Bastel-Brainstorming

  • Wie wäre es denn mit einer Holzimitat-Funier aus Folie? Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Entweder es ist glatt wie lackiert oder mit Struktur versehen, so dass man echt das Gefühl hat, als ob man echtes Holz in den Händen hält.

    Als Beispiel hier mal meine Kreationen: Zum einen eine Thujafolie, mit der in den Kölner FORD-Werken die Armaturen gestaltet werden. Das tolle Material hat mir mal ein FORD-Arbeiter aus unserer Dampfertruppe mitgebracht:

    Zum anderen hier das Material, lasergenau zugeschnitten auf seinen AT, so dass die Übergänge echt perfekt sitzen wie u.a. hier z.B.: https://www.klebeschnurrbart.de/produkt/eigene-box/

    Hier dann ein Blick auf die untere Seite meiner Wismec Reuleaux 200, wo man an den Pfeilen sehen kann, wie toll passgenau hier die Vorlagen sind!

    :emojiSmiley-41:Tschööö - Bernie :emojiSmiley-102:

  • Fertig :) Schulnote "gut", nicht "sehr gut". Warum?

    Beginne ich mal mit dem Negativen (um so mehr Freude macht mir das Schreiben danach):

    Eine Falte ist vorhanden. Auch nicht richtig, keine Falte, sondern eher eine größere Luftblase. Als das Holz immer weiter trocknete - und das geschieht aufgrund des hauchdünnen Zustands überraschend schnell - wurde die Blase hart. Dummerweise hatte ich im nassen Zustand draufgedrückt, so dass jetzt eine Delle übrig ist. Schön hart :) Also hier war eigentlich nicht die Verarbeitung Schuld, sondern ich, weil ich zu früh alles mit meinen Patschehändchen begrapschen musste. Nun ja, ein bisschen Verlust ist immer, wie man so schön sagt.

    Nun aber zum Positiven:

    Es passt alles, wie gedacht. Keine Falten, keine Risse. Und es fühlt sich wahnsinnig toll an. Struktur-Folie Bernie ist auch klasse, ich habe ebenfalls ein paar beklebte Dampfen, doch es ist nicht im Geringsten mit dem unbehandelten groben Holz zu vergleichen. Das Handgefühl ist einfach nur umwerfend. Schade, dass es noch keine Möglichkeit gibt, die Sensorik im Internet zu teilen. Ob es jemals dazu kommen wird? Ich glaube eher nicht, denn wie sollte eine Technik die Struktur einer Strukturfolie von der echten Holzes unterscheiden können?, - und es ist ja nicht allein die Struktur, die das tolle Handgefühl ausmacht, es ist - ja, wie benennt man es, wenn es sich wie grobes Holz anfühlt? Material, Struktur, die Wirkung auf die Haut - da spielt so vieles unbewusst mit.

    Egal :) Hier die Arbeitsschritte:

    Mit dem 70er-Jahre-Dremel (hab ich mal geerbt) ist es leicht, die Ränder des größeren Ausgleich-Lochs abzuflachen. Nicht aber ohne Lupenbrille - ohne sie geht gar nix mehr. Schön gemütlich auf dem Schoß mit Staubtuch, weil sowas ordentlich die Jogginghose versaut. Deshalb softius tun die Ziernähte auch nichts, denn sie sind abgedremelt, wo sie stören könnten.


    Damit wurde dann das Gerüst gebaut. Buddha wollte unbedingt ganz scharf aufs Bild. Ist also doch ein eitler Fratz. Sorry für den von ihm manipulierten Autofokus der Kamera. Ich habe vom originalen Kunstleder nun doch nichts abgeschnitten ZumaFx, weil die Stufe mir dann zu groß erschien. Oben und unten vor (!) der Klammer doppelseitiges Klebeband verlegt. Im Loch ebenfalls. Warum? Weil ich beim Ergebnis Nr. 2 bemerkt hatte, dass in einem ganz bestimmten Licht/Winkel gehalten das Schwarz des Gummis durch das Holz scheint. Nicht deutlich aber ich habꞌs gesehen. Also war hier gar nicht die Klebeeigenschaft der Grund, sondern die Farbe Weiß. Hätte auch Papier sein können, aber wenn schon, warum dann nicht auch klebend?


    Während dieser Tätigkeiten lag das Holz leicht mit einem Gummi schon mal in die richtige Richtung gebogen in heißem Wasser. Genau wie du Lesitzki es vorgeschlagen hast: die untere Seite quer, die obere sichtbare längs. Danke auch dir für diesen Tipp. Geklebt habe ich dennoch mit Sprühkleber aber ganz, ganz wenig nur, damit es nicht versehentlich verrutscht. Also eher fixiert als geklebt.


