicht nur bezogen auf den Patienten, sondern eventuell auch um das Leben von Menschen aus dem sozialen Umfeld oder auch einfach nur Zufallsbegegnungen.

    Ich habe vieles gesehen und erlebt in dieser Zeit und habe zumindest für mich erkannt, dass in der Psychiatrie der komplette Querschnitt der Gesellschaft zu finden ist, vom Obdachlosen über den Verkäufer über den Psychologen bis zum Professor. NIEMAND ist davor gefeit. Das „normale“ Erleben ist ein schmaler Pfad, der jederzeit bei JEDEM von uns plötzlich weg sein kann. Oft auch ohne erkennbaren Grund.

    Weil vieles hängt halt auch vom Stoffwechsel im Gehirn ab.


  • Normal ist, wenn man erschöpft ist, dass man dann (gut) schläft.

    Normal ist, dass man Appetit hat und das Essen genießt.

    Normal ist, dass man sein "Tagwerk" gebacken bekommt, seiner (Erwerbs)Tätigkeit nachkommt.

    Normal ist, dass man sich freut, wenn etwas schönes passiert.

    Normal ist, dass sich die Libido ab und zu meldet

    Darf ich hier "normal ist" durch "gesund ist" ersetzten? Denn, dass wir durch unsere momentane Gesellschaftsform(da spielt für mich weitaus mehr als Wirtschaft und Politik rein)

    immer mehr

    psychisch erkrankte Menschen produzieren.

    sehe ich auch, damit ist gesund schon ziemlich abnormal.

    Edit:sehr schön, so langsam kommt hier richtig Farbe in den thread(vielleicht sogar Gold 😂)

    Einmal editiert, zuletzt von Illmix (11. Mai 2021 um 22:36)

  • damit ist gesund schon ziemlich abnormal

    solang es nicht chronisch wird.......

    und man die "Gefahr" sieht und äußere Faktoren beeinflussen kann..

    So, dann sind wir wieder bei der Macht angekommen und bei denen die am wenigsten davon haben,

    den Kindern.

    Auf die wir gut aufpassen müssen.

  • @Ingo

    Na, nach 5 Jahren Akutpsychiatrie hattest du dann ja die perfekte Ausbildung für den Haufen hier :lol04:

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

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