Klar, der riesige Bereich der Gesundheit hat sich positiv verändert, das erleben wir alle. Darum geht es bereits in verschiedenen anderen Threads, das meine ich jetzt nicht. Auch die Geldersparnis nicht - wobei die sogar relativ ist, denn meist geben wir annähernd heute dasselbe Geld für den HWV aus (nicht alle, ist klar).
Nein, ich meine, was hat sich in dir verändert? Bist du durchs Dampfen ein anderer, gar ein neuer Mensch geworden? Was macht dich im Alltag aus?
Letztens nachts im Chat fielen mir zufällig ein paar alte Fotos in die Hände. Auf einem Zufallsfoto von 1984 sehe ich mich und erkenne amüsiert, dass sich im Wesentlichen seit 36 Jahren eigentlich absolut nichts verändert hat. Die Details verraten es. Obwohl mein Körper sich verändert hat, sieht es um mich herum heute "erschreckend" gleich aus:
Damals:
- Tabak zum Selbstdrehen
- Lecker Tässchen Kaffee
- Schreibstift und Papier
- Dreckige Socken
Heute sehe ich:
- Dampfe und Liquidfläschchen
- Lecker Tässchen Kaffee
- Tastatur
- Dreckige Socken (aber dunkle *lach*)
Die täglichen Begleiter sind also teilweise modernisiert worden, ihre Funktion ist aber identisch geblieben. Und was 36 Jahre gleich blieb, bleibt auch für den Rest des irdischen Wandelns so.
Ob Genuss oder Sucht, das sind nur Definitionen für Leute, denen das Leben zu kompliziert und bunt ist, die es deshalb in Kategorien und Kästchen stecken müssen. Nein, der Mensch ändert sich nicht - alles drumherum mag sich modernisieren, verfeinern, raffinierter werden, aber es verschwindet nicht. Oder nur mit Gewalt, ich habe 8 Jahre lang nicht geraucht, mir eingeredet, ich bräuchte es nicht, nach einigen Jahren war ich sogar selber fest davon überzeugt, danach begann ich trotzdem damit, ein Jahr lang pro Tag ein bis vier Zigarren zu rauchen, nicht wegen der Sucht nach Nikotin, sondern wegen des Genusses. Diesen "Rückfall" empfand ich aber lustigerweise überhaupt nicht als Schmach oder als Niederlage, sondern als Gewinn, als eine neu gewonnene Freiheit aus dem Korsett selbstauferlegter Verpflichtungen. Daraus wurde anschließend dann das Dampfen.
Viele ältere Menschen sagen und glauben, sie seien heute völlig andere Menschen als zu ihrer Jugendzeit. In gewisser Weise stimmt das auch - an manche Dinge will ich gar nicht mehr denken müssen - aber der Kern eines Menschen verändert sich nicht. Und der zeigt sich gerne mal anhand der Utensilien, die das Leben abbilden. Als es noch keine Fotos gab und reiche Bürger Maler beauftragten, Portraits von ihnen zu erstellen, war diese Umgebung, waren die Utensilien symbolhafte Schlüssel für das, was den porträtierten Menschen ausmachte. Im Prinzip sehr ähnlich wie das Foto.
Gibt es Zufallsfotos von dir, aktuelle oder alte, auf denen dein Wesen gleichfalls zu erkennen ist? Aber bitte nichts Gestelltes, Geschminktes, extra in Szene gesetzte Bilder usw. so etwas ist affig, sondern die echte, ungeschönte, zufällig aufblitzende Wahrheit über dich Suchti
Das wär doch mal interessant zu sehen, nicht wahr?