    Hier ist die Aegis noch nass …


    … ratzfatz schon ist sie trocken. Von links nach rechts:

        


    Und hier ein Blick auf die Linie: der Knubbel ist beinahe zur Gänze ausgeglichen.


    Wunderbar! Es hat riesigen Spaß gemacht mit euch :thumbup:

    Und ich habe nun eine prächtige, sich sagenhaft toll anfühlende neue E-Dampfe. Dankeschön an alle dafür :thumbsup01::)

  • Sieht gut aus! Wünsche dir, dass das mit der Zeit nicht doch noch reißt. Falls doch, würde ich versuchen, die Wölbung in Längsrichtung des Griffs rauszunehmen und einen festen Untergrund zu schaffen. Habe meine Aegis noch nie soweit auseinandergebaut, weiß daher nicht, was da drunter ist und ob das geht. Dann würde die Verformung zwar immer noch in die "falsche" Richtung stattfinden (quer zur Faser), aber immerhin nur noch in eine Richtung.

    Meine Erfahrungen mit dem Biegen von Eichenplanken mittels Flamme bringen hier vermutlich nicht die Erleuchtung. Bei kleineren Bauteilen/Planken ist sonst aber die Dampfkiste das Mittel der Wahl (so geht`s scheinbar auch noch... :emojiSmiley-12:). So wirklich dreidimensionale Salatschüsseln habe ich bisher nur aus Stahlblechen gedrückt. Holz normalerweise nur in eine, nämlich in Längsrichtung bzw. schräg zur Längsachse, also "verwunden".

    Verantwortlich für den Erfolg sind übrigens die Lignine im Holz, die nach dem Abkühlen wieder die Form halten. Eignet sich auch nicht jedes Holz gleich gut. Eiche und Esche gehen gut. Buche angeblich auch, habe ich so aber noch nicht bearbeitet.

  • Guten Morgen, 20:30 Uhr, Frühstück ist angesagt, heute ist arbeitsfrei ^^

    Mit einer Profi-Holzbearbeitung, so wie du es kannst, @Cumulus, hat meine Bastelarbeit natürlich nichts zu tun, sie ist davon meilenweit entfernt. Perfekt ist meine Arbeit daher ganz und gar nicht. Es wird auch noch einen 4. Versuch geben, nur eben nicht jetzt, denn momentan möchte ich mich einfach nur am Ergebnis ein wenig erfreuen. Aber der 4. Versuch kommt, ich kenne mich, so langsam arbeitet es im Gehirn schon an Ideen einer Verbesserung der Verarbeitung.

    Die fingergroße Delle ist zwar auf den Fotos kaum zu sehen, doch sie ist natürlich erfühlbar. Mich stört sie - hach, wie drücke ich mich jetzt am Besten aus? - einerseits überhaupt kein bisschen, andererseits denke ich jedes mal, wenn ich mit den Fingern über sie fahre, wie schön es doch wäre, wenn auch sie in den Griff zu bekommen wäre - wortwörtlich ^^

    Ich habe da Ideen für die 4. Version einer Unterfütterung. Oder gar einer "Teilmodellierung". Vielleicht mit Silikon?

    Das Gummi des Akkuträgers möchte ich jedenfalls nicht bearbeiten. Sowohl, wie bereits erwähnt, der Dichtheit halber, als auch wegen der Möglichkeit, dass ich vielleicht irgendwann von Holz die Nase voll habe und etwas Neues ausprobieren möchte. Zum Beispiel weiß ich ja noch nicht, wie sich der ständige Liquidfilm dauerhaft im Alltag aufs Holz auswirken wird. Wenn er ins Holz einzieht und kaum noch abwaschbar werden würde, dadurch der Griff irgendwann nur noch "liquid-klebrig" und/oder "liquid-feucht" wäre, so würde das ein Grund für mich bedeuten, mich vom Holz in dieser Variante wieder zu verabschieden. Als Museumsdampfe ist mir die Aegis viel zu lieb. Irgendwie taugt sie nicht für eine Vitrine, finde ich, aber fürs tägliche Begrapschen und Dampfen ist sie toll.

    Als nächstes folgen wohl kleinere und einfache Holzspielereien. Von Driptips über Verdampfer-Applikationen bis hin zu planen Akkuträgers (die Ehapro 101 schwirrt mir da im Hinterkopf herum) - das sind alles ebene Flächen und dürfte keine Schwierigkeiten bereiten. Das wäre auch gegen die "altersmäßige Verblödung" ein gutes Gegenmittel, muss ich dazu doch die Formel zur Umfangberechnung - und noch professioneller, die zur Flächenberechnung eines Kegels (oft bei Driptips) aus meinen störrischen und lernunwilligen Hirnresten hervorkratzen :thumbup::)

  • Das mit dem Unterfüttern hab ich auch schon überlegt und mir schwebte da Knetgummi vor ;)

    aber ich mag den Buckel auch, der macht die Aegis solo ja gerade "einzigartig" ?

    Deine Arbeit ist bisher aber wirklich toll, schön, das du uns dran teilhaben lässt. Bin schon gespannt auf deine nächsten Projekte ;)

    Wissen nutzt nur wenn man es anwendet. :midi36:

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    Es wurde bereits alles gesagt - nur noch nicht von jedem ;) (Karl Valentin)

  • und noch professioneller, die zur Flächenberechnung eines Kegels

    Und wenn dir das zu langweilig geworden ist, dann kannst du mit der Simpson-Regel (Bootsbau 3. Lehrjahr) ja vielleicht doch noch die Aegis-Kartoffel berechnen. :emojiSmiley-38: Musst du vorher aber abwickeln. Da bleibst du geistig fit bis ins hohe Alter. :emojiSmiley-01:

    Das Gummi des Akkuträgers möchte ich jedenfalls nicht bearbeiten.

    Nicht bearbeiten. Ganz runter damit und durch gleichmäßig dickes Gummi ersetzen. :beardgrandpa01::emojiSmiley-51: Aber wie gesagt, ich hab gut reden, weiß nicht wirklich, wie das Innenleben von dem Griff aussieht. :emojiSmiley-06:

    Edit:

    Die fingergroße Delle ist zwar auf den Fotos kaum zu sehen,

    Doch doch, ich sehe die sehr gut. Beide Dellen. :emojiSmiley-01::emojiSmiley-01::emojiSmiley-01:

    2 Mal editiert, zuletzt von Cumulus (4. Juli 2020 um 21:33)

  • Lustiges am Rande: Habe heute mit einer winzigen aber gefährlich spitzen Kanüle Sekundenkleber in die Ränder der Delle gespritzt. Nuꞌ sindꞌs zwei leichte Dellen :) eine etwas kleiner als vorher und eine noch kleinere Nachbardelle. Irgendwie hört der Kleber nicht auf mich und läuft wie ein aufmüpfiger Teenager seine eigenen Wege ^^

    Jaja, ich weiß, es war blödsinnig, weil das Holz ja längst knochentrocken und steinhart ist. Manchmal reizt aber genau das, nach dem Motto: schaun wir mal, was passiert. Übrigens ZumaFx, die Flexibilität des Gummis ist weg, das Holz ist nicht eindrückbar, komplett hart als sei es auf eine Edelstahl-Tube geklebt. Oder eben als sei die Röhre eine Holzröhre.

    Sehen tut man aber trotzdem kaum etwas von den Dellen ;) nur fühlen halt.

    Einmal editiert, zuletzt von Monomond (4. Juli 2020 um 22:51)

  • du hast mich da falsch verstanden @Monomond

    ich hab ja die Folie über das Leder geklebt, es also nicht entfernt. Ich schrieb daher: Die Folie bei mir habe ich aber auch auf das Leder geklebt, das lässt sich auch minimal eindrücken

    Dann habe ich den Rahmen über Folie und darunter liegendem Leder gedrückt und wieder angeschraubt. Die Stärke der Folie konnte da Leder dann kompensieren, da es eben minimal zusammenpressbar ist ;)

    Unter dem Leder ist doch nur noch Metall ? Bei der Solo weiß ich es nicht sicher, aber bei der Legend meine ich, das es so war. Die Gumminierung des AT's würde ich nicht entfernen, das ist ein sehr haltbares Material und ich finde es auch haptisch sehr gut.

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  • Mach ich auch nicht. Wobei es interessant wäre (einfach im Sinne von Neugierde befriedigen), was denn wohl unter der Gummierung ist. Nichts? Bzw. die Elektronik? Oder steckt sie zusätzlich noch in einem Kunststoffgehäuse oder -rahmen? Du hast die Solo doch mal auseinandergenommen, ZumaFx, konntest du da etwas sehen?

  • Ja, das ganze steckt in einem U-Förmigen Metallgehäuse. Vom Display ausgesehen: Entfernt man die Blende, kommt man an eine 2te Blende, unter der dann das Board steckt. Der Akku steckt in einer Art Tube ganz hinten unter dem Board, diese bildet sozusagen den Bogen im U des Gehäuses. Das Gehäuse ist dann mit der Gummierung beklebt. Weil das ganze ein Stück ist, ist sie wohl so stabil

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